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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)
Autoren: Alicia Clifford
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Sammlung Bonmots der Familie.
    Evie kicherte. »Ach, sei nicht so kindisch!«
    » MAN IST IMMER SO ALT, WIE MAN SICH FÜHLT !« Er gab ihr einen Klaps aufs Hinterteil. » DAS IST MEIN LEBENSMOTTO !«
    Buds Bruder Spud saß im Schneidersitz auf der Erde und starrte in die Flammen. Die Geschwister hatten nichts Gemeinsames. Whoopee hatte das noch verstärkt, indem er die beiden gegeneinander ausgespielt, Spuds belanglose Versuche als Dichter in den Himmel gelobt und ihre, wie er fand, »blödsinnige Sucht nach Sicherheit«, verhöhnt hatte. Dennoch vergötterte Bud ihren Vater. Sie verzieh ihm alles.
    Aus Guys angespannter Miene allerdings schloss sie, dass Whoopee ihm auf die Nerven ging. Er mochte es nicht, wenn man sich über seinen Vater lustig machte.
    Möglicherweise registrierte Whoopee in diesem Moment, dass er zu weit gegangen war. Als Nächstes schien er unvermittelt zu stolpern und in das wild flackernde, knackende Feuer zu rutschen. Er fiel, sodass Evie entsetzt aufschrie und selbst Spud, der es hätte besser wissen müssen, besorgt den Kopf hob.
    Kurz vor den lodernden Flammen blieb Whoopee liegen, rappelte sich taumelnd auf, schien erneut auszurutschen und wiederholte die akrobatische Einlage. Evie und Theo brüllten ihn an, beschimpften ihn als dumm und leichtsinnig.
    Selbst Guy lächelte jetzt. Typisch Vater, dachte Bud. Er machte das Leben lebenswert. Was auch immer geschah, er brachte sie zum Lachen.
    Der Wein war schon lange getrunken, und die Enkel, die zum Abwasch in die Küche abkommandiert worden waren, hatten damit begonnen, Gläser und Geschirr abzuräumen. Schließlich verstanden die letzten Gäste den Wink mit dem Zaunpfahl und begannen, sich zu verabschieden, was das nächste Problem auf den Plan rief. Aber diesmal war es für Robert ein willkommener Anlass, einzuschreiten, denn er sehnte das Ende des Abends herbei. Während die Gäste sich vom Rest der Familie verabschiedeten, hörte man ihn bereits laute Kommandos erteilen, mit denen er das Chaos zu entwirren versuchte, das Spud auf dem Parkplatz angerichtet hatte.
    »Ein wunderbarer Gottesdienst«, erklärte Celias Verlegerin – allerdings gehörte ihr nicht der Verlag der ersten Stunde, der ein halbes Jahrhundert zuvor eine junge Frau in sein Programm aufgenommen und aus dem man die Autorin vor Jahren herausgekauft hatte. Sie war eine smarte, erfolgreiche Geschäftsfrau – und von Celias Erbe entzückt. »Wir bleiben in Verbindung«, versprach sie beim Abschied.
    »Zauberhaft … großartig … unvergesslich«, lauteten die enthusiastischen Kommentare der Gäste, als sich der Abend dem Ende zuneigte. Margaret fiel auf, dass das Wort »betrügerisch« nicht gefallen war, obwohl Celia in Wahrheit alle getäuscht hatte. Wäre ihr nicht diese außergewöhnliche posthume Publicity zuteil geworden, hätten diese anständigen, einfachen Leute weiterhin geglaubt, sie sei eine von ihnen gewesen.
    Im nächsten Moment fand sie sich in Priscillas erstaunlich kräftiger, alles verschlingender Umarmung wieder. War jeder Abschied für sie wie ein Abschied für immer? Oder suchte man als alter, einsamer Mensch den Körperkontakt besonders intensiv? Margaret warf ihrer Schwester einen verzweifelten Blick zu, doch die war mit Whoopee beschäftigt, dessen dunkler Anzug aus irgendeinem Grund voller Gras war.
    »Ich habe deine Mutter geliebt, Kleines.«
    »Das weiß ich.« Margaret fühlte, wie sie angesichts dieses Gefühlsausbruchs ganz steif wurde.
    »Wir waren seit anno dazumal befreundet. Ich habe sogar noch ihre Mutter kennengelernt. Und das war vielleicht ein bizarrer Abend!«
    »Ach, wirklich?« Margaret beobachtete, wie ihre Schwester Whoopee das Gras vom Anzug klopfte – wobei beide kicherten. Er ist betrunken.
    Priscilla schnaubte wie ein alter Blasebalg in Margarets Nacken. »Sie hat über die alten Zeiten nie gesprochen. Ich mache ihr das nicht zum Vorwurf, Liebes. Es war wegen ihm … sie hat es für ihn getan. Aber weißt du, ich habe sie immer für eine von uns gehalten.«
    »Natürlich«, antwortete Margaret, obwohl sie keinen blassen Schimmer hatte, wovon Priscilla faselte.
    Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung gab Priscilla sie plötzlich wieder frei und machte eine äußerst rätselhafte Geste. Sie nickte mit ernster Miene und fuhr sich mit dem Zeigefinger von rechts nach links über den Mund, als ziehe sie einen imaginären Reißverschluss zu. Dabei hinterließ ihr Finger einen magentafarbenen Schmierfleck auf einer Wange.
    Es war
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