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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe
Autoren: Cynthia J. Omololu
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so leid, aber ich bin nicht das Mädchen, das du in mir siehst.«
    Die Muskeln in seinem Kinn arbeiten und ich weiß, dass er mit den Tränen kämpft. »Das mit uns ist noch nicht vorbei«, sagt er. »Solange ich atme, wird es nicht vorbei sein.« Noch einmal streckt er seine Hand nach mir aus, und ich bücke mich schnell, um meine Tasche und meine Schuhe einzusammeln. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen, darum starre ich auf den Boden, bis ich ihn den Flur entlanggehen höre und die Schlafzimmertür krachend ins Schloss fällt.
    Als ich allein auf den Aufzug warte, begreife ich erst richtig, was ich getan habe. Ich hätte alles haben können: einen umwerfend aussehenden Typen, mehr Geld, als ich jemals ausgeben kann, ein Leben, von dem die meisten nur träumen … doch ich habe gerade all dem den Rücken gekehrt – ohne zu wissen, was mich stattdessen erwartet.

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31
    Als die letzten Töne verklungen sind, blicke ich mit einem stolzen Lächeln in die Runde meiner Schüler. »Jetzt müsst ihr aufstehen und euch verbeugen«, flüstere ich ihnen zu.
    Alle verneigen sich ein wenig verlegen vor dem applaudierenden Publikum, nur Zanders Verbeugung ist total übertrieben und sieht ziemlich arrogant aus. Die Lichter gehen an, und während die Eltern sich vor der Bühne versammeln, beginnen alle, ihre Instrumente einzupacken.
    Olivia Miller kommt auf mich zu und überreicht mir eine kleine rosa Schachtel mit einem Schleifchen drum herum. »Das soll ich Ihnen von meiner Mom geben. Als Dankeschön.«
    Als ich den Deckel aufklappe, sehe ich eine winzige Torte mit einem Cello aus Zuckerguss obendrauf. Vorsichtig fahre ich mit dem Zeigefinger darüber und lecke ihn ab. Zitrone, mein Lieblingsgeschmack. »Sag deiner Mom vielen lieben Dank!« Ich beuge mich herunter und nehme sie kurz in den Arm. »Und denk dran, bis Montag ist übungsfrei.«
    »Geht klar, Ma’am«, antwortet sie mit einem verschmitzten Lächeln und rennt davon.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Herr Steinberg herüberkommt, und beginne hektisch, die Noten auf meinem Pult zu sortieren. »Das war wundervoll!«, sagt er. Die kleine Aula hier ist ganz bestimmt nicht mit dem großen, schicken Konzertsaal des Konservatoriums vergleichbar, trotzdem hat er sich in Schale geschmissen und trägt Anzug und Krawatte. Auch dafür mag ich ihn: Jede Aufführung, und sei sie noch so klein, nimmt er ernst.
    Ich stehe auf und stelle den Cellokoffer neben mich. »Ja, das haben sie alle toll gemacht, nicht? Ich bin richtig stolz auf sie.«
    »Deine Schüler waren gut«, stimmt er mir zu, »aber eigentlich habe ich von dir gesprochen. Unglaublich, wie du dein Instrument heute beherrscht hast. Und noch vor wenigen Monaten haben wir beide gedacht, du könntest vielleicht nie wieder spielen.«
    »Ja, es war ganz okay«, sage ich verlegen, »aber nicht wie früher.«
    »
Noch
nicht wie früher«, korrigiert Herr Steinberg. »Das ist mein Ernst. Wenn du weiter solche Fortschritte machst, steht deiner Karriere als Cellistin nichts mehr im Wege. Ich sage nicht, dass es leicht wird, aber mit viel Arbeit und ein bisschen Glück wirst du all deine Träume verwirklichen können.« Er mustert mich aufmerksam. »Es ist doch noch dein Traum, Cellistin zu werden?«
    Ich fingere nervös an der Schnalle des Cellokoffers herum. Früher wollte ich nie etwas anderes sein als Cellistin, aber inzwischen hat sich so vieles verändert. Meine Erinnerungen an frühere Leben werden immer intensiver, meine Fähigkeiten wachsen mit jedem Tag, und plötzlich habe ich vielleicht Möglichkeiten, von denen ich früher nicht einmal etwas geahnt habe. »Ich … ich bin mir nicht mehr sicher.«
    »Wie dem auch sei«, sagt er. »Ich hoffe, dass du uns in der Musikschule vorerst erhalten bleibst. Ich weiß, dass du etwas zurückstecken musst, wenn nächste Woche die Schule wieder beginnt, aber solange du hier unterrichten möchtest, bist du uns herzlich willkommen.«
    »Vielen Dank. Ich bleibe auf jeden Fall dabei.«
    »Freut mich sehr, das zu hören.« Er legt seinen Arm um meine Schulter und drückt mich kurz.
    Dads Gesicht taucht hinter dem Vorhang auf. »Brauchst du einen Packesel?«
    »Du könntest meine Tasche nehmen«, sage ich, lege mir den Gurt über die Schulter und wuchte das Cello hoch.
    »Hab sie.« Er kommt herüber und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. »Du warst wunderbar, Schatz. Sag deiner Mom nicht, dass ich es verraten habe, aber während du gespielt hast, hat sie eine Menge Tempos
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