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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager
Autoren: Enid Blyton
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Geisterzügen zu tun haben.«
    Die Kinder hörten gespannt zu. »Was für Geisterzüge?«, fragte Julian.
    Holzbein-Samuel kam noch näher. Er sah sich um, als habe er Angst, dass ihm jemand zuhören könne, und sprach dann mit seiner heiseren Stimme: »Geisterzüge, sage ich dir! Züge, die nachts dort aus dem Tunnel kommen und auch wieder drin verschwinden. Niemand fährt mit, sie bewegen sich von allein vorwärts. Eines Nachts werden sie kommen und den alten Samuel Holzbein holen, aber ich bin klug – mich bekommen sie nicht. Ich schließ mich in meiner Hütte ein und blase die Kerze aus, damit sie nicht wissen, dass ich zu Hause bin.«

     
    Anne überlief ein Schauder. Sie zog an Julian’ Hand.
    »Komm, wir verschwinden. Ich fürchte mich. Der ist doch nicht ganz dicht.«
    Ganz plötzlich änderte der alte Mann sein Verhalten. Er hob einen Stein auf und warf ihn Dick an den Kopf.
    »Haut ab! Ich muss hier aufpassen! Die haben mir gesagt, ich soll jeden fortjagen, der sich hier blicken lässt!«
    Anne rannte davon. Tim knurrte und hätte den alten Mann angefallen, wenn Georg ihn nicht am Halsband festgehalten hätte. Dick betastete seinen Kopf.
    »Wir gehen ja schon«, beruhigte er Samuel. Es war ihnen klar, dass der alte Mann nicht alle Tassen im Schrank hatte.
    »Wir wollten nichts Böses tun. Passen Sie nur weiter auf Ihre Geisterzüge auf, wir wollen Sie nicht dabei stören.«
    Die Jungen und Georg wandten sich ab und holten Anne ein.
    »Was wollte er nur?«, fragte sie angstvoll. »Was sind Geisterzüge? Züge, die es nicht wirklich gibt? Sieht er die in der Nacht?«
    »Er bildet es sich wenigstens ein«, sagte Julian.
    »Wahrscheinlich ist er durch das Leben in diesem alten, verlassenen Bahnhof ein bisschen wunderlich geworden. Reg dich nicht auf, Anne, es gibt keine Geisterzüge.«
    »Er hat aber gerade so dahergeredet, als ob es welche gibt«, beharrte Anne. »Von solchen Geisterzügen will ich nichts wissen. Du vielleicht, Julian?«
    »Ich … ich würde schrecklich gern mal einen sehen«, gestand Julian und wandte sich an Dick. »Wie ist es mit dir? Sollen wir mal nachts herkommen und aufpassen? Nur zum Spaß?«
     

Wieder im Lager
     
    Die Kinder machten sich auf den Rückweg. Ihre Gespräche drehten sich ausschließlich um Holzbein-Samuel und um die Geisterzüge.
    »Ob da nicht doch was dran ist?«, meinte Julian. »Ich würde zu gern wissen, warum dieser Bahnhof nicht mehr benutzt wird und wo der Tunnel hinführt und ob da überhaupt noch Züge fahren.«
    »Es gibt bestimmt ‘ne ganz simple Erklärung dafür«, sagte Dick. »Der alte Samuel hat nur alles so verdreht erzählt, dass wir jetzt denken, es stimmt was nicht.«
    »Vielleicht weiß der Bauernjunge etwas«, überlegte Julian.
    »Wir werden ihn morgen fragen. Ich glaub einfach nicht an Geisterzüge, aber sehen würde ich zu gern mal einen!«
    »Das gefällt mir nicht, was du da sagst«, sagte Anne besorgt.
    »Weißt du, das hört sich so an, als ob du scharf auf ein neues Abenteuer wärst, und ich habe so gar keine Lust dazu!«
    »Das ist bestimmt nichts Gefährliches«, beruhigte Dick sie. »Überhaupt, wenn irgendetwas los wäre, könntest du zum alten Krabbler gehen, er wird dich beschützen. Bei ihm bist du in Sicherheit.«
    »Seht mal, da oben, wer ist denn das?«, rief Georg in diesem Augenblick. Auch Tim spitzte die Ohren.
    »Ein Schäfer oder so, denke ich«, sagte Julian und rief freundlich: »Guten Tag!«
    Der alte Mann nickte mit dem Kopf. Es war wohl tatsächlich ein Schäfer. Er wartete, bis die Kinder näher gekommen waren.
    »Habt ihr welche von meinen Schafen dort unten gesehen?
    Die haben alle ein rotes Kreuz als Erkennungszeichen«, fragte er.
    »Nein, da waren keine«, gab Julian zur Antwort. »Aber dort drüben habe ich welche gesehen.

     
    Wir waren unten bei den alten Gleisen, wir hätten die Schafe bestimmt gesehen.«
    »Da geht ihr besser nie wieder hin«, sagte der alte Schäfer und sah Julian mit seinen hellen blauen Augen an. »Das ist nichts für euch!«
    »Meinen Sie die Geisterzüge? Davon haben wir auch schon gehört«, sagte Julian lachend.
    »Der Tunnel ist seit dreißig Jahren stillgelegt, aber Züge kommen immer noch raus.«
    »Wirklich wahr? Haben Sie mal welche gesehen?«, fragte Julian und ein kalter Schauer lief plötzlich seinen Rücken hinunter.
    »Nein, ich hab sie nur gehört«, antwortete der alte Mann.
    »Sie pfeifen nie, aber es rattert und klappert.
    Der alte Holzbein-Samuel bildet sich ein,
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