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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Cynthia J. Omololu
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einen hasserfüllten Blick zu. »Ich werde mich nicht wehren.« Ein kaum hörbares Zittern liegt in seiner Stimme. Das erste Mal, seit wir hier oben sind, dreht er den Kopf in meine Richtung und sieht mich an. In seinem Blick liegt eine bedingungslose Aufrichtigkeit, die mir den Atem verschlägt, und trotz allem, was in den letzten Tagen passiert ist, durchzuckt mich bei dem Gedanken, den Rest dieses Lebens ohne ihn zu verbringen, ein unerträglicher Schmerz.
    »Ich würde alles für dich tun.« Er spricht nur zu mir, als wären wir ganz allein hier oben auf dem Dach. »Und wenn das heißt, dass ich jetzt sterbe, um dein Leben zu retten, dann ist das okay.«
    Veronique lacht. Ein falsches, grausames Lachen. »Tapfer gesprochen. Mal sehen, ob du deinen Worten auch Taten folgen lässt.« Sie zeigt mit der Waffe zur Balustrade. »Ob du freiwillig springst oder ob ich ein bisschen nachhelfen muss, liegt bei dir.«
    Von Giacomo gestoßen, stolpert Griffon über den Kies zu der Stelle, wo Alessandra vor so vielen Jahren hinunterstürzte. Wie in Zeitlupe registriere ich jede einzelne Bewegung. Alles in mir weigert sich, zu glauben, dass wirklich passiert, was ich sehe.
    Veronique behält die beiden mit der Waffe im Visier, während sie sich immer weiter der Brüstung nähern. »Ich hoffe, du begreifst, was du verlierst«, sagt sie. »Wie wär’s mit ein paar warmen letzten Worten für Griffon? Jeder hat einen guten Abschied verdient, findest du nicht? Ich gebe dir immerhin die Möglichkeit dazu, das ist weit mehr, als du Alessandra und mir damals gegönnt hast.« Sie hebt die Waffe und zielt auf Griffons Kopf.
    »Du darfst ihn nicht töten!«, schreie ich verzweifelt.
    »Oh, aber das muss ich«, sagt Veronique teilnahmslos. »Es ist der einzige Weg, die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen, damit wir alles endlich hinter uns lassen und wieder nach vorn schauen können. In der modernen Psychologie würde man so etwas einen ›gesunden Abschluss‹ nennen.«
    Diesmal trifft es mich noch unvorbereiteter. Der Schuss hallt von den Wänden des Gebäudes wider, Griffon taumelt getroffen zurück und stürzt über die Brüstung hinunter. »Nein!« Laut klingt der Schrei in meinen eigenen Ohren nach, während ich verzweifelt losrenne, obwohl ich weiß, dass es zu spät ist.
    Veronique will mich aufhalten und packt meinen linken Arm. Ich drehe und winde mich, ziehe und zerre, um loszukommen. Die Schmerzen rauben mir fast die Sinne, und ich spüre, wie die gerade wieder angewachsenen Nerven und Sehnen unter ihrem eisernen Griff zerreißen wollen. Als ich kurz davor bin, ohnmächtig zu werden, spüre ich den Strom von Energie, der uns verbindet, wo unsere Körper sich berühren. Alles scheint sich zu verlangsamen, und ich merke, wie ich in eine Erinnerung eintauche. Aber diesmal bin ich nicht allein. Ich weiß nicht wie, aber Veronique begleitet mich.
    Wir stehen über die Brüstung gebeugt und Signor Barone zeigt mir die Lichter der Stadt. Plötzlich legt sich sein rechter Arm um meinen Hals, so fest, dass ich kaum noch Luft bekomme. Erschrocken werfe ich den Kopf zurück und sehe seine dunklen Augen, die mich voller Hass und Abscheu anstarren. Er zieht mich herum, sodass er mit dem Rücken zur Brüstung steht und seinen Arm noch fester um meinen Hals schließen kann. Ich ringe verzweifelt nach Luft und kralle meine Nägel in seine Haut, aber er lockert seinen Griff nicht.
    »Es ist deine Schuld, dass man Alessandra hinauswerfen will«, zischt er wutschnaubend, und sein Speichel trifft mich ins Gesicht. »Du bist gekommen, um dich ihrer Karriere in den Weg zu stellen, aber das werde ich nicht zulassen.« Er schleudert mich herum. Ich bin vorwärts über die Brüstung gebeugt und blicke auf das helle Kopfsteinpflaster hinunter. Immer lauter wird das Rauschen in meinen Ohren, und alles beginnt, vor meinen Augen zu verschwimmen. In der Ferne höre ich eilige Schritte.
    »Papa, was tust du da!« Es ist Alessandras Stimme. Ich spüre, wie sie an seinem Arm zerrt und versucht, ihn von meinem Hals zu lösen.
    »Mach, dass du wieder hinunterkommst!«, schreit er sie an. »Das geht dich nichts an. Es geschieht nur zu deinem Besten.« Er stößt sie so heftig zurück, dass sie auf das Kiesdach fällt. Dabei lockert sich sein Griff um meinen Hals ein wenig, sodass ich keuchend ein paar Atemzüge nehmen kann. Alessandra springt auf und wirft sich erneut auf ihn.
    »Das ist doch keine Lösung!«, ruft sie. Während die beiden miteinander
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