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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein
Autoren: Sophia Chase
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vom Gewicht des grausigen Mannes stammte.
Würde dieser Mann, der im Dienste des Königs stand und die Bürger schützen sollte, tatsächlich so skrupellos sein und sie nun, vor den Augen ihres Ehemannes vergewaltigen. Sein Geruch und sein Gewicht umfingen sie. Er roch nach Pferd, Wein und Schweiß und ihr dröhnte der Kopf. Die erste Stufe vor der Ohnmacht. Diese würde ihr hoffentlich das Schlimmste ersparen.
„Komm schon Harry, lass sie wieder los!“ hörte sie nun de Vere endlich sagen. Ein Funken Hoffnung keimte ihn ihr auf.
Der Mann hob den Kopf in seine Richtung, ließ Joselyne jedoch nicht wieder frei. „Was ist? Sie ist doch nichts mehr wert!“ meinte er.
„Sie gehört nun dem König und du willst dir doch nicht seinen Zorn aufhalsen, oder?“
Trotz der Vermutung, de Vere könnte nur ein kleines bisschen Mitgefühl im Leib tragen, wurden ihre Illusionen ob seiner Begründung über den Haufen geworfen. Ihm ging es nicht um sie speziell, sondern eher um den König. Was hätte sie von einem Mann wie ihm schon erwarten dürfen?
Langsam ließ Harry sie wieder los und warf ihr zum Abschluss noch einen vernichtenden Blick zu. So sah Joselynes Zukunft nun also aus. Als Freiwild für jeden hungrigen Mann des Königreiches.
„Steht auf!“ befahl ihr nun de Vere mit lauter Stimme und sie wollte ihn schon fragen, ob er sie für taub hielt, bezweifelte aber, dass sie nur ein Wort herausgebracht hätte.
So schnell es ihre zittrigen Beine zuließen, stand sie auf und versuchte den Mann, der sie eben vergewaltigen wollte nicht mehr zu beachten. Sie wusste wie sie  aussah. Verletzt und jämmerlich, doch rekte sie ein wenig das Kinn um noch den letzten Funken Würde in ihr wachzurufen. Da war auch schon de Vere, ihr Retter, so tat er zumindest, als er ihre Hand nahm und ihr ebenfalls die Fesseln anlegte. Dann wurde auch sie wie Schlachtvieh im alten Wagen verladen. Er musste sie sogar hineinheben, da ihr wegen der kratzigen Fesseln, nun auch die letzte Freiheit genommen worden war. Nun saß sie in der Falle – wie eine Maus, die auf den letzten Schlag wartete.
Im Inneren wurde sie von Thomas gewohnt abweisend betrachtet, was ihr nicht gerade half die Situation besser zu verkraften.
Nur Paul nahm sich ein Herz und lächelte ihr zu. „Geht es dir gut?“
„Danke, es ist alles in Ordnung“, meinte sie beiläufig.
Eigentlich war nichts so wie es sein sollte. Sie waren nun Verbrecher. Zumindest hatten sie dies zu einem sehr großen Teil Thomas zu verdanken. Mit den Steuerschulden alleine, wären sie schon irgendwie wieder davongekommen, doch mit der Aktion von vorhin, würden sie sich bei Heinrich keine Gnade erhoffen dürfen. Er war dafür bekannt nicht knauserig im Umgang mit Aufsässigen zu sein.
„Was wird nun aus uns werden Thomas. Ich habe wirklich Angst“, fragte sie ihren Mann mit zittriger Stimme und konnte nicht verhindern, dass die erste Träne über ihre schmutzige Wange rollte.
Thomas schnaubte böse und sie wusste warum er wütend war. Nicht wegen der Lage in der sie sich befanden. Er war wütend weil sie weinte.
„Joselyne, glaubst du etwa, dass wir je wieder frei kommen. Ich kann dir sagen wie dein nächstes Zuhause aussieht. Es wird ein Loch irgendwo in der verdammten Erde Englands sein. Und du kannst froh sein, wenn sie dir diese Ehre überhaupt erweisen.“
Wie gewohnt, hielt sich Thomas ihr gegenüber kurz und knapp, um sie auf die einfachste Weise wieder zum Schweigen zu bringen. Doch so einfach würde sie diesmal nicht aufgeben, deshalb brachte sie sich verzweifelt in eine bequemere Lage, falls es die überhaupt gab und setzte ihre allerletzten Hoffnungen in ihren Mann.
 „Du kannst uns hier doch wieder rausbringen?“
„Bist du tatsächlich so naiv?“ fragte Thomas wütend. „Nachdem was wir getan haben, wird uns der König allesamt töten. Ich kann dein letztes Gebet für dich sprechen. Mehr kann ich auch nicht mehr tun.“
„Was wir getan haben!“ wiederholte Joselyne seine Aussage völlig fassungslos. „Ich glaube eher, dass du mit deiner unüberlegten Tat, uns alle in diese Lage gebrachst hast.“
Joselyne war sich sicher, wenn Thomas Hände nun nicht gefesselt gewesen wären, hätte sie nun eine kräftige Ohrfeige einstecken müssen. Doch die Tatsache, dass er ihr nichts anhaben konnte, schien ihr Mut zu geben. Trotzdem kehrte Stille ein und Joselyne betrachtete ihr Fahrzeug argwöhnisch. Sie war sich wirklich nicht sicher, ob sie es damit bis nach London schaffen würden.
Die
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