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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck
Autoren: Eva Ibbotson
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… natürlich nicht. Es tut mir leid. Alles wird gut, wir haben es ja verstanden.«
    »Ihr habt mich ausgetrickst«, sagte Henry. »Ich hab kein Vertrauen mehr zu euch.«
    Albina weinte immer noch, aber Henry sah Fleck vor sich, wie er bewusstlos in seinem Käfig lag. »Ich werde euch auch nie mehr vertrauen.«
    Er wollte gerade auflegen, als sein Großvater kam und ihm den Hörer aus der Hand nahm.
    »Albina, kann ich bitte mit Donald sprechen?«, sagte er. »Ist er da?«
    »Ja, er ist da. Was soll ich denn bloß tun?« Albina war immer noch außer sich. »Donald, dein Vater ist am Telefon.«
    Donald nahm den Hörer. »Der Junge ist bei euch?«
    »Ja, er und Fleck sind wohlbehalten hier angekommen. Aber Henry ist schrecklich erschöpft und am Ende seiner Kräfte. Lasst ihn noch ein paar Tage hier, damit er sich ausruhen kann, bevor er zu euch zurückkommt.«
    »Aber das ist ja lächerlich, du kannst nicht von uns erwarten, dass …«
    Donald brach ab. Die Stimme seines Vaters klang anders als sonst. Es war nicht länger die Stimme von jemandem, der beschlossen hat, sich nicht einzumischen. Es war die Stimme seines Vaters, an die er sich aus seiner Kindheit erinnerte.
    »Der Junge braucht jetzt Zeit, Donald. Kommt am Ende der Woche her. Und denkt daran: Wenn ihr versucht, ihm den Hund wieder wegzunehmen, dann habt ihr ihn für immer verloren.«
    Als Alec in die Küche zurückkam, standen Marnie und die Kinder am Fenster und pressten ihre Nasen an die Scheibe.
    »Wir haben sie gesehen«, sagte Pippa schadenfroh. »In einem Polizeiwagen. Den Mülltypen und den anderen mit den zwei Hunden. Und dann war da noch einer dabei, der hat sich hinter denanderen beiden versteckt. Er sah total geschockt aus.«
    Pippa sagte die Wahrheit. Milton Sprocket, von der Polizei verhaftet, eingekeilt zwischen Darth und Terminator, durchgefroren, gebissen und entehrt, war tief in seiner Selbstachtung gesunken.

23. Kapitel
Rückkehr im Rolls-Royce
    Am nächsten Tag war Henry im Garten und half gerade seinem Großvater beim Unkrautzupfen, als ein riesiges, silberglänzendes Auto auf das Haus zufuhr. Sofort wurde er wütend. Seine Eltern hatten versprochen, nicht vor Ende der Woche zu kommen. Und was noch schlimmer war, sie hatten schon wieder ein neues Auto gekauft, das sie nicht brauchten – einen sündteueren Rolls-Royce.
    Der Wagen hielt und ein vornehm aussehender indischer Herr stieg aus, stand eine Weile ruhigda und schaute sich alles an. Dann wurde die Beifahrertür geöffnet und Kayley erschien.
    Als sie am Vortag das Gespräch mit Pippa beendet hatte, war sie zu Mrs Naryan gelaufen, bei der ihre Mutter gerade nähte. Jetzt konnte sie Pippa nicht länger schützen, also erzählte Kayley die ganze Wahrheit.
    »Ich fahre sie sofort holen. Der Himmel weiß, was sie sonst noch anstellt. Es gibt einen Nachtbus nach Berwick, den erwische ich noch. Meine Ersparnisse müssten gerade so reichen.«
    Da erhob Mrs Naryan ihre sanfte Stimme: »Das ist nicht gute Idee. Bus nicht angenehm.«
    Sie ging aus dem Zimmer und kehrte mit ihrem Gatten zurück. Mr Naryan war genau wie seine Frau klein und freundlich. Außerdem war er sehr reich. Seit er vor vielen Jahren nach England gekommen war, hatte er ein blühendes Import-Export-Geschäft aufgebaut.
    »Ich fahre dich nach Northumberland«, sagte er.
    Und auch wenn Kayley und ihre Mutter heftig protestierten, er ließ sich nicht davon abbringen und lächelte nur. »Ich habe einen Geschäftstermin im Norden. Ich hole dich morgen um sechs Uhr ab.«Nun schüttelte er Henrys Großvater die Hand und fuhr dann wieder fort. Er wollte die Nacht in einem Hotel die Küste aufwärts verbringen und würde Kayley und Pippa dann am nächsten Tag abholen.
    Die Hunde freuten sich, Kayley zu sehen, sie freuten sich so sehr, dass sie sie fast umwarfen. Und Kayley streichelte sie und sprach mit ihnen, wie nur sie es verstand.
    Die Begrüßung der beiden Schwestern fiel sehr viel weniger herzlich aus.
    »Komm mit nach draußen«, sagte Kayley zu Pippa, nachdem sie sich Henrys Großeltern vorgestellt hatte.
    Während sie über den Strand zum Ufer gingen, hielt Kayley Pippa eine ordentliche Standpauke.
    »Du musst wahnsinnig geworden sein. Die Polizei war da und die Carkers haben Gift und Galle gespuckt. Ich hab gedacht, du hättest nur vergessen, die Alarmanlage einzuschalten, aber dass du die Hunde absichtlich rausgelassen hast …«
    »Ich weiß«, sagte Pippa. »Aber ich hab einfach nur rotgesehen. Sie haben so
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