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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt
Autoren: Susan Mallery
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sie aber keinen privaten Kontakt pflegten, hatte sie ihre Wohnung nie betreten. Lisa kam immer zu ihr.
    „Du scheinst dich wieder einzuleben“, sagte sie jetzt, bevor sie an ihrem Kaffee nippte.
    „Ich bin froh, wieder hier zu sein.“ Irgendwie. „Ich habe das Spielen vermisst.“
    „Wie läuft das Üben?“
    „Gut. Ich arbeite an den Stücken, die ich bei diesem Wohltätigkeitskonzert spielen will. Nichts davon ist neu, also geht es eigentlich nur darum, mein Gedächtnis aufzufrischen.“
    Claire fragte sich, ob ihre Managerin ebenfalls dieses leise Unbehagen spürte, wenn sie zusammen waren, denn auch wenn sie sich nun schon seit Jahren kannten, hatte sich jetzt alles zwischen ihnen geändert und sie mussten erst noch zu einer neuen Beziehung finden.
    Lisa warf einen Blick auf die Zeitung. „Du vermisst Seattle immer noch?“
    „Mehr als ich erwartet hatte.“ Sie wies auf den Immobilienteil. „Ich meinte es ernst mit dem, was ich sagte. Ich will dort ein Haus kaufen.“
    „Was ich von der Stadt gesehen habe, war sehr schön. Und es muss dort auch billiger sein als hier. Würdest du dein Apartment behalten wollen, oder willst du es vermieten? Ich schätze, du könntest es auch verkaufen, aber du wirst doch immer wieder nach New York zurückkommen.“
    Claire hatte gar nicht bemerkt, wie angespannt sie gewesen war, bis sie zu relaxen begann, denn trotz all ihrer Gespräche und Lisas Versprechen, sie als Partnerin zu behandeln, hatte sie erwartet, dass ihre Managerin protestieren würde. „Ich will es nicht verkaufen und auch nicht vermieten.“
    „Du kannst es dir ja auch leisten, es für die Zeit, die du in der Stadt bist, zu behalten.“ Lisa setzte ihre Tasse ab. „Es wird dich vielleicht schockieren, aber ich freue mich darüber, dass du die Dinge änderst. Nach meinem ersten Besuch in Seattle hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich wusste ja nicht, ob du zurückkommen würdest oder nicht. Und da du nun einmal meine einzige Klientin bist, bin ich in Panik geraten. Was hätte ich machen sollen, wenn du dich anders entschieden hättest? Wie sollte ich überleben?“
    Claire ignorierte ihr aufkommendes Schuldgefühl, denn sie hatte gewiss nie vorgehabt, Lisa hängen zu lassen.
    „Ich habe lange über mein Leben nachgedacht.“ Lisa lächelte. „Ich bin sechsundfünfzig. Ich war nie verheiratet. Nicht einmal Zimmerpflanzen habe ich. Immer hat mein Leben sich um meine Klienten gedreht. Während der letzten sechzehn Jahre warst du es, davor waren es andere. Ich habe hart gearbeitet, und ich habe die Welt gesehen. Viele würden mich um mein Leben beneiden. Für eine exzellente Konversation bei einem Cocktail reicht es allemal. Aber ich bin auch bereit für eine Veränderung.“
    „Du willst aufhören?“, fragte Claire und war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte.
    „So schnell wirst du mich nicht los. Aber ich werde mir Auszeiten gönnen. Ein oder zwei Urlaube im Jahr. Oder auch fünf. Wenn ich meinem Steuerberater glauben darf, brauche ich mir über Geld nicht allzu viele Sorgen zu machen, selbst bei meinem Einkaufsstil. Ich bin weit davon entfernt, mich zur Ruhe zu setzen, aber kürzer treten hört sich gut an.“ Sie strich über Claires Hand. „Du bist losgezogen, um dich selbst zu finden, und das hast du getan. Jetzt bin ich an der Reihe.“
    Es gefiel Claire, das zu hören. Immer hatte sie vor Lisa beinahe Angst gehabt, und nun sah sie sie endlich zum ersten Mal als wirkliche Person.
    „Sollen wir heute Abend zusammen essen gehen?“
    Ihre Managerin lächelte. „Gerne. Wir können die Veränderungen feiern, auf die wir uns freuen.“
    Als Wyatt seine Haustür öffnete, stand Nicole auf Krücken gestützt vor ihm auf der Veranda.
    Mehr als eine Woche hatte er seine Freundin nicht mehr gesehen, und er hatte sie vermisst. „Sag mir, dass du nicht gefahren bist.“
    „Frag mich nicht und erzähle es keinem. Beim Militär ist das auch in Ordnung.“
    „Nicole. Du hast dich doch noch immer nicht von der Operation erholt.“
    „Hast du nicht bemerkt, dass es mein linkes Bein ist? Ich fahre mit meinem rechten.“ Sie seufzte. „Ich mache es ja auch nicht oft, okay? Ich wollte dich einfach sehen.“
    „Ich dachte, du hasst mich.“ Das letzte Mal, als sie miteinander gesprochen hatten, hatte sie ihm recht deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm hielt. Beim vorletzten Mal war es nicht anders.
    „Ich halte dich für einen Trottel. Das ist ein Unterschied. Und es bedeutet nicht,
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