Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
nicht notwendig, denn
es wird wieder fast wie in der Schule sein, und das hast du doch gerne gemocht.
Im Anfang geht man nicht auf die Station. Nur Unterricht, und das wirst du
spielend schaffen. Dann kommt die eigentliche Krankenpflege, der schmerzende
Rücken und die wunden Füße.«
    »Ich glaube nicht, daß mir das
viel ausmachen wird. Mein Rücken verträgt schwere Arbeit ziemlich gut; das ist
der Vorteil, wenn man viel Sport getrieben hat. Und meine Füße tun nie weh.
Angela sagt, es sei, weil sie ziemlich groß sind, aber das sind sie für meine
Länge eigentlich gar nicht. Und außerdem habe ich eben eine größere Fläche, auf
der ich stehe.«
    »Gut, das ist die richtige
Einstellung. Ich mag Leute nicht, die immer nörgeln.«
    »Oh, wenn ich das möchte, dann kann
ich bei Jonathan nörgeln. Er sagt, es mache ihm nichts aus.«
    »Das glaube ich wirklich auch,
denn so möchte er es«, sagte Matron geheimnisvoll. »Besser nörgeln als gar
nichts.«
    »Aber ich wünsche, Sie wären
da, damit ich mit Ihnen reden könnte. Sie waren so unheimlich lieb zu mir,
Matron.«
    »Lieb? So nennt man mich zum
erstenmal. Ich muß daran denken, es in meine Memoiren zu schreiben.«
    »Und ich will genau wie Sie
werden, wenn ich alt bin. Ich habe mich entschlossen, mich um ein kleines
Krankenhaus auf dem Land zu bemühen, wenn ich fertig ausgebildet bin.«
    »Vor zwei Tagen wolltest du
noch Bezirkskrankenschwester werden«, erinnerte Jonathan sie unfreundlich. »Du
wolltest in einem großen Wagen über Land fahren und Aufregung in friedliche
Häuser bringen.«
    »Ja, es kann sein, daß ich das
tue, solange ich jung genug bin — zwar keine Aufregung, das ist einfach häßlich
von dir, Jonathan, aber die Bezirksschwester. Aber danach werde ich in einem
Ort wie diesem leben und mich um das Krankenhaus kümmern, bis ich wirklich alt
bin, und danach...«
    »Danach wirst du dich in ein
Häuschen im Dorf zurückziehen und dasitzen und das Leben beobachten wie ich.
Hör bloß auf, mein Kind. Daran werde ich dich in ein paar Jahren erinnern. Nun
auf Wiedersehen, Jonathan. Ich bin überhaupt nicht einer Meinung mit Ihnen,
aber vielleicht weißt du, was du tust. Wir werden das in zwei Jahren sehen. Auf
Wiedersehen Freddie. Ich werde euch beide sehr vermissen.«
    Sie ging in ihr kleines Haus.
Sie konnte Freddies fröhliche junge Stimme hören, als sie den Hügel
hinuntergingen, und eine Minute lang stand sie da, bis die Worte verhallt
waren, dann drehte sie sich tapfer um und ging in die Küche. Sie mußte mit
dieser indischen Würztunke beginnen, die sie dem Roten Kreuz nächste Woche für
den »Bringen-und-Kaufen-Basar« versprochen hatte.
    Zu Angela sagte Miss Lorimer:
»Ich wünsche, ihr hättet hier heiraten können. Von meinem Haus aus. Alte
Jungfern träumen von Hochzeiten, und das ist für mich eine ganz besondere.«
    »Ich würde nichts lieber tun
als das, aber das ist einfach nicht möglich. Freddie kann nicht lange genug
frei bekommen, um die weite Reise zu machen, und sie muß meine erste
Brautjungfer werden. Bei Shelaghs Hochzeit war sie viel zu dick, und jedes
Mädchen hat das Recht, einmal Brautjungfer zu sein. Aber Sie werden doch
kommen, nicht wahr?«
    »Natürlich werde ich kommen.
Davon könnt ihr mich nicht abhalten. Hat sich mein sentimentales, tantenhaftes
Herz nicht eben danach gesehnt?«
    Angela drückte ihren Arm, und
sie lachten beide. »Sie waren immer so diskret, und Sie haben alles so klug
geplant. Max sagte, Sie hätten Andy einen Blinddarmbazillus eingepflanzt, wenn
Sie gekonnt hätten.«
    »Dein Vater hat immer schlechte
Gedanken. Wenn ich aber einen netten kleinen Grippebazillus oder Windpocken
hätte einfangen können, dann wäre ich schon in Versuchung gekommen, obwohl ich
Andy sehr gerne mag. Aber das Schicksal hat eingegriffen; obwohl Stephen auch
ohne den Blinddarm sein Ziel erreicht hätte. Aber ich kann einfach nicht
verstehen, warum er so lange dazu gebraucht hat.«
    »Ich glaube, er wollte das
Gelände erforschen.«
    Aber bei sich dachte sie auch,
daß sie sich darüber wohl immer etwas wundern würde. Verstand sie ihn wirklich?
Verglichen mit Wyngate Millar schien er so einfach, so direkt, aber irgendwie
wußte sie, daß er anders war.
    Im Augenblick machte sie sich
jedenfalls darüber keine Sorgen. Die ganze Zukunft lag vor ihr.
    »Lächerlich«, bemerkte Anna
kurz und wechselte dann das Thema. »Morgen reist ihr drei also in die Stadt und
Stephen auf die Farm. Ich werde wirklich sehr traurig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher