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Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Titel: Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Autoren: Enid Blyton
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die Mauer zu schieben, und das war ein schweres Stück Arbeit.
    »Wir machen einen schrecklichen Krach«, stöhnte Dick, »hoffentlich hört uns niemand.«
    Timmy sprang wie besessen um sie herum und war allen im Wege, bis Dick ihn zur Tür führte und ihm einschärfte, Wache zu halten und sie zu warnen, falls jemand käme.
    Das war eine Aufgabe nach seinem Herzen! Mit ge— spitzten Ohren blieb er sitzen und lauschte, während er die Kinder beobachtete, die nun endlich ihre Arbeit beendet hatten.
    Dann hoben sie den kleinen, länglichen Tisch hinauf, und Julian nahm ihn aus Dicks und Wilfrids Händen in Empfang. Er war viel schwerer, als sie vermutet hatten, und so dauerte es eine Weile, ehe Julian endlich feststellen konnte, daß man die Tür gut erreichen würde.
    »Prima«, sagte er und gab ihr einen Stoß, aber sie rührte sich nicht. Er schlug mit der Faust dagegen.
    »Was ist los?« fragte Dick und war mit zwei Sprüngen neben ihm. »Sie muß doch aufgehen, der Riegel ist doch nicht mehr da! Sicher klemmt sie wieder, los, wir versuchen es zusammen.«
    In ständiger Furcht vor der Rückkehr der Männer verfolgten die Mädchen die Bemühungen der beiden, und endlich gab die Tür kreischend und knarrend nach, und zu der Jungen größtem Entzücken sahen sie als erstes das Seil.
    »Alles in Ordnung!« rief Dick leise hinunter. »Wir kommen und helfen euch ‘rauf.«
    Und bald standen die Mädchen neben ihnen. »Du gehst als erster, Julian«, sagte er, »und siehst nach, ob die Luft rein ist, und dann kommt Wilfrid. Wirst du es schaffen?«
    »Klar! Ich winde euch dann mit hinauf.«
    »Gut. Und ich helfe den Mädchen, zuerst Anne und dann Georg.«
    »Und wenn die Männer zurückkommen, dürfen sie raten, wohin wir entschwunden sind«, kicherte Anne. »Die werden Augen machen!«
    »Bist du soweit, Julian?« fragte Dick. »Ich leuchte dir.«
    Der nickte, zwängte sich durch die Öffnung, ergriff das Seil, schwang einen Augenblick hin und her und begann dann hinaufzuklettern. Ein wenig außer Atem erreichte er den Brunnenrand und sah sich tief aufseufzend um. Es war herrlich, wieder an der frischen Luft zu sein. Der Mond stand am Himmel, und es war beinahe taghell.
    »Alles in Ordnung!« rief er in den Schacht hinunter.
    »Jetzt kommst du, Wilfrid«, sagte Dick. »Halt dich um Himmels willen fest!«
    »Na klar«, grinste Wilfrid, schwang die Beine durch die Öffnung, sprang an das Seil und kletterte mit der Geschicklichkeit einer Katze daran empor.
    Wieder drang Julians Stimme zu ihnen, dumpf und hohl.
    »Schickt Anne. Sie soll sich anhängen, wir winden sie herauf!«
    Sie stand schon in der Öffnung, dann setzte sie sich auf den Rand. »Kannst du das Seil ein bißchen hin-und herschwingen?« rief sie hinauf. »Ich komme nicht dran.«
    »Sei vorsichtig!« rief Julian entsetzt. »Sag Dick, er soll dir helfen!«
    Aber die Öffnung war zu schmal. »Spring nicht, ehe du das Tau nicht fest in den Händen hältst«, riet Dick besorgt. »Kannst du es sehen?«
    »Ja, ja, eben ist es sogar gegen meine Beine geschlagen, aber ich habe den richtigen Augenblick verpaßt.
    Da ist es wieder! Ich habe es!«
    Sie schien zuversichtlicher, als sie sich fühlte, stieß sich von dem Sims ab und schwang hin und her, tief unter sich das schwarze Wasser. »Zieht mich ‘rauf!« rief sie und hielt das Seil krampfhaft umklammert, während die beiden da oben mit aller Kraft das Rad drehten. Dick sah sie verschwinden und seufzte erleichtert. Jetzt war die Reihe an Georg.
    Er stieg vom Tisch auf die Truhe und sah sich suchend um. Sie war verschwunden! »Timmy!« rief er.
    Ein leises Winseln antwortete ihm. »Georg, wo bist du?
    Komm her, die Männer können jeden Augenblick erscheinen! Sei nicht albern!«
    Georgs Kopf tauchte hinter einer Kiste nahe der Tür auf.
    »Glaubst du, ich lasse meinen Hund alleine? Er kann doch nicht durch den Brunnenschacht hinauf, aber du geh nur.«
    »Nein«, sagte er, »doch ich nehme an, es hat keinen Zweck, dir vorzuschlagen, daß ich für dich bei ihm bleibe?«
    »Nein. Er ist schließlich mein Hund, und er würde mich auch nie verlassen.«
    Dick wußte, daß nichts in der Welt sie umstimmen konnte, nichts, aber auch gar nichts.
    »Na ja, ich verstehe schon«, sagte er, »ich würde es auch nicht anders machen. Also, ich bleibe.«
    »Nein«, protestierte sie. »Wir beide schaffen das auch alleine.«
    Doch ohne ein weiteres Wort lief er zurück zur Truhe, sprang auf den Tisch und verschwand in der
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