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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck
Autoren: Susan Wiggs
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sie mit Zach geschlafen hatte. Der Sex mit ihm war umwerfend gewesen, aber sie durfte nicht länger in den Erinnerungen daran schwelgen. Sonnet hatte sich in Zachs Armen unglaublich beschützt und angebetet gefühlt. Es war ein ganz besonderer Moment gewesen. Doch auch diesen musste sie aus ihren Gedanken verbannen. Denn eine Liebesbeziehung zwischen ihnen hatte keine Chance, das wusste Sonnet. Dafür waren ihr ihr Stipendium und ihr Beruf einfach zu wichtig. Sie konnte nicht alles, wofür sie so hart gearbeitet hatte, aufs Spiel setzen, nur weil sich der kleine, schlaksige Zach Alger in einen Meister der Verführung verwandelt hatte.
    Vor allem nach dem, was danach passiert war. Die Demütigung, die sie bei dem Gedanken daran empfand, ließ sie noch immer erröten. Nach ihrem verrückten Liebesakt waren sie erschöpft doch seltsam erfüllt auf der weichen Lederbank des Bootes liegen geblieben. „Mein Gott, Sonnet.“
    Sie war kaum eloquenter gewesen. „Ich denke, wir sollten besser“, Sonnet hatte gestockt. „Ist noch etwas Champagner übrig?“
    Er hatte nach der Flasche gegriffen und dann innegehalten. Im dämmrigen Licht konnte sie sehen, wie er die Stirn runzelte. „Mist, das Ding war ja noch an.“
    Sonnet räkelte sich, noch wohlig entspannt. „Was war an? Du meinst doch nicht etwa die Kamera? Oh nein. Du musst es löschen!“
    Er lachte. „Entspanne dich, ich bin Profi.“ Er hatte die SD-Karte rausgenommen. „Bei mir ist dein Geheimnis sicher.“
    „Du musst es wirklich löschen, Zach. Versprich es mir.“
    „Natürlich werde ich es löschen“, sagte er. „Für wen hältst du mich? Warte, ich habe eine bessere Idee.“ Er schnippte die Speicherkarte in den See. Dann drehte er sich wieder zu ihr um. Sonnet erkannte einen sehr erotischen, gut aussehenden Fremden, der einst ihr bester Freund gewesen war. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    Und dann hatten sie einfach dort weitergemacht, wo sie Minuten zuvor aufgehört hatten. Erst als es langsam dämmerte, hatten sie sich langsam vom Bootshaus weggeschlichen und waren prompt auf Shane Gilmore getroffen. Er leitete die örtliche Bank und war eine bekannte Klatschbase. Shane Gilmore joggte wie jeden Morgen um den See. Als früherer Freund von Nina Bellamy kannte er Sonnet gut. Sein Gesichtsausdruck hatte Bände gesprochen.
    Sonnet wurde erneut ganz heiß vor Scham. Schnell legte sie die letzten Meter bis zum Ausgang des Central Park zurück. Nach dem ruhigen, üppigen Grün im Park kam ihr die Fifth Avenue mit den dahineilenden Fußgängern auf den Bürgersteigen vor wie eine andere Welt.
    Sonnet fingerte nach dem Schlüssel in ihrer Tasche. Keiner der rastlosen Menschen um sie herum ahnte, was dieser Schlüssel ihr bedeutete. Und warum er eine so große Bedeutung für sie hatte. Trotz der Wärme des Tages fröstelte Sonnet.
    Es war ein angenehmes, aufgeregtes Frösteln. Orlando hatte ihr den Schlüssel gegeben, dieses Sinnbild von einem Mann, das nicht nur umwerfend gut aussah, sondern auch mit Blick auf seinen familiären Hintergrund, auf seine Ausbildung, seinen Berufsweg und seinen Stil einfach nur perfekt war. Da ihr Vater sie einander vorgestellt hatte, war Orlando quasi schon mit väterlichem Wohlwollen in ihr Leben getreten. Orlando hatte ihr seine Liebe gestanden.
    Das hatte noch kein anderer Mann getan. Es zu hören hatte nicht die Wirkung, die sich Sonnet als Teenager immer vorgestellt hatte. Es war noch besser gewesen. Orlando war erwachsen, er wusste, was er wollte, und er hatte vor, sein Leben mit ihr zu teilen.
    Als die Menschenmenge auf dem Bürgersteig vor der Ampel stoppen musste, gab Sonnet dem Mann, der an einem Hauseingang „While My Guitar Gently Weeps“ auf der Ukulele spielte, ein paar Dollar. Einen Straßenzug weiter spielte sie Kuckuck mit einem kleinen Jungen, der auf den Schultern seiner Mutter saß. Die Mutter bekam davon nichts mit, weil sie damit beschäftigt war, sich am Handy über einen Streit mit ihrem Freund aufzuregen. Die Wangen des Jungen leuchteten so rot wie reife Äpfel, und seine Augen blickten staunend auf die Welt um ihn herum. Eine Strähne seines blonden Haares stand von seiner Stirn ab.
    Der Junge glich im Aussehen den Puppen, mit denen Sonnet als kleines Mädchen gespielt hatte. Die anderen Puppen glichen mehr dem kleinen afroamerikanischen Mädchen in dem Buggy ein paar Meter weiter. Als Sonnet älter wurde, hatte ihre Mutter ihr erklärt, wie schwer es war, Puppen zu bekommen, die Sonnet ähnlich
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