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Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Titel: Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Autoren: Enid Blyton
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leise wie möglich und seht zu, daß sich keine Steine lösen, für den Fall, daß jemand in der Nähe ist. Sind wir unten, muß Wilfrid die Spitze übernehmen, denn er weiß ja die Stelle, wo die Männer im Felsen verschwunden sind.«
    Wilfrid fühlte sich sehr geschmeichelt. Es war herrlich, geradeso, also planten sie eine Expedition. Doch plötzlich erinnerte er sich an das Klagen, das der Wind in den Klippen verursachte.
    »Hoffentlich fürchten sich die Mädchen nicht, wenn sie dieses gräßliche Geräusch hören«, sagte er. »Es ist ja nur der Wind, der um die Ecken und durch die Spalten der Felsen streicht.«
    Georg schnob verächtlich durch die Nase. »So schnell fürchtet sich hier keiner.«
    »Höchstens Timmy«, sagte Julian und unterdrückte ein Grinsen. »Wir wissen, woher das Geräusch kommt, er aber nicht! Du mußt ihn gut festhalten, Georg. Er wird sich sicher erschrecken.«
    »Das denkst du«, fuhr sie ihn an, »mein Hund erschrickt nicht!«
    »O doch, das tut er«, sagte Dick. »Ich weiß etwas, wovor er sich so sehr fürchtet, daß er den Schwanz ein-zieht und die Ohren hängen läßt.«
    »Nichts weißt du«, sagte sie wütend.
    »Hast du ihn dir nie angesehen, wenn du böse mit ihm bist?« grinste er. »Dann zittern ihm die Beine.«
    Alle außer Georg lachten. »Halt endlich den Mund«, sagte sie leise.
    »Ich glaube, es ist das beste, wenn erst einer in die Klippen geht«, sagte Julian. »Die anderen müssen sich solange verstecken und auf ein Zeichen warten. Ich nehme zwar nicht an, daß wir dort unten jemanden treffen, aber wissen kann man es nicht genau. Finden wir tatsächlich einen Weg zu dieser unterirdischen Schatzkammer, dann haben wir unverschämtes Glück, denn dann wissen wir, wie die Sachen hinaus-und hereingebracht werden.«
    »Wieso hereingebracht?« fragte Dick. »Wie kommst du denn darauf? Ich denke, die schaffen alles heraus?«
    »Es könnte ja vielleicht noch etwas anderes da— hinterstecken«, sagte Julian, »vielleicht handelt es sich um eine große Bande, die hier ein Sammellager von gestohlenen Sachen angelegt hat, um abzuwarten, bis es ungefährlich ist, sie zu verkaufen. Aber das war natürlich nur so ein Gedanke.«
    »Glaub’ ich nicht«, sagte Dick. »Die Kerle haben den Zugang entdeckt und transportieren die Kunstschätze ab.
    Na, ist ja auch egal, wenn ich daran denke, was wir schon alles herausbekommen haben!«
    »Und nur, weil du in den Brunnen gestiegen bist, um Wasser zu holen«, sagte Anne.
    »Zieht eure Pullover an«, riet Julian, »da oben auf den Klippen wird es verdammt kalt sein!«
    »Ich wollte, wir könnten endlich gehen«, seufzte Georg.
    »Was meinst du dazu, Timmy?«
    »Sonst noch was, Julian?« fragte Anne, der ihr großer Bruder sehr imponierte.
    »Nein, das war’s wohl«, sagte er. »Nur sollten wir, glaube ich, vorher noch etwas essen. Und noch eins, ihr müßt sehr vorsichtig beim Abstieg in den Klippen sein.
    Daß einer abrutscht und uns die Kerle auf den Hals hetzt, das können wir nicht gebrauchen.«
    »Hast du das gehört, mein Liebling?« lachte Georg. »Du bist natürlich ausgenommen, so etwas kann dir nicht passieren.« Timmy winselte und legte seine Pfote auf ihr Knie. Zärtlich strich sie über sein dichtes Fell. »Ja, mein Alter, du hast zwei Beine mehr als ich, ich wollte, ich könnte sie mir heute abend ausleihen.«
    Die Zeit schien zu schleichen, und alle sahen immer wieder voller Ungeduld auf ihre Uhren. Der Schein der untergegangenen Sonne erhellte noch immer den Himmel, doch bald würde es dunkel sein. Sie aßen nur wenig, denn sie verspürten keinen rechten Appetit. »Wir sind zu aufgeregt«, sagte Julian und verfütterte seine Kekse an Timmy, der derartige Gefühle nicht zu kennen schien.
    Georg aber rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her und machte die anderen noch nervöser.
    Doch endlich war es soweit! Da Wilfrid den Weg kannte, übernahm er die Spitze, obwohl er im Grunde seiner Sache gar nicht mehr so sicher war. Er ließ sich also vom Winde leiten, der stärker und stärker wurde. »Wie Stimmen«, sagte er, und die anderen nickten.
    Als sie in die Nähe der Klippen gelangten, wurde das Geräusch zum gräßlichen Klagen und Heulen.
    »Nicht gerade angenehm«, sagte Anne und schauderte.
    »Es klingt, als ob jemand seufzt und stöhnt.«
    »Der Name paßt jedenfalls prima«, stellte Dick fest.
    »Verdammt, weht hier ein Lüftchen! Ich bin nur froh, daß ich keine Perücke trage, sonst wäre ich jetzt ein
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