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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager
Autoren: Enid Blyton
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Land übersehen konnten. Hier und da tauchten weiße Punkte auf. Es waren Schafe, die überall grasten.
    Plötzlich, während des Essens, vernahm Anne dasselbe Rumpeln, das sie schon einmal gehört hatte, und gar nicht weit von ihnen entfernt stieg eine Menge Rauch aus dem Boden.
    Georg wurde blass. Tim sprang bellend auf, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt.
    Die Jungen bogen sich vor Lachen.
    »Anne, Georg, das ist nichts Besonderes. Es sind nur die Züge, die hier unterirdisch fahren. Wir wussten das und wollten nur mal sehen, was ihr dazu sagt, wenn ihr sie hört und den Qualm seht.«
    »Ich bin kein bisschen erschrocken«, behauptete Anne und die Jungen sahen sie erstaunt an. Dieses Mal war Georg die Ängstliche! Gewöhnlich war es gerade umgekehrt.
    Georg musste nun auch lachen. Sie rief ihren Hund.
    »Es ist alles in Ordnung, Tim. Komm her! Du kennst doch Eisenbahnzüge, oder nicht?«
    Die Kinder redeten über diese Züge. Es war nicht leicht, sich vorzustellen, dass das Moor von Tunnels unterhöhlt war.
    »Kommt jetzt«, sagte Julian schließlich, »gehen wir weiter.
    Wir steigen noch auf den nächsten Hügel und dann müssen wir an den Heimweg denken.«
     
    Auf einem schmalen Pfad, von dem Julian behauptete, er stamme von Kaninchen, stiegen sie lachend und scherzend bergan. Und dort oben erwartete sie eine große Überraschung.
    Im Tal unter ihnen sahen sie alte Eisenbahngleise. Sie kamen aus dem schwarzen Loch eines Tunnels, erstreckten sich etwa einen Kilometer weit und endeten in einer Art Güterbahnhof.
    »Seht euch das nur an!«, rief Julian.
    »Eine alte Eisenbahnlinie, die anscheinend nicht mehr benutzt wird. Ich glaube, der Tunnel ist auch stillgelegt.«
    »Kommt, wir gehen runter und sehen uns das mal an«, schlug Dick vor. »Wir haben ja genügend Zeit und können leicht auf einem kürzeren Weg zurückgehen.«
    Sie erreichten bald die Gleise und folgten ihnen bis zu dem verlassenen Bahnhof. Es schien niemand in der Gegend zu wohnen.
    »Seht mal, dort stehen ein paar alte Waggons«, sagte Dick.
    »Sie sehen aus, als ob sie schon hundert Jahre dort stehen.
    Wir versuchen mal, ob wir sie fortschieben können.«
    »O nein!«, rief Anne ängstlich. Aber die Jungen und Georg, die längst einmal mit richtigen Eisenbahnwagen spielen wollte, rannten schon los. Dick und Julian versuchten einen Wagen in Bewegung zu setzen. Und es gelang! Er rollte eine Strecke und krachte dann auf die Puffer eines anderen.
    Dicht neben den Gleisen standen einige kleine Hütten. Eine Tür flog auf und heraus kam eine furchterregende Gestalt. Es war ein einbeiniger Mann, der eine Holzprothese trug, mit zwei viel zu lange n Armen, die mehr zu einem Gorilla passten, und einem Gesicht, so rot wie eine Tomate. Drum herum wucherte ein grauer Bart.
    Er öffnete den Mund und die Kinder waren schon auf lautes und ärgerliches Schimpfen gefasst. Es ertönte aber nur ein unterdrücktes, heiseres Wispern: »Was tut ihr da? Ist es nicht schlimm genug, die Geisterzüge nachts zu hören? Fängt es nun auch am Tag an?«
    Die vier Kinder starrten ihn an.
    Eigentlich, dachten sie, müsste er sehr böse sein.
    Er kam näher und sein Holzbein klapperte bei jedem Schritt.
    Er fuchtelte mit seinen langen Armen herum und blinzelte die Kinder an, als könne er sie nicht richtig sehen.
    »Meine Brille ist zerbrochen«, wisperte er und zum größten Erstaunen der Kinder rollten zwei Tränen über seine Wangen.
    »Der arme alte Holzbein-Samuel hat seine Brille zerbrochen, und niemand kümmert sich um ihn, gar niemand.«
    Die Kinder wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Anne tat der alte Mann Leid, sie versteckte sich aber lieber hinter Julian.
    Samuel blinzelte sie wieder an.
    »Habt ihr keine Zungen zum Sprechen? Sehe ich wieder Gespenster oder seid ihr wirklich da?«
    »Ja, wir sind wirklich da«, antwortete Julian, obwohl ihm ziemlich mulmig zu Mute war.
    »Wir haben zufällig diesen alten Bahnhof entdeckt und sind hergekommen, um uns alles anzusehen. Wer sind Sie?«
    »Das habe ich schon einmal gesagt, ich bin der Holzbein-Samuel«, erwiderte der alte Mann ungeduldig. »Ich bin der Wächter hier, wenn mich auch das, was hier zu bewachen ist, verrückt macht. Die sollen ruhig denken, ich passe auf diese Geisterzüge auf, aber nein, das tue ich nicht. Das ist nichts für den Holzbein-Samuel. Ich habe schon viele verrückte Sachen in meinem Leben gesehen, vor denen ich mich auch gefürchtet habe, und jetzt will ich nichts mehr mit
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