Fünf Freunde Als Retter in der Not
Insekten nicht ausstehen, deshalb betritt sie die Glashäuser niemals.«
Hinter einer der Fensterscheiben war undeutlich das eingefallene, runzlige Gesicht einer alten Frau zu erkennen. Anne erschrak bei ihrem Anblick. Toby grinste. »Sie ist ganz« harmlos«, sagte er zu Anne. »Unsere Köchin kennt sie. Die Alte kommt um Eier und Milch zu uns. Sie hat keine Zähne mehr, deshalb zischt sie so seltsam beim Sprechen. Zugegeben, eine Schönheit ist sie nicht gerade.«
»Ich mag sie nicht anschauen«, meinte Anne und war froh, dass sie nun in das erste Glashaus gingen. »Wie viele Schmetterlinge es hier gibt!«
Tatsächlich! Zu hunderten flogen sie frei umher, andere wieder waren in kleinen Zuchtkästen gefangen, allein oder auch zu Paaren.
Im Glashaus wuchsen viele Sträucher und Pflanzen, an einigen von ihnen hingen lange Schläuche aus Musselin, die an beiden Enden zusammengebunden waren.
»Was ist denn in diesen Dingern?«, wollte Dick wissen. »Ach ja, jetzt weiß ich es. Lauter Raupen. Seht doch, wie sie fressen!«
»Stimmt. Ich habe euch ja erzählt, dass wir Schmetterlinge züchten«, erklärte Herr Gründler und band ein Ende eines Beutels auf, damit die Besucher die Raupen besser sehen konnten. »Dies hier sind Raupen einer einzigen Schmetterlingsart. Sie ernähren sich nur von einer bestimmten Pflanze.«
Die Kinder betrachteten aufmerksam die vielen grünen Raupen mit roten und gelben Tupfen, die gierig die Blätter vom Zweig abfraßen.
Herr Gründler öffnete einen anderen Musselinbeutel und zeigte den Kindern große grüne Raupen mit roten Streifen an der Spitze und einem seltsamen schwarzen Hörn am Schwanzende.
»Daraus werden später Ligusterschwärmer«, erklärte Herr Gründler und Dick und Julian nickten. Sie kannte diese großen Raupen gut.
»Aber Sie füttern ja die Raupen nicht mit Ligusterblättern«, meinte Georg.
»Hier in der Nähe wächst kein Liguster«, antwortete Herr Gründler. »Ich gebe ihnen dafür Holunderblätter, das schmeckt ihnen genauso gut. Den Strauch habe ich im Glashaus gepflanzt.«
Die Schmetterlingsfarm war wirklich sehr interessant. Die Kinder gingen in den Glashäusern herum und betrachteten allerlei Raupenarfen, bewunderten die schönen Schmetterlinge und bestaunten die Sammlung von seltsam geformten Puppen und Kokons. Herr Gründler bewahrte sie sorgfältig in Zuchtkästen auf, bis sie sich in Schmetterlinge verwandelten.
»Das alles ist wie Zauberei«, sagte er ernst. »Manchmal komme ich mir dabei selbst wie ein Zauberer vor. Mein Schmetterlingsnetz ist der Zauberstab.«
»Hier ist es schrecklich heiß«, sagte Julian plötzlich. »Gehen wir doch hinaus an die frische Luft. Wir haben nun genug gesehen. Wiedersehen, Herr Gründler, und vielen Dank!«
Draußen atmeten sie tief die frische Luft ein. Da hörten sie hinter sich eine krächzende Stimme: »Verschwindet von hier! Weg mit euch!«
Frau Jost, eine Spinne und ein Teich
Tim sträubten sich die Nackenhaare, Binky knurrte. Die Kinder drehten sich blitzschnell um. Hinter ihnen stand die alte Frau.
»Was ist los, Frau ... äh ... Frau Jost?«, fragte Julian, der sich glücklicherweise an den Namen erinnerte.
»Mein Sohn duldet keine Fremden hier.« Die Alte murmelte so undeutlich, dass die Kinder kaum verstanden, was sie sagte.
»Aber das hier gehört doch Herrn Gründler und seinem Freund«, meinte Dick verwundert.
»Ich sage, mein Sohn duldet hier keine Fremden«, wiederholte sie und drohte mit den Fäusten.
Tim gefiel das nicht, er knurrte. Sie fuchtelte mit den Händen herum, deutete auf den Hund und fing so wüst zu schimpfen an, dass Anne erschrocken zurückwich. Frau Jost sah nicht nur wie eine Hexe aus, sie benahm sich auch so.
Tim verhielt sich merkwürdig. Er ließ den Schwanz hängen, hörte auf zu knurren und kroch auf Georg zu, die ihn fassungslos anstarrte.
»Es sieht fast so aus, als ob sie unseren guten Tim behext hätte«, sagte Dick und lachte dabei etwas unsicher.
Aber das war zu viel für die beiden Mädchen!
Georg packte Tim schnell am Halsband und rannte mit Anne davon. Die Jungen lachten. Binky lief Tim hinterher und Toby wandte sich kühn an die alte Frau. »Ihr Sohn ist doch jetzt gar nicht hier, es kann ihm doch egal sein, ob hier Fremde rumlaufen oder nicht.«
Über das verrunzelte Gesicht liefen plötzlich Tränen. Die Alte rang die Hände und jammerte: »Er wird mich schlagen! Geht weg! Geht schnell weg! Wenn er kommt, jagt er euch davon. Er ist ein ganz böser
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