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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition)
Autoren: J. Moldenhauer
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Schlaksige mit der spitzen Nase.
    „Halt die Klappe, Rumpelstilzchen“, wandte ich mich an den Kleinen, der ein wenig irritiert aussah.
    „Bist du noch ganz dicht!?“, ertönte es plötzlich von dem Arschloch, mit dem ich so eine wundervolle Begegnung gehabt hatte. Ja, das war Ironie.
    „Ob ich noch ganz dicht bin?!“, wiederholte ich rhetorisch und blickte den Jungen mit den schwarzen Haaren, die einen kleinen Blaustich hatten, an. Erneut versuchten die Eiskristalle, die seine Augen waren, mich zu Boden zu bringen, doch diesmal war ich nicht auf den Mund gefallen. Ich war stocksauer auf meinen Ex-Freund und meine Ex-beste Freundin. Heute konnte mich, wahrscheinlich zu meinem Bedauern, niemand aufhalten.
    „Hör mal zu, Froschkönig. Nur weil wir in deinem Disneyland sind, heißt das nicht, dass ich nach deinen Regeln spielen muss. Wenn mich jemand dumm anmacht, bekommt er eins aufs Auge. Und es ist mir scheißegal ob es dein Rapunzel, Rumpelstilzchen oder Rotkäppchen ist“, zischte ich und bemerkte die ungläubigen Blicke im Augenwinkel.
    „Märchenscheißer“, knurrte ich, während ich aus dem Zimmer stampfte und die Tür hinter mir zuknallte. Die Lust aufs Streichen war mir jetzt definitiv vergangen. Ich musste hier raus. Weg von diesen Disneyfiguren, die mich an Cole erinnerten.
     
    Ich starrte in den Himmel, der sich langsam verfärbte. Die warmen Sonnenstrahlen trafen nicht mehr meine Haut und so langsam verflog der Sommerzauber des Maisfeldes, auf dem ich mich befand. Es war spät geworden und ich war den ganzen restlichen Tag sinnlos umher gerannt, bis ich schließlich dieses unendlich große Feld gefunden hatte. Ohne zu zögern, hatte ich beschlossen mich einfach mitten rein zu legen und nachzudenken, was mir leider Kopfschmerzen bereitet hatte.
    Mit einem sehnsüchtigen Seufzer stand ich auf und kämpfte mich zurück durch die hohen Pflanzen. Der glühende Asphalt, den ich betrat, erfüllte mich mit Gedanken an New York und ich wurde von einer neuen Welle von Schmerzen überrannt. Ich richtete meinen Blick auf den Boden, während ich das kurze Stück zu der Wohnung zurück lief. Eigentlich hätte ich gerne einen Umweg gemacht und wäre die ganze Nacht gelaufen, doch ich konnte die sorgenvollen Anrufe meiner Mutter nicht länger ignorieren. Sie war schließlich nicht Schuld an dem, was mir widerfahren war.
    Ich trat einen Stein mit meinen Chucks beiseite und beobachtete, wie er wenige Meter vor mir zum Stillstand kam. Zuerst wollte ich mir vorstellen, dass Cole dieser Stein wäre, doch dann erinnerte ich mich, was mit der Blume geschehen war, die ich durch Zufall am Wegesrand gefunden hatte. Und diese war nur in tausend Stücke gerissen worden, weil Cole mir genauso eine Blume mal geschenkt hatte. Was würde dann wohl mit dem Stein passieren?
    Wenn ich noch in New York wäre, wäre ich jetzt alleine. Im Grunde war es also gut, dass ich gegangen war. Ich war Natalie, Cole, die dummen Cheerleader und meinen Vater los. Und ich hatte mir geschworen, dass ich mich an Natalie rächen würde, wenn ich sie je wieder sah. Ich würde das kleine Biest auseinander nehmen. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie nie wieder sah, sehr hoch. Ich blieb vor der Haustür der ehemaligen Fabrikhalle stehen und drückte auf die Klingel. Keine zehn Sekunden später, wurde die Tür aufgerissen und meine aufgewühlte Mutter schaute mich an.
    „Ann!“ Bevor ich etwas sagen konnte, hatte sie mich in ihre Arme gerissen und presste mich an ihre üppige Brust.
    „Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du?“, fragte sie hysterisch.
    „Nachdenken“, murmelte ich, ohne in diese grünen Augen zu gucken, die mich immer durchschauten. Ich drängelte mich an ihr vorbei, stieg die Treppe empor, denn ich wollte jeder Diskussion aus dem Weg gehen und hungrig war ich auch. Das Treppenhaus war zu dieser Uhrzeit dunkel, sodass ich nicht sah, wo ich hinlief, bis meine Mutter das Licht anschaltete.
    Kaum hatte ich die Wohnungstür ihres besten Freundes erreicht, erblickte ich diesen auch schon. Er schien ebenfalls besorgt gewesen zu sein und lächelte mich zaghaft an, während ich an ihm vorbei ging.
    „Essen ist schon fertig“, hörte ich den etwas älteren Herren sagen. Schweigend trat ich in das Wohnzimmer und setzte mich an den Esstisch, an dem ein Teller noch nicht angerührt worden war. Dass der Froschkönig mir gegenüber saß und mich neugierig betrachtete, ignorierte ich.
    „Du hättest ruhig mal einen
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