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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition)
Autoren: J. Moldenhauer
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Freund bezeichnen konnte.
    Vor mir lag das letzte Jahr Highschool. Das würde ich in einem kleinen Kaff verbringen. Dort hatte meine Mutter nämlich ohne mein Einverständnis eine Wohnung gemietet. Direkt über der eines alten Schulfreundes. Ich war froh, dass ich von meinem Vater weg kam. Er war ein Idiot, der mit dem Zerstören anderer Firmen Geld macht. Einen Profithai nannten ihn viele. Ich auch. Das einzige Problem, was ich mit der ganzen Aktion meiner Mutter hatte, war, dass sie es gemacht hatte ohne mich zu fragen. Denn ich hasste es, wenn jemand über mich hinweg
entschied.
     

Soviel zum Thema keinen schlechten Eindruck machen…
    Gelangweilt blickte ich aus dem Fenster des fahrenden Autos und versuchte mich damit abzufinden, dass ich New York für eine lange Zeit nicht wieder sehen würde. Schon jetzt vermisste ich den widerlichen Großstadt-Smog! Nein, ehrlich gesagt vermisste ich ihn nicht. Und leider konnte ich auch nicht behaupten, dass ich meine Freunde vermisste. Ich hatte keine. Grace war mit ihrem Job beschäftigt und Natalie war nur mit mir befreundet gewesen, weil wir uns seit dem Kindergarten kannten. Ansonsten hing sie mit ihren coolen Cheerleaderinnen ab. Diese Hinterhältigkeit, die bei dieser Gesellschaftsgruppe fast schon angeboren war, trieb mich immer wieder in den Wahnsinn. Zu meinem Leidwesen musste ich gestehen, dass ich ebenfalls für lange Zeit zu dieser Sorte Mensch gehört hatte.
    „Alles in Ordnung, Ann Schätzchen?“, hörte ich meine Mutter sanft fragen, nachdem ich tief aufgeseufzt hatte.
    „Alles super“, grummelte ich und würdigte sie keinen Blickes. Stattdessen betrachtete ich die Landschaft, die endlos zu sein schien. Es erinnerte mich ein wenig an Wüste, wenn ich diese unbewohnten Weiten sah. Auch wenn diese nicht so trocken war.
    „Es tut mir Leid“, hörte ich meine Mutter leise flüstern. Ich atmete tief aus, wusste, dass ich gegen ihre traurigen Augen keine Chance hatte. Langsam wandte ich mich ihr zu und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Als ich meine Muter erblickte, wurde es mir wieder schwer ums Herz. Ihre aschblonden, langen Haare fielen glatt und nur das bunte Tuch, welches mit Blumen verziert war, erweckte den Eindruck dass sie fröhlich war. Doch ich kannte sie und mich konnte diese bunte, ausgefallene Kleidung, die sie trug, nicht täuschen. Nein, ich sah den Schmerz und die Traurigkeit in ihren grünen Augen.
    „Ist schon gut. Ich fand es nur nicht toll, dass du über meinen Kopf hinweg entschieden hast“, erklärte ich sanft. Eine kleine Träne rollte die Wange meiner Mutter herunter, die sie schnell mit dem Handrücken wegwischte.
    „Ich weiß, dass es nicht richtig von mir war. Und ich hoffe, du verzeihst mir“, fuhr sie theatralisch fort.
    „Es war kein Kapitalverbrechen!“, stöhnte ich genervt, verdrehte meine Augen. Künstler konnten einen mit ihrer Dramatik wirklich in den Wahnsinn treiben! Ich sah, dass sie mir einen fragenden, leidenden Blick von der Seite zuwarf.
    „Ich verzeihe dir ja!“, lachte ich lauthals los, weil ich diesen lächerlichen Anblick nicht länger ertragen konnte.
    „Damit hatte ich gerechnet!“, stimmte sie in das Lachen ein und widmete sich wieder der verlassenen Straße. Kopfschüttelnd betrachtete ich einen kurzen Moment meine verrückte Erzeugerin, ehe ich mir meinen Kopfhörer nahm und in der Musik versank.
     
    „Was sagst du?“, hörte ich meine Mutter sagen, als sie am Straßenrand vor einem großen Gebäude hielt.
    „Es ist….interessant“, antwortete ich zögerlich und starrte aus dem Fenster auf die heruntergekommene Fabrikhalle. Soweit ich meine Mom richtig verstanden hatte, hatte ein Architekt die Fabrik vor Jahren zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Das eben dies vor Jahren geschehen war, sah man dem Haus an. Trotzdem wirkte es
relativ
einladend. Ich wollte mich gerade abschnallen, als ich hörte, wie meine Mutter sich räusperte. Schlagartig hielt ich inne und mein Kopf flog hoch. Dieses Räuspern kannte ich nur zu gut und bis jetzt hatte es nie was Gutes verheißen.
    „Was?“, fragte ich argwöhnisch, suchte in dem Blick meiner Mutter nach Antworten. Und dann sah ich es. Sie knabberte auf ihrer Unterlippe! Mein Herzschlag beschleunigte sich ungewollt. Das letzte Mal, als sie sich erst geräuspert und anschließend auf die Lippe gebissen hatte, war, als mein Fisch, mein bester Freund, gestorben war. Für mich war damals die Welt untergegangen.
    „Es gibt da etwas, was ich dir noch
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