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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du
Autoren: Savannah Davis
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eigenen Kinder dabei blieben. Und dann trat Stefan in ihr Leben und beanspruchte eine Liebe, die wir nie bekommen hatten. Und auch, wenn ich es ihr gegenüber niemals zugeben würde, es tat mir wirklich leid. Ja, ich hatte mein Ziel erreicht, sie war regelrecht durch die Decke gegangen, und ich glaube, zwischen uns wird es nie mehr so sein wie es war, als wir noch allein mit ihr waren. Noch nie zuvor hatten wir uns dermaßen gestritten, wie an dem Tag, an dem sie mein Tattoo entdeckt hatte. Und sie hatte so hilflos gewirkt, während sie geschimpft hatte. Und je mehr sie in ihrer Hilflosigkeit ertrunken war, desto mehr hatte ich sie mit all meinen Verwürfen konfrontiert. Mit all dem, was seit Jahren an mir gezerrt hatte. Ich hatte nie damit gerechnet, dass ihre Strafe für mich Linden sein würde und die Trennung von Dave, der seit Toms Wegzug mein einziger Halt gewesen war.
    Andererseits hatte sie jetzt, da ihre Traumkarriere vorbei war, wieder einmal Zeit für ihre eigene Tochter. Ich war schon immer etwas neidisch auf die Schüler meiner Mutter gewesen, die so viel mehr ihrer Aufmerksamkeit bekamen. Natürlich war diese Eifersucht schlagartig verflogen, als ich dann mehr Zeit mit meiner Mutter hatte, die sich zum Kontrollfreak entwickelt hatte und ihre Argusaugen nun gar nicht mehr von meiner Person nehmen wollte.
    Und ich verdiente ihre Bestrafung, auch das wusste ich. Aber ich war noch nicht bereit, meinen Stolz herunterzuschlucken. Vielleicht war es auch die Scham, die mich davon abhielt, mich meiner Mutter wieder anzunähern. Aber wenn ich an Tom dachte, der unerreichbar für mich war, und an Dave, den ich nie wiedersehen würde, dann stieg der Zorn erneut in mir auf. Dann spürte ich, wie etwas sich um meine Brust schlang, sich immer weiter zuzog, bis ich mir Luft machen und dieses Gefühl in einer dummen Entscheidung explodieren lassen musste.
    Vielleicht war es ganz gut, dass Mutter und Stefan, der neue Ehemann, den ich eigentlich ganz gerne mochte, in ein paar Tagen noch einmal für kurze Zeit nach Wiesbaden fahren würden, um noch einige letzte Dinge zu erledigen. Vielleicht würde diese kurze Auszeit uns allen gut tun. Und auch wenn ich Stefan mochte, konnte ich das ihm und meiner Mutter gegenüber nicht eingestehen, denn das würde bedeuten, dass sie gewonnen hatte. Aber um Toms Willen, konnte ich sie nicht gewinnen lassen.
    »Ich nehme an, das ist der Grund für deine Sorgen?«, fragte Mel.

2. Kapitel

    D en letzten Tag vor Schulbeginn wollte ich mit Katie, meiner Shagya-Araber-Stute verbringen. Katie hatten wir damals, als wir nach Wiesbaden gezogen waren, in Linden zurücklassen müssen. Seither stand sie bei meinen Großeltern im Stall unter. Und ich hatte sie nur selten sehen können, da wir nach unserem Wegzug gerademal zwei Urlaube hier verbracht hatten. Die Trennung von Katie war die einzig negative Sache für mich gewesen. Ansonsten hatte ich Wiesbaden so schnell in mein Herz geschlossen, dass Linden kaum noch eine Rolle in meinem Leben gespielt hatte.
    Katie kam freudestrahlend auf mich zugetrabt, als ich mich dem Holzzaun näherte, der ihre Weide umgab, die direkt an unser Grundstück anschloss. Unser Haus war das letzte in unserem kleinen Ort. Danach folgte nur noch eine schmale unbefestigte Straße, die einen kleinen Berg hinaufführte, vorbei am Hof meines Großvaters und der Marienhöhe. Einem alten Bauerngut.
    Das Bauerngut stand leer, solange ich denken konnte, und man sah ihm seine mehr als zweihundert Jahre an. Als ich klein war, hatte ich oft auf dem Grundstück verstecken gespielt. Opa hatte es mir verboten, weil er es für gefährlich hielt, aber irgendetwas dort hatte mich immer angezogen. Es hatte sich angefühlt wie ein Zauber, der mich umgab, sobald ich das Grundstück betreten hatte. Manchmal war mir, als hätte ich die Stimmen der Vergangenheit hören können. Wie sie mir leise zu wisperten. Aber es war nur der Wind, der mit den Blättern der alten Eiche spielte, die in der Mitte des Hofes stand.
    Ich striegelte Katies rotbraunes Fell, putzte ihre Hufe aus und legte ihr dann ihr Zaumzeug und den Westernsattel an. Mein Opa zog mich gerne mit meinem Westernreitstil auf. Das sei kein Reiten. Es wäre völlig formlos, sagte er immer. Er würde mich viel lieber im vornehmen englischen Stil reiten sehen. Aber in meinen Augen sah dieses Auf und Ab des Reiters im Sattel einfach albern aus. Der Westernstil ließ einen nicht halb so lächerlich aussehen. Und da Katie im Westernstil
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