Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Cynthia J. Omololu
Vom Netzwerk:
den Kopf, so als beantworte er eine unausgesprochene Frage.
    »Ich übergebe Sie der Obhut dieser tüchtigen jungen Herren, und sollten Sie noch weitere Hilfe benötigen, zögern Sie nicht, darum zu bitten.« Er tippt kurz mit den Fingern an seinen Hut und entfernt sich mit großen Schritten in Richtung der wartenden Touristengruppe.
    Kat blickt ihm hinterher. »Wow, ist der Typ wirklich dein Vater?«
    Griffon nickt vorsichtig. »Ja, äh … Wir sehen uns wohl nicht besonders ähnlich.«
    Ich betrachte sein lockiges Haar und die dunkle Haut und denke, das ist die Untertreibung des Jahrhunderts.
    »Vorhin hat er erzählt, dass alle Wächter im Tower wohnen«, sagt Kat, deren Interesse jetzt doch geweckt scheint. »Wohnst du auch hier? Gleich neben den Kronjuwelen?«
    »Manchmal. Während der Schulzeit bin ich bei meiner Mom in den Staaten, aber in den Ferien komme ich hierher.«
    Kat lässt ihren Blick über das Gelände des Towers schweifen. »In welchem Gebäude wohnst du? Und spukt es da? Oh Mann, wie krass, ich würde ausflippen. An die Nächte darf ich gar nicht erst denken.«
    Griffon lächelt kurz und tiefe Grübchen erscheinen neben seinem Mund. »Im runden Turm gleich beim Haupteingang. Dad lebt dort, und wenn ich hier bin, wohne ich bei ihm.«
    »Aber ist das nicht gruselig?«, fragt Kat.
    »Nichts für Leute mit schwachen Nerven«, bestätigt Owen und grinst sie an. »Die Tür zum Schlafzimmer stammt noch aus dem sechzehnten Jahrhundert. Früher wurden dahinter die Gefangenen eingesperrt und in der Nacht hört man sie immer noch verzweifelt gegen die dicken Bohlen hämmern.«
    »Hör auf damit«, sagt Griffon, und dann zu Kat: »Niemand hämmert gegen die Tür und es rollen auch keine blutüberströmten Köpfe herum. Es zieht ein bisschen durch die undichten Fenster, vor allem in kalten Nächten, das ist alles. Wirklich nichts Besonderes.«
    Schaudernd blickt Kat hinüber auf das Gebäude. Ganz offensichtlich gefällt ihr Owens Version besser als Griffons.
    »Also, gehen wir jetzt einen Tee trinken? Sonst krieg ich noch Ärger mit Dad, weil ich mich nicht gut um euch gekümmert habe.«
    »Ich glaube nicht, dass ein Tee helfen würde …«, setze ich an.
    »Natürlich nicht«, sagt Griffon, »aber die Engländer glauben, dass Tee immer hilft, also tun wir ihm den Gefallen.«
    Für mich klingt es, als wollte er nur seine Pflicht erfüllen, und das würde ich ihm lieber ersparen. Ich meine, bestimmt laufen ihm tagtäglich irgendwelche sonderbaren Touristen über den Weg, und auch wenn er sie vermutlich nicht alle gleich umrennt, hat er wahrscheinlich Besseres zu tun, als meinen Betreuer zu spielen. »Eigentlich wollte Kat die Kronjuwelen sehen«, sage ich deshalb und blicke hinüber auf das Gebäude. Noch schnell zu den königlichen Klunkern, dann kann ich zurück ins Hotel, mich im Badezimmer einschließen und endlich durchdrehen. Bis dahin muss ich mich noch irgendwie zusammenreißen. »Also bringen wir das am besten gleich hinter uns.«
    »In einer drängelnden Schlange zu stehen, ist sicher das Letzte, was du jetzt gebrauchen kannst«, sagt Griffon und sieht hinüber zu der immer länger werdenden Reihe der Wartenden. »Und weniger werden es heute bestimmt nicht mehr.«
    Owen sieht mich an. »Also, wenn dir nichts daran liegt …«, sagt er zu mir, »und wenn du Lust hättest …«, sagt er zu Kat, »könntest du meine berühmte Juwelen-Tour bekommen, während Griffon deine Schwester ins Café am White Tower begleitet. Und hinterher treffen wir uns dann dort.«
    Kat kippelt auf ihren High Heels herum, die in dieser Umgebung völlig unpassend wirken und außerdem bestimmt schrecklich unbequem sind. »Wär das okay für dich?«, fragt sie mit einem bedeutsamen Seitenblick auf Owen.
    Ich zögere. Sie würde mir niemals verzeihen, wenn ich ihr diese Gelegenheit vermassele. »Wenn’s für dich okay ist …«
    »Super. Dann sehen wir uns später im Café.« Und schon stakst sie mit schwingenden Hüften über das Kopfsteinpflaster davon, so dicht neben Owen, dass sie ihn fast umkickt. Er hakt sich bei ihr ein, damit sie nicht hinfällt, und die beiden gehen Arm in Arm davon. Plötzlich verstehe ich, warum Kat immer und überall diese unpraktischen Schuhe trägt.
    »Geht’s dir wirklich gut?«, fragt Griffon, sobald wir allein sind.
    »Ja, alles in Ordnung.«
    »Okay, dann höre ich jetzt auf mit der Fragerei. Das Armouries Café ist gleich dort drüben.«
    Schweigend gehen wir nebeneinanderher. Ich sehe, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher