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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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Schornstein gemeint ist, der von unserer Ruine übriggeblieben ist! Ist er euch aufgefallen?«
    »Ja, mir schon«, rief Anne.
    »Wie schlau, auf diese Weise etwas zu verstecken, nicht wahr, Dick?
    Unmöglich kann jemand die Worte entschlüsseln, wenn er nicht in das Geheimnis eingeweiht ist. Wie aufregend!«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile darüber, dann erinnerte sie Julian ans Schlafen. Sie würden sonst morgen früh nicht rechtzeitig aufwachen. Tim lag, gebettet auf Julian’ Jacke, oben auf der letzten Kellertreppe. Er wußte, wie wichtig es war, daß er diese Nacht hier oben wachte. Die Kinder waren redlich müde und schliefen sofort ein. Niemand störte sie. Der Fuchs erschien wieder und guckte in die Ruine, aber Tim scherte sich nicht um ihn.
    Er knurrte nur leise auf, der Fuchs plusterte seinen buschigen Schwanz auf und jagte davon. Als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen in die Ruine drangen, rührte sich Tim und ging hinaus. Er spähte nach den beiden Zelten. Nichts bewegte sich dort. Beruhigt stieg er also die Kellertreppe hinunter und weckte Julian und Dick auf.
    »Wie spät ist es denn?« rief Julian, der sich sofort erinnerte, warum er zeitig aufstehen wollte.
    »Halb acht! Alles aufstehen! Es ist schon ganz hell draußen!
    Wir haben heute etwas Wichtiges vor!«
    Die Kinder wuschen und kämmten sich in größter Eile, putzten die Zähne und glätteten ihre Kleider. Anne machte schnell ein paar Bissen zum Frühstück zurecht. Sie tranken noch einen Schluck Wasser und liefen hinaus. Niemand schien in der Nähe der Zelte zu sein.
    »Sehr schön«, flüsterte Julian. »Wir werden die ersten sein!«
    Sie schleppten das Floß aufs Wasser und paddelten hinaus.
    Tim stand neben den Kindern und zitterte vor Aufregung.
    »Wir rudern bis zu der Stelle, wo Anne gestern abend den Hohen Stein gesehen hat«, erklärte Julian. Obgleich sie noch einen tüchtigen Muskelkater hatten, griffen sie fest in die Ruder mit zusammengebissenen Zähnen. Nur nicht an die schmerzenden Arme denken! In der Mitte des Sees hielten sie nach dem Hohen Stein Ausschau. Er war nirgends zu sehen, so sehr sie auch suchten. Endlich aber rief Dick: »Jetzt kommt er in Sicht! Als wir an den drei Erlen vorübergefahren sind, habe ich ihn kurz gesehen. Die Bäume haben ihn versteckt.«
    »Stimmt!« sagte Julian.
    »Wir hören nun mit dem Paddeln auf, ich behalte den Hohen Stein im Auge. Sobald ich ihn verloren habe, sage ich es, und ihr müßt mit dem Floß zurück. Dick, kannst du rudern und dabei gleichzeitig den Spitzberg auf dem gegenüberliegenden Ufer suchen? Ich wage nicht, den Hohen Stein aus dem Auge zu lassen.«
    »Geht in Ordnung!« Dick paddelte und spähte dabei nach dem Spitzberg.
    »Ich hab ihn«, rief er plötzlich.
    »Das muß er sein! Schaut - dort drüben ist ein kleiner Hügel mit einem spitzen Gipfel. Julian, ist der Hohe Stein noch da?«
    »Ja, laß du jetzt nicht die Augen vom Spitzberg! Nun sind die Mädel an der Reihe. Georg, paddle weiter und guck nach einem Kirchturm.«
    »Da ist er schon«, rief Georg.
    Für einen Augenblick ließen die Jungen Hohen Stein und Spitzberg und schauten in die Richtung, wohin Georg zeigte. In der Ferne glitzerte ein Kirchturm in der Morgensonne.
    »Prima«, sagte Julian.
    »Nun, Anne - wo ist der Schornstein? Schau zur Ruine.
    Kannst du den Schornstein sehen?«
    »Noch nicht«, antwortete Anne.
    »Rudert ein bißchen nach links - nach links habe ich gesagt, Georg! Ja jetzt kann ich den Schornstein sehen. Schluß mit dem Paddeln. Wir sind jetzt an der richtigen Stelle.« Sie zogen die Ruder ein, aber das Floß trieb ein wenig ab. Anne hatte inzwischen den Schornstein verloren, sie mußten also wieder ein wenig zurückrudern. So, jetzt war der Schornstein da - aber Georgs Kirchturm war inzwischen verschwunden. Endlich waren alle vier Punkte wieder in Sicht, das Floß stand wie festgenagelt auf dem stillen Wasser.
    »Ich muß einen Anker auswerfen, damit wir auf der gleichen Stelle bleiben«, sagte Julian und schaute verzweifelt auf den Hohen Stein.
    »Georg, kannst du zur gleichen Zeit den Kirchturm und den Hohen Stein beobachten? Ich muß einen Augenblick lang etwas tun!«
    »Ich will’s mal versuchen.« Georg heftete zuerst ihre Augen auf den Hohen Stein, dann schnell auf den Kirchturm, zurück auf den Hohen Stein und wieder auf den Kirchturm.
    Hoffentlich rührte sich nicht das Floß, sonst würde sie beide Punkte verlieren. Julian war eifrig am Werk. Er hatte seine
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