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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck
Autoren: Susan Wiggs
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sonst weggeworfen. Eine Torte aus der Sky River Bakery einfach so wegzuwerfen, ist ein Kapitalverbrechen.“ Er brach ein Stück mit den Fingern ab und steckte es sich in den Mund, den er genießerisch verzog. „Ich glaube, ich bin gerade ein kleines bisschen gestorben.“
    Zach brach ein weiteres Stückchen der Torte ab und steckte es Sonnet in den Mund. Sie konnte nicht widerstehen. Die Schokolade schmolz seidenglatt über ihre Zunge. Sie schloss die Augen und genoss den Geschmack der Haselnuss, die in den Buttercremeguss eingearbeitet worden war. „Bist du sicher, dass das legal ist?“
    „Würde es dir was ausmachen, wenn es das nicht wäre?“
    „Nein.“ Sie aß einen weiteren Bissen. „Und wie cool ist es bitte, dass die Torte von der Sky River Bakery kommt?“
    Die alteingesessene Familienbäckerei war seit Generationen eine Institution in der Stadt. Zach hatte sich während der gesamten Highschool-Zeit im Morgengrauen in die dortige Backstube geschleppt, um Teige anzusetzen und die Öfen anzufeuern.
    „Du hast mir morgens immer Gebäck mitgebracht“, erinnerte sie sich.
    „Ich habe dich verwöhnt.“
    Sie spülte das Stück Kuchen mit etwas Champagner hinunter. „Es ist erstaunlich, dass ich nicht auseinandergegangen bin wie ein Hefeteig.“
    „Für mich nicht. Du hast damals nie mehr als zehn Sekunden am Stück still sitzen können. Bist du immer noch so rastlos?“
    Sonnet dachte einen Moment lang nach. „Ich schätze, ich war einfach heiß darauf, endlich zu leben.“
    „Immer ambitioniert. Immer nach Höherem strebend.“
    „Aus deinem Mund hört es sich so an, als sei das etwas Schlechtes.“
    „Das ist es auch, wenn es einen von dem fernhält, was wichtig ist.“
    Sie runzelte die Stirn. „Und das wäre?“
    „So was zum Beispiel.“ Mit einer kleinen Handbewegung zog Zach Sonnet sanft an sich und küsste sie lang und verlangend. Sonnet war perplex. Doch sie war nicht sicher, ob es sie mehr schockierte, dass sie geküsst wurde oder dass es Zach Alger war, der seine Lippen auf die ihren presste. Beinahe schockierender allerdings war, dass Zach nicht gelogen hatte. Während er Sonnet mit sanfter Beharrlichkeit festhielt, wurde sein Kuss sanfter. Seine Zunge berührte eine Stelle, die Sonnet den Atem raubte. Es war der beste Kuss, den sie jemals genießen durfte.
    Die größte Überraschung aber war, dass es Zach Alger war, der sie grad küsste. Jener Zach Alger, dem sie im Kindergarten nur zu gern den Apfel aus der Brotdose geklaut und den sie unzählige Male vom Steg in den Willow Lake geschubst hatte. Zach und sie hatten vor Jahren regelmäßig die Hausaufgaben voneinander abgeschrieben und sich immer wieder gemeinsam die Toy Story und Family Guy angesehen. An Zachs Schulterhatte sich Sonnet jedes Mal ausgeweint, wenn ihr wieder einmal das Herz gebrochen worden war. Er war der Erste, der alle Neuigkeiten erfahren hatte, ganz gleich, ob sie einen Platz auf dem College bekam, ihre Mutter heiratete, sie einen Praktikumsplatz in Deutschland ergattern oder ihren Vater kennenlernen konnte.
    Zach und Sonnet hatten sich in all den Jahren nie wirklich aus den Augen verloren, auch wenn sie einander nicht oft gesehen hatten. Sie hatten große und kleine Momente miteinander geteilt, Glück und Trauer, Dummheiten und Ernsthaftes. Er war der Freund, der immer da war, und doch fühlte sich dieser Moment jetzt ganz unwirklich an. Jetzt begegneten sie einander auf völlig neue Weise. Die Welt schien aus dem Gleichgewicht zu geraten.
    Sonnet spürte ein verrücktes Gefühl, das wesentlich intensiver war, als sie es sich je hätte vorstellen können. Der Champagner beflügelte sie, weckte aber auch ungeahnte Gefühle. Sonnet spürte eine Lust, der sie nicht widerstehen konnte.
    Mühsam löste sie sich von Zach, die Fäuste immer noch in den Stoff seines Hemdes gekrallt. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so küssen kannst“, flüsterte sie zittrig.
    „Ich kann noch mehr“, raunte Zach. Er neigte den Kopf, um Sonnet erneut zu küssen. Seine Lippen suchten und tasteten gierig nach ihr, seine Arme hielten sie fest, als sei sie etwas ganz Besonderes.
    Von Gefühlen übermannt gab sich Sonnet ganz hin. Sie war verwirrt, denn es war Zach, der sie hier so innig hielt und diese Lust in ihr entfachte. Zach, der ihr so vertraut und nahe war. Mit einem Mal sah sie ihn mit ganz anderen Augen. Er hob ihre Arme über den Kopf und wisperte. „Du schmeckst köstlich. Dich zu küssen ist, wie frischen
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