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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
Autoren: Mary Scott
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nur für ein paar Tage sein solle und daß er in der Zwischenzeit jemanden auftreiben würde, der ihren Platz einnehmen könnte. Wenn es ihrem Vater erst einmal besser ging, konnte er entweder ein Krankenhaus aufsuchen oder in der Obhut einer netten Frau, einer teilweise ausgebildeten Pflegerin, zurückgelassen werden. Jonathan glaubte mit optimistischer Zuversicht, daß er eine solche Frau mühelos finden könnte. Freddie mußte ihm nur versprechen, daß sie die Hochzeit nicht wieder zu verschieben gedachte. Hatte er nicht lang genug gewartet?
    An diesem Punkt machte sie Anstalten, noch einmal wie ein Schloßhund loszuheulen, sagte dann jedoch nur: »Und ich doch auch. So sehr, sehr lang... Aber ich kann nichts versprechen, Jonathan. Ich muß erst hinfahren und mich mit eigenen Augen überzeugen. Ach, mach’s mir doch nicht noch schwerer. Du hast früher doch immer Verständnis bewiesen.«
    Danach brachte er es nicht mehr über sich, noch weitere Einwände zu erheben. Als sie sich an ihn klammerte, erkannte er, daß es ihm gar nicht zustand, eine schwere Aufgabe noch schwerer zu machen.
    Und deshalb lief er schnellstens hinunter zum Bahnhof und mußte sich mit einem Platz in einem Abteil erster Klasse zufriedengeben, nachdem er keinen Schlafwagen mehr für sie ergattern konnte. Er ertappte sich bei dem ungemütlichen Gedanken, wer ihre Mitreisenden wohl sein mochten, als er sie sich schlafend vorstellte: vertrauensselig, schön und unendlich begehrenswert; dann riß er sich heftig zusammen. Er begann ja allmählich unter Zwangsvorstellungen zu leiden, hatte Ideen wie ein eifersüchtiger Esel, überängstlich, wie er nun einmal war. Natürlich war das alles Unsinn. Auch nur einen Augenblick an Freddie zu zweifeln, war schon abscheulich. War sie ihm nicht vollkommen treu, ganz und gar ergeben geblieben während all dieser Jahre mit ihren vielen Zerstreuungen? Wenn sie doch bloß nicht so freundlich wäre! Wie oft hatte er nicht schon gewünscht, sie würde nicht jedermann ihr reizendes Lächeln schenken, und wenn es sich auch nur um den Fremden im Restaurant handelte, der ihr den Senf reichte.
    Freddie war in der Wohnung schrecklich beschäftigt. Sie sortierte ihre stets ungeordneten Besitztümer, versuchte, das notwendige Minimum in einen offensichtlich viel zu kleinen Koffer zu quetschen, schrieb einen behutsamen, taktvollen Brief an Angela, für den Fall, daß ihr von Maxwells Erkrankung doch etwas zu Ohren kommen sollte, rief Pat in der Klinik an und kehrte das Unterste zuoberst, um die Strom- und Telefonrechnungen zu finden, die wie gewöhnlich auf unerklärliche Weise verschwunden waren. Jonathan holte sie eine halbe Stunde, bevor sie fortgehen mußten, ab. Es war ein Glück, daß Dr. Thompson Sprechstunde hatte, aber auch sonst hätte er sie ihm, wie er sich rücksichtslos sagte, für diesmal überlassen, um Freddie zum Zug bringen zu können.
    Sie blickte auf, als er hereinkam, und sagte verzweifelt: »Der Koffer will einfach nicht zugehn . Ich weiß nicht, was mit dem andern passiert ist. Ich muß ihn verliehen haben.«
    »Darauf bin ich vorbereitet«, antwortete er ruhig und zauberte einen zweiten Koffer, der ihm gehörte, hervor. »Willst du dich jetzt bitte fertigmachen, ich werde deine Sachen umpacken, damit dein Gepäck doch noch einigermaßen manierlich aussieht.«
    Wie meistens entlockte ihr sein sanfter Vorwurf auch diesmal ein Lachen, und sie sagte: »Wie sehr du dir doch wünschen mußt, ich wär’ ein ordentlicher, methodischer Mensch. Ich geb ’ mir alle Mühe, und in der Klinik mußte ich es ja notgedrungen auch sein, aber gerade darum finde ich es so herrlich, daß ich hier alles einfach nur hinzuknallen brauche und mich gehenlassen kann. Aber wenn wir erst verheiratet sind, werde ich mich wirklich bessern.«
    »Das wage ich zu bezweifeln«, sagte er und wickelte geduldig ein paar Schuhe aus einem Kittel aus. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, daß es ganz verkehrt ist, die Sachen, die leicht zerknautschen, zuunterst zu packen und hinterher sich glücklich dran zu erinnern, daß man auch Schuhe und Bücher mitnehmen möchte... Nein, laß es liegen. Ich gewöhne mich besser jetzt schon daran, das Packen für dich zu erledigen. Das wird uns in unseren Flitterwochen gut zustatten kommen .«
    »Ach, und würdest du bitte so lieb sein, und irgendwie die Rechnungen für Strom und Telefon aufstöbern und bezahlen. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wo sie sich verkrochen haben könnten. In dem
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