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Friß Vogel - oder stirb

Friß Vogel - oder stirb

Titel: Friß Vogel - oder stirb
Autoren: A. A. Fair
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fliehen?«
    »Wenn ich das wollte, wäre ich dann zurückgekommen? Sie können das in Ihrem Bericht verwerten, wenn Sie wollen.«
    Er überlegte ausführlich. »Na gut, Lam, Sie können weiterfahren. Es liegt nichts gegen Sie vor. Wir überprüfen Sie nur, das ist alles.«
    Ich fuhr los. Eine Stunde lang passierte gar nichts. Dann überholte mich ein Streifenpolizist auf einem Motorrad. Er ließ seine Sirene aufheulen und drängte mich an den Straßenrand.
    Wieder mußte ich meine Papiere vorweisen.
    Der kalifornische Beamte war zuvorkommend, beinahe verlegen.
    »Wir sind aus Los Angeles alarmiert worden, Lam. Sie werden für eine Untersuchung im Zusammenhang mit einem Mordfall gebraucht.«
    »Wollen Sie mich etwa festnehmen und den Wagen hier stehenlassen?«
    »Nein. Das könnte ich zwar, aber ich glaube, es ist nicht nötig. Sie können in Ihrem Wagen weiterfahren, und ich folge Ihnen. Ich werde der Polizei in Los Angeles über Funk durchgeben, daß ich Sie eskortiere.«
    »Ein faires Angebot«, erklärte ich. »Ich kann Ihnen ja schlecht verbieten, hinter mir auf der Straße zu patrouillieren. Wenn es Ihnen Spaß macht, nur zu.«
    Der Streifenbeamte grinste breit. »Es macht mir Spaß.«
    Wir fuhren schnell und ohne Aufenthalt. Als wir Los Angeles erreichten, wartete Sellers schon in einem Streifenwagen auf mich.
    »Okay, Lam«, erklärte er. »Betrachten Sie sich als festgenommen im Zusammenhang mit dem Mordfall Calvert.«
    »Von mir aus. Sie haben mich in der Gewalt, tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber ich warne Sie, Frank. Sie machen einen Fehler.«
    »Halten Sie die Luft an«, fauchte Sellers. »Sie hatten Gelegenheit genug, mit uns zusammenzuarbeiten. Jetzt bekommen Sie die harte Tour. Sie werden ja merken, wie sich das anfühlt.«
    Wir fuhren zum Präsidium. Sellers eskortierte mich zum Einlieferungspult und rief einen Beamten. »Durchsuchen.«
    Der Beamte kramte in meinen Taschen. Ich mußte alles abliefern. Aus der Brieftasche holten sie das Farbfoto, auf dem Babe gerade die Schüssel fallen ließ.
    »He!« rief der Beamte. »Ich glaube, hier haben wir was, Sergeant. Das Foto scheint mit dem Mordfall in Zusammenhang zu stehen.«
    Sellers grinste über beide Ohren. »Ist er nicht gerissen, unser Donald Lam? Da wollte er wohl was vor uns verbergen, wie? Na, zeigen Sie mal her. Was ist das, Däumling?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich sage nichts.«
    Sellers grinste immer noch. Er nahm dem Uniformierten das Foto aus der Hand und betrachtete es. Plötzlich fiel seine Kinnlade herab. »Verdammt«, zischte er leise.
    »Ist das nicht die Kellnerin, die den Toten fand?« fragte der Beamte.
    Sellers schloß die Augen. Offensichtlich gab es für ihn schwer was nachzudenken. Schließlich sagte er: »Wie, zum Teufel, soll ich das wissen? Sie sieht ihr jedenfalls ähnlich.«
    »Das können wir doch nachprüfen«, meinte der Uniformierte. »Wenn jemand dort einen Fotoapparat hatte, werden wir herausfinden, wer es war. Und dann besorgen wir uns alle Fotos, die er gemacht hat. Der Film könnte eine Menge beweisen.«
    Ich beobachtete Sellers. Das panikartige Aufblitzen in seinen Augen entging mir nicht. Jetzt war ich es, der grinste.
    Sellers sagte: »Dieser Kerl hier hat unverschämtes Glück. Wenn in dem Restaurant wirklich jemand eine Kamera hatte, dann sähe es Lam ähnlich, den Mann aufzuspüren und sich die Fotos zu besorgen.«
    Er wandte sich an mich. »Woher kommt dieses Foto, Lam?«
    »Ich sage nichts. Ich muß meine Informanten schützen.«
    Sellers setzte mir eine harte Rechte in die Magengrube. »Wir lassen Privatdetektive nicht ihre Informanten schützen, wenn es um Mord geht! Wäre ja noch schöner! Wo kommt das Foto her?«
    Mir war ziemlich schwummerig im Magen. Aber ich hatte noch genug Luft, um die große Schau abzuziehen. Ich wankte ächzend in der Gegend herum, würgte, klappte in der Mitte wie ein Taschenmesser zusammen, fiel auf die Knie und tastete hilflos den Boden ab.
    Sellers trat mich mit voller Wucht.
    Ich fiel vornüber und blieb stocksteif liegen.
    Ein Beamter kam herbeigeeilt und sprach leise auf Sellers ein. Er mahnte ihn offensichtlich zur Vorsicht. Mehrere Männer, die gerade eingeliefert wurden, sahen mitfühlend auf mich herab.
    Sellers schäumte vor Wut, sein Gesicht war so rot, daß es zu platzen drohte. »Steh auf, du Liliputaner! Steh auf, und dann wirst du mir verraten, wo du die Fotos her hast. Oder ich nehm’ dich bei lebendigem Leib auseinander!«
    Ich torkelte auf die
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