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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe
Autoren: Cynthia J. Omololu
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Flasche gelassen hat, kriegt man ihn niemals wieder dorthin zurück.«
    Blind vor Wut packe ich ihn und werfe ihn zu Boden. »Ihr habt Rayne fast umgebracht!«, schreie ich und umklammere seine Arme, so fest ich kann, damit er sich meinem Griff nicht entwinden kann. »Wir müssen ihn zum Sekhem bringen«, rufe ich Griffon hektisch zu. »Sie müssen wissen, was er …«
    »Mama!«, brüllt Zander, und plötzlich hat seine Stimme wieder den hellen, schrillen Klang eines Kindes und klingt gar nicht mehr wie die eines Erwachsenen. Er strampelt mit den Beinen und wirft sich hin und her.
    Griffon legt eine Hand auf meinen Arm. »Lass ihn los«, sagt er ruhig, aber bestimmt. »Du musst ihn gehen lassen.«
    Ich zögere einen Moment, was Zander sofort nutzt, um sich von mir zu befreien – genau in dem Augenblick, als seine Mutter im Türrahmen erscheint. »Was ist denn los?«, fragt sie mit besorgter Miene.
    Zander wirft mir noch einmal einen stechenden Blick zu, bevor er seine Gesichtszüge unter Kontrolle bringt. Als er sich zu seiner Mom umdreht, sieht er wieder aus wie ein kleiner, harmloser Junge. »Hallo, Mama. Alles in Ordnung. Bekomme ich auf dem Nachhauseweg ein Eis?« Ich könnte schreien vor Verzweiflung. »Natürlich, mein Kleiner«, sagt seine Mom, nimmt seine Hand und geht mit ihm Richtung Tür. Dort angekommen, schaut sie noch einmal über die Schulter zurück. »Bis nächsten Montag dann.«
    »Nein!«, rufe ich ganz außer mir und will den beiden nachrennen, doch Griffon legt seinen Arm um meine Taille und hält mich zurück.
    »Lass ihn gehen«, sagt er noch einmal, ohne den Griff um meine Hüften zu lockern. Ich höre Zorn in seiner Stimme, aber vor allem höre ich Resignation. »In seiner jetzigen Gestalt können wir ihm nichts anhaben.«
    Mit aller Macht versuche ich, mich von seinem Arm zu befreien. »Das ist doch Wahnsinn! Wir müssen ihn irgendwie aufhalten! Du kannst ihn doch nicht einfach laufen lassen …«
    Ich sinke zu Boden, schlage die Hände vors Gesicht und zittere am ganzen Körper. »Man muss ihn einsperren, er darf nie wieder irgendjemandem wehtun.«
    Griffon setzt sich neben mich und legt eine Hand auf meine Schulter. »Im Moment können wir nichts gegen ihn unternehmen. Er ist nur ein achtjähriger Junge.«
    »Ist er nicht! Du hast es doch gesehen, er ist das Böse in Person!«
    »Immerhin wissen wir jetzt, wo und wer er ist und werden ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Es war ein Fehler von ihm, sich dir zu offenbaren, aber gut für uns, denn am bedrohlichsten sind solche Wesenskerne, wenn man nicht weiß, in wem sie sich verbergen.«
    »Könnt ihr ihn nicht irgendwie aus dem Weg räumen, es aussehen lassen wie einen Unfall?«
    »Wozu? Damit er in zehn Jahren noch stärker und bösartiger in einem anderen Körper wiederkehrt, den wir nicht kennen?«
    Ich spüre, dass mein Atem wieder ein wenig ruhiger geht. »Es ist einfach so unerträglich ungerecht!«
    »Du hast recht. Aber leider kann man nicht jedes Unrecht sofort aus der Welt schaffen, manchmal muss man Geduld beweisen und unterdessen unbeirrt weiter für das Gute arbeiten.« Er steht auf und streckt mir seine Hand entgegen. »Lass uns ein bisschen spazieren gehen, ich denke, du könntest ein bisschen frische Luft gebrauchen. Außerdem habe ich vorhin was von Eis gehört.«
    Ich schüttele den Kopf und ignoriere seine Hand. »Ich will nicht spazieren gehen, und Lust auf Eis habe ich schon gar nicht.«
    »Okay, dann begleite mich eben. Ich kenne einen Laden, wo es ganz besondere Sorten gibt, ist nur ein paar Straßen weiter.«
    »Karamellisierter Schinken«, murmele ich, »das ist ihre beste Sorte.«
    Noch einmal hält er mir seine Hand hin und diesmal nehme ich sie. Als er mich hochgezogen hat, halte ich sie einen ganz kleinen Augenblick länger als notwendig fest. Ich möchte ihm so viel sagen, doch nach all dem, was wir uns in letzter Zeit an den Kopf geworfen haben, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.
    »Während du deine Sachen wegräumst, geh ich schon mal raus und rufe Janine an. Ich muss ihr von Zander erzählen.«
    Langsam stopfe ich meine Sachen in den Spind. Die ohnmächtige Wut und der Frust haben mich völlig erledigt, ich fühle mich leer und ausgebrannt. Bevor ich den Raum wieder verlasse, spähe ich durch die Tür auf den Gang hinaus, denn ich habe keine Lust, jetzt irgendjemandem zu begegnen.
    Draußen beendet Griffon gerade das Gespräch mit Janine. »Sie hält dich für ein echtes Genie, falls dich das
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