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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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Fingern klopfte Cordula auf das silberne Zigarettenetui. „Laura Pestalozzi hat es tatsächlich gewagt, mir zu drohen, wenn ich ihr nicht 100.000 Euro für ihr Schweigen bezahle. Sie hat gedroht, in aller Öffentlichkeit zu erzählen, dass meine Tochter eine Nutte ist.“ Sie öffnete die silberne Dose und fischte eine neue Zigarette hervor, die sie mit dem abgerauchten Stummel anzündete. „Was hätte ich denn tun sollen? Unser Name stand auf dem Spiel. Unsere Reputation. Die Stellung meines Mannes.“
    „Warum haben Sie nicht einfach gezahlt?“, fragte Braun und zog die Augenbrauen hoch.
    „Ich habe die Gier in den Augen von Laura Pestalozzi gesehen und gewusst, dass sie mich immer weiter erpressen wird, dass es nie aufhören wird. Deshalb habe ich sie getötet und die Wohnung verwüstet. Ihren Laptop habe ich in die Donau geworfen. Es sollte wie ein Überfall aussehen.“ Sie starrte nach draußen in die Dunkelheit und rauchte ihre Zigarette bis zum Filter herunter. „Ich musste sie töten, um unseren Ruf zu schützen. Aber es hat nichts genützt, denn jetzt ist auch meine Tochter tot und mein Mann wird sich von diesem Schock nie wieder erholen. Doch jetzt ist es zu spät, jetzt kann ich die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Meine Zeit ist abgelaufen!“
    „Cordula Wagner, ich verhafte Sie wegen des Mordes an Laura Pestalozzi!“, sagte Braun in das betretene Schweigen hinein. Cordula Wagner nickte, streckte das Kinn nach vorne und zündete sich schnell noch eine Zigarette an.
    „Sorgen Sie dafür, dass Camilla die beste therapeutische Behandlung erhält, damit sie den Horror mit unserem Vater überwindet und endlich ein normales Leben führen kann“, sagte sie beim Hinausgehen noch zu Goldmann und schritt ohne Mantel kerzengerade auf Brauns Wagen zu. Braun ging neben ihr und öffnete die Fondstür. Cordula Wagner drehte sich noch einmal um, betrachtete die Villa, die ihr Vater erbaut hatte und die für sie und ihre Schwester zu einem lebenslangen Kerker geworden war. Schnee und Kälte spürte sie nicht, denn in ihrem Inneren war bereits jedes Leben schon vor langer Zeit erfroren.

56. Epilog

    Ein verbeulter Lieferwagen hielt vor dem leer stehenden Logistik-Center am Hafen. Im dichten Schneetreiben stiegen zwei Personen aus, liefen über den vermüllten Parkplatz und kletterten schnell die Feuertreppe zum Dach hinauf. Auf dem flachen Dach standen noch immer die Taubenkäfige, die mit Lumpen und alten Zeitungen notdürftig gegen die Kälte geschützt waren.
    „Du hast die Tauben wirklich jeden Tag gefüttert?“, fragte Tony Braun seinen Sohn Jimmy, der mit skeptischer Miene die Käfige betrachtete.
    „Natürlich, sonst wären sie ja jetzt genauso tot wie Phil!“ Der Junge zog sich die Kapuze seines Parkas tiefer ins Gesicht. „Wie kriegen wir die sperrigen Käfige hinunter? Das schaffen wir doch nie im Leben“, maulte er.
    „Hör mal, mein Sohn. Wir haben schon so viel geschafft, da bringen uns diese Käfige sicher nicht aus der Ruhe!“
    Jimmy zuckte bloß mit den Schultern, sagte aber nichts. Phils Tod ging ihm noch immer ziemlich nah und die Szenerie auf dem Dach weckte viele schmerzliche Erinnerungen.
    „Dann mal los!“ Braun klopfte ihm auf die Schulter, spuckte dann übertrieben in die Hände, um Jimmy aufzuheitern. Aber der Junge verzog keine Miene.
    Nach über zwei Stunden hatten sie die Käfige mit den Tauben in dem Lieferwagen verstaut und machten sich auf den Weg. Jimmy hob eine zerknüllte Zeitung auf, die Braun einfach auf den Boden geworfen hatte, und tippte auf das Foto auf der Titelseite.
    „Ist das der Mann, den deine Freundin Kim so cool auffliegen lassen hat?“
    „Sie ist nicht meine Freundin!“ Braun schaltete höher und das Getriebe ächzte und krachte. „Sie hat ein Videofile bekommen und es auf der freien Journalistenplattform Wikifreaks veröffentlicht. Daraufhin wurde Falk Weber in London verhaftet, als er gerade das Land verlassen wollte.“
    Er lächelte und dachte an die letzten Tage, als er von dem Hacker und Art-Director Richard Marx das rekonstruierte Videofile der DVD von Lola erhalten hatte. Richard Marx hatte auf Brauns Bitte auch eine Kopie an Kim Klinger geschickt, die das Video dann ins Netz gestellt hatte, wo man es noch immer sehen konnte.
    Der Film war kurz, keine zwei Minuten lang, hatte es aber in sich. Man sah zwei nackte Mädchen auf dem Boden vor dem Anleger an der Felsenbar bei der Donau liegen. Beide Mädchen hatten Plastikfolien über das Gesicht
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