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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber
Autoren: Enid Blyton
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Stelle.«
    »Den werden wir literweise trinken«, seufzte Dick und fügte genießerisch hinzu: »Am besten, ich lasse ihn mir gleich in Eimern servieren. Mir ist, als wäre ich seit Wochen in der Wüste.«
    Sie waren unsagbar erleichtert, als sie endlich in Polwilly ankamen. Zuerst merkten sie gar nicht, daß es eine Station war. Nichts weiter als ein hölzerner Schuppen stand neben den Schienen. Mit einem Prusten, das wie ein Seufzer klang, hielt der Zug, so, als wäre auch er zu müde, um noch weiterzufahren.
    Die Kinder blieben sitzen und warteten. Sie hatten das kleine Schild mit der Aufschrift ›Polwilly‹ nicht gesehen.
    Dann hörten sie Schritte, und das rote Gesicht des Schaffners erschien am Fenster.
    »Müßt ihr hier nicht aussteigen? Wollt ihr denn ewig sitzen bleiben?« fragte er.
    »Ach je!« Julian sprang auf. »Ist das Polwilly? Haben wir überhaupt nicht gemerkt. Wir sind gleich draußen.«
    Der Zug fuhr an, noch bevor sie die Tür zuschlagen konnten.
    Sie stand en ganz allein auf dieser kleinen seltsamen Station. Nur ihre vier Räder lehnten am Ende des Schuppens. Er schien das einzige Gebäude zwischen Feldern und Hügeln zu sein. Nichts weiter war zu sehen.
    Plötzlich entdeckten Georgs scharfe Augen im Westen etwas Wunderbares. Sie griff nach Julian Arm. »Das Meer! Da, zwischen den Hügeln! Kannst du es erkennen? Es ist bestimmt das Meer. Was für ein leuchtendes Blau!«
    »Das ist typisch für die Cornwaller Küste. Ich fühle mich gleich besser, wenn ich es sehe. Kommt, laßt uns fahren. Wenn ich jetzt nicht bald etwas zu trinken kriege, lasse ich die Zunge zum Halse heraushängen, genau wie Tim.«
    Dick befühlte den Reifen seines Rades. Er war ein bißchen weich geworden, aber er konnte ihn schließlich wieder aufpumpen. »Wie weit ist es denn?« fragte er.
    Julian sah in sein Notizbuch. »Bis zum Gut vier Kilometer.
    Einen Kilometer vor dem Gut liegt das Dorf. Da können wir vielleicht ein bißchen Limonade oder Eis bekommen.«
    »Wuff«, machte Tim, als er ›Eis‹ hörte.
    »Armer Kerl«, sagte Anne, »jetzt muß er noch neben den Rädern herlaufen. Wir werden langsam fahren.«
    »Von mir aus«, brummte Dick, »wenn sich jemand einbildet, daß ich einen Rekord aufstellen will, so hat er sich geirrt.«
    Sie bogen in einen schmalen Weg ein, der von ho hen, dichten Hecken umsäumt wurde. Sie fuhren langsam, und Tim trottete hinterher. Der gute, alte Hund. Nie würde er die Kinder allein lassen.
    Es war Spätnachmittag. Nichts war zu sehen. Noch nicht einmal ein Bauernhaus. Kein Vogel sang. Kein Lüftchen regte sich. Eine seltsame Stille lag über allem.
    Julian drehte sich um und grinste die anderen herausfordernd an. »Ich wittere Abenteuer. Ihr auch? Aber nein, ihr merkt nichts beziehungsweise wollt nichts merken. Na gut, wir kümmern uns nicht darum. Das ist abgemacht!«
     

Ah und Ock
    Es wurde eine herrliche Fahrt nach Tremannon.
    Leuchtendroter Mohn blühte am Rande der Felder, und das Korn stand hoch und golden. Aus den dichten Hecken strömte der Duft von Geißblatt.
    Endlich kamen sie ins Dorf. Es gab nur eine Straße mit wenigen Häusern, und dahinter, zwischen Wiesen und Feldern verstreut, lagen einige Gehöfte. Auf einem Hügel, ganz in der Ferne, sahen die Kinder die grauen Mauern eines großen Hauses in der Sonne glänzen.
    Die vier suchten nach einem Laden, fanden ihn und gingen hinein. »Haben Sie Eis?« fragte Julian. Nein, Eis gab es nicht, aber Zitronenlimonade, kalt und wunderbar.
    »Ihr wollt wohl zu Wigands?« fragte die Kaufmannsfrau.
    »Frau Wigand erwartet euch. Ihr seid Fremde, was?«
    »Nicht so richtig«, entgegne te Julian, der wußte, daß die Cornwaller alle als Fremde ansahen, die nicht im Lande lebten.
    »Meine Mutter hatte eine Großtante, die ist ihr Leben lang in Cornwall gewesen. Deshalb sind wir auch keine richtigen Fremden.«
    »Papperlapapp!« Die kleine gebeugte Frau sah Julian mit ihren runden Vogelaugen aufmerksam an. »Ihr sprecht anders als wir. Genauso wie dieser Mann, der vor euch bei Wigands war. Ein armer Verrückter, aber zum Glück harmlos.«
    »Tatsächlich?« Julian trank die dritte Flasche Limonade.
    »Jaja, wir wissen Bescheid. Er war ein Gelehrter, und wenn einer so überklug ist, ist er meistens auch ein bißchen verrückt.
    Jedenfalls habe ich das gehört. Ach, ist die Limonade gut! Kann ich noch eine haben, bitte?«
    Die alte Frau fing an zu lachen. Es klang wie das vergnügte Meckern einer Ziege. »Na, na, Mary Wigand hat ein
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