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Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Titel: Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Autoren: Enid Blyton
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dem eiskalten Wasser gelandet. Und ›Oooh‹
    kam es von den Wänden zurück. Es klang unheimlich, Anne griff nach Julians Arm, und er lachte ihr beruhigend zu.
    »Tut mir leid«, sagte Wilfrid, ohne daran zu denken, daß das Echo auch dieses Mal seine Worte getreulich wiedergab. Georg konnte ein Kichern nicht unterdrücken, und auch das drang gespenstisch anzuhören von allen Seiten auf sie ein.
    »Seid doch endlich still«, flüsterte Julian ärgerlich. »Ich glaube, wir kommen jetzt an irgendeinen Ausgang, ich spüre es am Luftzug.«
    Auch die anderen spürten ihn, während sie nun höher hinaufstiegen, sorgsam darauf bedacht, nicht in das Wasser zu geraten, das eilig und im Schein ihrer Taschenlampen aufglänzend neben ihnen dahinfloß. ›Das einzig Hübsche hier ist das Plätschern des Flüßchens‹, dachte Anne.
    Julian begriff nicht, wie es den Männern gelang, die Kisten durch diesen engen Tunnel zu transportieren. Nun, er war vielleicht gerade breit genug, aber es mußte sehr schwierig sein, vor allem an den Biegungen. ›Ich hoffe nur, daß nicht hinter der nächsten einer mit so einem Ding auftaucht‹, dachte er.
    »Julian«, flüsterte Anne, »wir sind, glaube ich, nicht nur ein gutes Stück gestiegen, sondern auch vorange-kommen. Liegt das Haus nicht in der Richtung, in der wir gehen?«
    »Ja, das stimmt«, sagte er und blieb stehen. »Wahrhaftig, der Gang könnte in einem der Keller enden. Es hat bestimmt Keller und vielleicht auch ein Verlies. Klar, wir haben die Klippen längst hinter uns. Daß mir das nicht selber aufgefallen ist!«
    »Der Brunnen könnte möglicherweise auch an einen der Keller grenzen«, überlegte Dick und sprach so laut, daß das Echo sie alle wieder zusammenfahren ließ. Julian drehte sich um, zischte wütend: »Idiot!« und fuhr gleich darauf fort: »Sicher hast du recht, sicher ist der Brunnen mit einem der Keller verbunden, er liegt ja auch nicht weit vom Haus entfernt, und wahrscheinlich sind die Keller riesig.«
    »Seine Mauer ist unwahrscheinlich dick«, flüsterte Dick. »Ich wette, der Raum, in dem wir die Statuen gesehen haben, gehört zum Haus.«
    Nun, das war nicht unmöglich, und die Kinder dachten darüber nach, während sie durch den endlos scheinenden Gang wanderten. Er war jetzt nicht mehr so steil und viel breiter.
    »Ich glaube, hier haben Menschen nachgeholfen«, sagte Julian, »solange wir durch die Klippen gingen, war alles so, wie die Natur es geschaffen hat.« Er wandte sich um, und der Schein der Taschenlampe beleuchtete sein Gesicht, in dem die Augen glänzten. »Seht mal dort, die Ziegelsteine, wahrscheinlich hat man den Tunnel damit abgestützt.«
    »Ein Geheimgang vom Haus zum Meer«, sagte Dick, und wieder vergaß er vor Aufregung leise zu sprechen.
    Doch auch die anderen hatte eine seltsame Erregung ergriffen, nur Timmy nicht, der sich übrigens keineswegs wohl fühlte und nicht begreifen konnte, warum die Kinder hier herumgeistern mußten. Die ganze Zeit über lief er in dem kleinen Graben, da er auf dem glitschigen Steg ständig abrutschte.
    Der kalte Luftzug wurde stärker und stärker. »Wir müssen sehr nahe an der Öffnung sein«, flüsterte Julian,
    »also Ruhe jetzt!«
    Sie bemühten sich, nicht das geringste Geräusch zu verursachen, und Anne begann zu zittern. Wohin führte sie dieser Weg? Und dann stieß Julian einen leisen Schrei aus.
    »Ein Gitter!«
    Sie drängten sich alle um ihn, sahen durch die starken Eisenstäbe und fröstelten in dem kalten Luftzug, der zu ihnen herüberwehte.
    Der Strahl der Taschenlampen erhellte einen kleinen Raum und eine weitgeöffnete eisenbeschlagene Tür an der gegenüberliegenden Wand.
    »Ein Keller oder wahrscheinlicher noch ein Kerker«, flüsterte Julian. »Mal sehen, ob das Gitter verschlossen ist.«
    Er drückte dagegen, und es schwang zurück, so leicht, als wäre es gut geölt. Als erster betrat er den finsteren, feuchten Raum.
    »Wieviel armselige Gefangene mögen hier gesessen haben«, sagte er leise.
    Dick stieß ihn an. »Sieh mal dort, der eiserne Ring an der Wand, wahrscheinlich haben sie dort die unglücklichen Menschen angekettet.«
    Anne schauderte. »Wie kann man nur so grausam sein«, flüsterte sie, und ihre lebhafte Phantasie ließ sie die lebendig Begrabenen auf den nackten Steinen nur mit trocknem Brot und Wasser vor sich sehen.
    »Vielleicht sind manche durch die Klippen entkommen«, meinte sie endlich voller Hoffnung, doch Dick schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube eher, der
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