Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Titel: Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Emilio. »Kann ich noch eine fertigmachen?«
    »Ja, die da drüben«, sagte der erste, und Emilio ging pfeifend an der Truhe vorüber, hinter der die Mädchen hockten. Er hatte gute Augen, glaubte, es habe sich etwas hinter der Truhe bewegt, und blieb stehen. Was war denn das? Ein Fuß? Er stürzte darauf zu, und der Strahl seiner Taschenlampe erfaßte die zitternden Gestalten. »Carlo«, schrie er, »hier ist jemand!«
    Carlo ließ fallen, was er gerade in der Hand hielt, und war im nächsten Augenblick bei ihm, der die beiden Kinder unsanft hervorgezogen hatte.
    »Was macht ihr denn hier? Wie seid ihr überhaupt ‘reingekommen?« schrie er.
    Julian stürzte, gefolgt von Dick und Wilfrid, aus seinem Versteck, und Georg versuchte krampfhaft Timmy zurückzuhalten, der sich wie ein Rasender gebärdete. Sie fürchtete, er würde die Männer anfallen, die bei seinem Anblick zurückwichen.
    »Halt den Köter fest, oder ich knall’ ihn ab«, sagte Carlo und griff nach einem Gewehr. »Wollt ihr mir vielleicht verraten, was ihr euch dabei gedacht habt, hier herumzuschnüffeln?«
    »Wir sind mit dem Boot gekommen, aber eine Welle hat es fortgerissen«, sagte Julian, »und weil wir nicht zurück konnten, sind wir über die Insel gegangen und zufällig hier hineingeraten.«
    »Dann habt ihr zufällig den größten Fehler eures Lebens gemacht«, sagte Carlo. »Ihr werdet nun ein Weilchen diesen Herren und Damen Gesellschaft leisten müssen, auf jeden Fall so lange, bis wir unseren Auftrag ausgeführt haben.«
    »Was für einen Auftrag?« fragte Julian ungeniert.
    »Das möchtest du wohl wissen, was? Erstens sorgen wir dafür, daß die Insel von unerwünschten Besuchern verschont bleibt, und zweitens haben wir noch eine Menge anderes zu tun. Ich fürchte, euch wird die Zeit lang werden, denn ich weiß nicht, was unser Chef dazu sagt, daß ihr hier ‘rumgeschnüffelt habt. Ich würde mich nicht wundern, wenn er euch für vier Wochen bei Wasser und Brot einsperrt.«
    Timmy knurrte furchterregend und zerrte mit aller Kraft, um sich auf die Männer stürzen zu können, und Georg mußte den Fuß gegen die Truhe stemmen, um ihn zurückzuhalten.
    »Wir verpassen den Kahn«, sagte Emilio. »Mit denen hier können wir uns nachher noch beschäftigen.« Er nahm die Kiste auf die Schulter, ging auf die Tür zu, und Carlo folgte ihm, indem er sich ständig umsah, um sich zu vergewissern, daß Georg Timmy nicht losließ, Krachend fiel die schwere Tür hinter ihm ins Schloß, und die Kinder hörten, wie er den Riegel vorschob.
    »Seid jetzt still«, flüsterte Julian, »falls sie draußen horchen.« Sie standen schweigend, alle mit ein wenig weichen Knien. Daß ihnen das passieren mußte!
    »Ich glaube, sie sind weg«, sagte Julian nach einer Weile.
    »Na endlich«, stöhnte Dick. »Ich habe auch keine Lust mehr, hier wie ein Ölgötze ‘rumzustehen und darauf zu warten, daß die beiden wiederkommen, um noch ein bißchen zu klauen. Aber vielleicht kommen sie auch gar nicht«, fügte er plötzlich hinzu, »und wir können hier bis in alle Ewigkeit sitzen.«
    »Nein«, sagte Anne und begann zu aller Erstaunen zu kichern, »nein, das tun wir nicht, wir machen uns aus dem Staube.«
    »Vielleicht durchs Schlüsselloch, was? Sonst wüßte ich nämlich nichts.«
    »Wirklich, wir können hier ‘raus«, beteuerte sie, und Georg, die ihrem Blick gefolgt war, begriff als erste und strahlte.
    »Klar!« rief sie. »Mach kein so dämliches Gesicht, sieh mal, da oben!«
    Dick sah hinauf und schüttelte den Kopf. »Ich sehe nur die Wand, was soll denn da Besonderes sein?«
    »Da, ein Stück über der einen Truhe«, erklärte sie.
    Er schlug sich vor die Stirn. »Ich Idiot!« grinste er. »Die Tür zum Brunnen! Es sieht aus wie ein gewöhnlicher Luftschacht, und keiner, der nicht weiß, was es ist, wird etwas anderes vermuten.«
    »Prima«, seufzte Wilfrid, »wir steigen einfach ‘rauf, und dann ist alles in Ordnung.«
    »Leichter gesagt als getan«, murmelte Julian. »Schließlich müssen wir auch wieder aus dem Brunnen ‘raus.«
    »Ja«, sagte Anne ängstlich, »wenn das Seil nun oben ist?«
    »Dann wird uns auch schon noch irgend etwas einfallen«, beruhigte er, »also los, an die Arbeit, wir stellen den Tisch da auf die Truhe, dann wird’s wohl gehen. Ich wette, Emilio und Carlo werden nicht schlecht staunen, wenn sie zurückkommen und die Vöglein sind ausgeflogen!«

Ein Schreck in der Abendstunde 
    Zunächst galt es, die große Truhe näher an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher