Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
ermüden, so dass er länger als zwei Stunden schlafen könnte. Doch das hatte selten funktioniert. Nichts war ihm wichtig erschienen, nur die schriftstellerische Arbeit und die qualvollen Gedanken an Sugar Beth.
    Als sie am Quik Stop vorbeifuhren, brach sie das Schweigen. »Welche Hochzeitsreise?«
    »Zunächst dachte ich an die Jungferninseln – aber ich glaube, es ist besser, wir fahren einfach nur zum See. Amy und Clint haben uns für diese Nacht ihr Cottage zur Verfügung gestellt. Warum hast du eingelegten Blumenkohl gegessen?«
    Ihr Kleid raschelte – ein Geräusch, das irgendwie ärgerlich klang. »Wo hast du dich zwei Monate lang verkrochen?«

    »In einem kleinen Adobe-Haus außerhalb von Taos. Drei Zimmer. Am Rand eines Espenwäldchens. Schlicht, aber für meine Zwecke hat’s genügt.«
    »Du siehst ziemlich erschöpft aus. Und du hast abgenommen.«
    Erfreut hörte er die kaum verhohlene Sorge aus ihrer Stimme heraus – endlich ein Riss im Panzer ihres Grolls –, und seine Müdigkeit verflog sofort. »Ja, ich bin ziemlich abgeschlafft«, seufzte er. Aus den Augenwinkeln beobachtete er ihre Reaktion. »Diese letzten Monate waren furchtbar schwierig. Und es ging mir nicht gut.«
    »Wahrscheinlich hast du an einer Überfunktionskrankheit gelitten.«
    Colin lächelte und warf ihr einen kurzen Blick zu, um den Anblick ihrer Schönheit zu genießen. »Findest du unsere Ehe wirklich so schlimm?«
    »Nicht einmal einen Ehevertrag haben wir abgeschlossen!«, klagte sie. »Obwohl ich eine steinreiche Frau bin!«
    »Hegst du irgendwelche Bedenken?«
    »Natürlich! Soeben habe ich zum vierten Mal geheiratet. Aber ich war noch nie vernünftig. Warum sollte ich diesmal über meine Blödheit staunen?«
    »Oh, du besitzt einen bewundernswerten Verstand. Von deinem hinreißenden Körper gar nicht zu reden – der mich bald beglücken wird.«
    »Sehr gut – Sex ist nämlich der einzige Grund, warum ich das alles auf mich nehme.«
    »Das verstehe ich.«
    Während der restlichen Fahrt zum See schwiegen sie. Sugar Beth schien sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Wenn sie auch nicht vor Freude strahlte. Die Atmosphäre wirkte jedoch nicht mehr so bedrückend. Aber Colin wusste, dass das Problem noch nicht gelöst war. Er trug ihre Reisetasche ins Cottage. Seine eigene hatte er bereits hierher gebracht. Dann verschwendete er keine Zeit und führte seine Braut zum Schlafzimmer.

    Wie festgewurzelt blieb sie in der Tür stehen. »O Gott.«
    Überall frische Blumen und weiße Kerzen. Im Hintergrund ertönte leise Musik, und – eine besonders hübsche Idee – auf der hellgrauen Bettdecke lagen weiße Rosenblätter. An den Fenstern, die zum See hinausgingen, waren die Vorhänge zugezogen. Gewissenhaft hatte Amys Mutter die Anweisungen des Bräutigams befolgt.
    »Schrecklich exzessiv!«, schnaubte er. »Diese Südstaatler!«
    »Wunderschön«, wisperte sie.
    »Nun, wenn du meinst …«
    In der schwarzen Perlenstickerei ihres Kleids spiegelte sich das Kerzenlicht, und ihre Haut schimmerte, als wäre sie mit Opalsplittern bestreut worden. »Ich habe ein Hochzeitsgeschenk für dich.«
    »Und ich habe eins für dich.«
    »Wenn es tickt, rufe ich die Polizei.«
    Als sie lächelte, atmete er auf, durchquerte das Zimmer und nahm ein dickes, mit einem roten Band umwundenes Manuskript aus seiner Reisetasche. Etwas unsicher legte er es in Sugar Beths Hände und wünschte, er hätte beim Empfang mehr Wein getrunken. »Es ist erst gestern fertig geworden. Deshalb fand ich keine Zeit für eine stilvolle Verpackung.«
    In wachsender Genugtuung bemerkte sie seine Nervosität, und der letzte Rest ihres Grolls schwand dahin. Sie sank in den einzigen Sessel des Raums und betrachtete das Geschenk. »Oh, du hast deinen Roman zu Ende geschrieben.«
    »Mitten in der Nacht.«
    Dieses Werk hatte er ihr gewidmet. Was für eine schöne Überraschung … Lächelnd öffnete sie die ungeschickt gebundene rote Schleife. Colin trat von einem Fuß auf den anderen, räusperte sich, und seine Verlegenheit erwärmte ihr Herz noch mehr.
    Dann las sie den Titel des Buchs und schluckte schwer. »Eine Liebesgeschichte für Valentine, von Colin Byrne.«
    »Du lieber Himmel …« Verwirrt unterbrach sie sich. Tausend
Fragen schwirrten ihr durch den Sinn. Als sie endlich wieder sprechen konnte, klang ihre Stimme schwach und gepresst. »Aber – was ist aus deinem anderen Roman geworden?«
    »Diesen musste ich zuerst schreiben.«
    Sie strich über das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher