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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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keine Beleidigung gewesen. Ganz nett und natürlich. Du
bist etwas hart mit ihm gewesen. Letztlich war es doch dein Einfall, und du
bist nie ehrlich mit ihm gewesen.«
    »Es war eine grausame Heuchelei,
aber es ist nicht leicht, wenn man einen Menschen wie Wyn sehr bewundert. Aber
du sprichst, als wärst du auf seiner Seite. Hast du ihn doch gemocht?«
    Er sah sie einen Moment an,
dann sagte er kurz: »Ihn gemocht? Ich habe ihn gehaßt.«
    »Warum hast du ihn dann auf die
Farm eingeladen? Warum wolltest du uns zusammenbringen?«
    »Es ist sinnlos, den Dingen
auszuweichen. Man vergewissert sich besser.«
    Ärgerlich dachte sie an den
unglückseligen Tag zurück und fuhr fort: »Und du hast ihn immer im besten Licht
gezeigt. Du wußtest, daß er ein guter Reiter war, und du hast mir kein Wort
davon gesagt. Das war eigentlich gemein.«
    Er grinste. »Weil er besser
reiten konnte als du? Er ist fast in allem gut. Es war sinnlos, ihn
herunterzumachen oder anzugeben.«
    »Na ja, du hast ihn mir
erstaunlich aufgedrängt.«
    »Es war am besten, um ihn
völlig aus deinen Gedanken zu verbannen. Das hast du doch getan, oder?«
    »Natürlich. Schon vor sechs
Monaten. Du hättest nicht soviel Zeit zu vergeuden
brauchen. Bist du sicher, daß du dich von dem, was er an jenem Abend gesagt
hat, nicht hast abstoßen lassen?«
    »Oh, lieber Himmel, nein. Ich
bin doch kein kleines Kind. Ich wußte, wozu er fähig war. Aber wozu, zum
Teufel? Das ist doch nur Geschwätz.«
    Sie zögerte und sagte dann
ehrlich: »Nein. Damals schien es mehr zu sein. Ich war sehr unglücklich. Aber
alles, was ich jetzt empfinde, ist genau das — warum zum Teufel?«
    »Das ist richtig. Vergiß alles.
Angela, siehst du diesen Einschnitt in den Hügeln dort drüben? Wenn du auf die
andere Seite sehen könntest, dann wäre dort genau die Farm. Unsere Farm.«
    Eine Weile später sagte sie:
»Die Männer sind komisch. Du scheinst nicht annähernd so wütend auf Wyn zu
sein, wie du es sein solltest. Eine gewisse Solidarität, nehme ich an.«
    Nach einer Minute sagte er
zögernd: »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Aber die Wurzeln des Übels
scheinen weiter zurückzuliegen. Wütend bin ich auf deinen Vater.«
    »Max? Was hat der mit ihm zu
tun?«
    »Alles. Ihr habt alle einen
falschen Start bekommen. Ihr wart benachteiligt. Kinder haben ein Recht auf
Sicherheit und Geborgenheit.«
    »Oh, es ging uns gut. Wir haben
ganz anständig überlebt. Und ich kann nicht über Max richten. Er bedeutet mir
zuviel. Solange ich denken kann, habe ich ihn verehrt. Als ich klein war, hat
er mir das Leben erträglich gemacht. Er war immer gut zu mir, und ich habe ihm
Dinge erzählt, die ich niemandem erzählt habe außer dir. Und er hat dich gerne.
Er hat mir gesagt, ich solle keine Hemmungen haben, sondern deinen Wall
stürmen. Kurz, ich sollte dir nachlaufen.«
    »Ein guter Mann. Wenn das so
ist, wollen wir nicht mehr darüber reden. Ich werde heute abend demütig zu ihm
gehen und ihn um die Hand seiner Tochter bitten. Wann wirst du mich heiraten,
Liebling?«
    Sie hatte nie gedacht, daß er
so sprechen könnte, sich so verhalten könnte. Aber jetzt sagte sie: »Ich bin
erleichtert, daß du mir endlich einen richtigen Heiratsantrag machst. Aber wir
werden eine Zeitlang warten müssen. Ich muß erst darauf achten, daß Freddie
einen guten Start bekommt. Arme kleine Freddie. Sie ist von mir abhängig, und
sie wird so einsam sein. Jemand muß nach ihr sehen. Die Wohnung wird für sie
eine Art Zuhause sein, bis sie sich an das Krankenhausleben gewöhnt.«
    »Sie wird zurechtkommen. Ihre
Ferien kann sie immer auf der Farm verbringen, und außerdem wird Blake nach ihr
sehen.«
    Bei sich dachte er: »Da ist
wieder dieser verdammte Standish schuld. Warum kann er nicht für seine eigene
Tochter sorgen?«
    Viel später sagte Angela: »Wir
sollten gehen. Nicht daß ich Lust dazu hätte. Schön zu denken, daß dies nicht
unser letzter gemeinsamer Ritt ist. Wir werden weiter reiten zu zweit...«
    Er sprach für sie zu Ende: »Bis
ans Ende des Lebens gemeinsam gefeit.«
    »Du hast das Gedicht also
gefunden. Du bist eine Frau mit festen Entschlüssen.«
    »Schrecklich. Laß dich warnen.
Es hat mir gefallen.«
    »Mir auch.« Dann änderte sich
plötzlich sein Ton, als er ihr half, aufs Pferd aufzusteigen: »Aber du lieber
Himmel, stell dir nur einen Schaffarmer vor, der Gedichte aufsagt. Oder die
Frau eines Schaffarmers. Wir wollen keine schlechten Gewohnheiten annehmen. Ich
wollte dir
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