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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)
Autoren: Sandra Edelweiß
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erinnerte sich daran, ihn schon einmal gesehen zu haben. Da war etwas mit dem Mann, das spürte sie. Und dennoch, sie hätte ihn nicht beschreiben können, er schien sich in eine Unscheinbarkeit gehüllt zu haben, die ein Beschreiben unmöglich machte. Hatte er nun dunkle Haare oder helle? Trug er eine Brille? Einen Bart? Nichts war ihr im Gedächtnis hängen geblieben, nur der lange Mantel und vielleicht noch die Art und Weise wie er ging. Er ging nicht, er schlich und das in einer guten Geschwindigkeit. Es schien als würde er lautlos über den Boden schweben. Sie erinnerte sich noch an etwas. Es war ein Gefühl- er strahlte eine Gefahr aus.
     
    Er konzentrierte seine Recherchen auf die Schule. Er parkte sein Auto mal vor der Schule, direkt gegenüber der Stadthalle, mal auf den wenigen Parkplätzen, die in der verkehrsberuhigten Zone an der Seite der Schule lagen. Dann wieder stand er stundenlang vor dem Holzbrückchen und beobachtete vom Wagen aus, wer dort parkte und in die Schule ging. Er traute sich fast nicht mehr auf die Straße. Er wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. Diese dicke Biene hatte ihn auf der Holzbrücke wiedererkannt, das hatte er sofort bemerkt. Das war so eine, die hatte einen Instinkt für Gefahr. Das Gefühl kannte er, da waren sie sich ähnlich. Vielleicht waren sie sogar Seelenverwandte. Deshalb musste er umso vorsichtiger sein. Das war eine gute Wohngegend. Nur Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Die bemerkten Fremde gleich. Seine Autos waren unauffällig und hatten leicht getönte Scheiben. So konnte man nicht sofort erkennen, dass jemand im Fahrzeug saß. Er wechselte die Fahrzeuge genauso wie sein Outfit. Er hatte diverse Haarteile zur Verfügung und konnte sich mit wenigen Handgriffen von einem alten Mann in einen jugendlichen Baseballtyp verwandeln. Das verlangte sein Handwerk. Er war schon mehrfach im Schulgebäude. Er konnte nicht verstehen, wie man heutzutage so nachlässig mit der Sicherheit kleiner Kinder umgehen konnte. In Zeiten, in denen fast täglich irgendwelche Übergriffe von Pädophilen auf Kinder in den Tageszeitungen auftauchten, musste man öffentliche Räume einfach besser schützen. Er hatte kein Interesse an kleinen Kindern. Wenn er eins gehabt hätte, so wäre seine erste Wahl die Friedrichschule gewesen. Zwar war sie morgens abgeschlossen, aber nicht konsequent. Der Laxus beginnt schon am frühen Vormittag. Die Tür muss einige Zeit offenbleiben, damit auch die Schüler, die zu spät kommen, rein können. Dann hat er schon mehrfach beobachtet, wie man vergessen hatte die Tür wieder abzuschließen. Er verkleidete sich als älterer Herr und versuchte den Toilettentrick. Er dachte sich aus, dass er verlangen würde auf die Toilette zu gehen und betrat das Schulhaus. Doch was geschah? Nichts? Erstens konnte er ungehindert hineinspazieren und zweitens wurde er nicht aufgehalten. Zunächst begegnete er niemandem, da Unterricht war. Es kamen immer wieder einige Schüler, die durch die Gänge huschten und auf die Toilette mussten. In den zehn Minuten hätte er schon 10 Kinder meucheln können und es wäre niemanden aufgefallen. Dann begann die Pause. Erst bemerkte er eine Unruhe, die langsam aus den Zimmern kroch. Schließlich brachen wie auf ein Kommando alle Türen auf und aus den Gängen strömten die Kinder nach draußen. Einige Klassen versuchten so etwas wie eine Reihe zu bilden und warteten geduldig bis die Lehrerin sie aufgestellt hatte und in die Pause entließ. Andere Klassen wiederum rannten wild nach draußen. „Hier macht wohl jeder was er will“, ging es ihm durch den Kopf. Eine gemeinschaftliche Ordnung konnte er nicht erkennen. Dann begegnete er einigen Lehrerinnen. Er bereitete sich darauf vor seinen Spruch aufzusagen. Nichts geschah. Er konnte gerade noch einen Gruß loswerden. Niemand behelligte ihn oder fragte was er wolle. Kinder, das kam für ihn in seiner beruflichen Situation nicht in Frage. Einmal Einzelgänger, immer Einzelgänger, man verlernt irgendwann jemandem zu vertrauen. Aber hätte er welche, er würde nicht so sorglos mit ihrer Sicherheit umgehen. Er wusste wozu Menschen fähig waren. Die menschlichen Abgründe waren ihm vertraut. Die Schule war ein offener Marktplatz. Am Nachmittag gestaltete sich die Sache noch einfacher. Es gab ungewöhnlich hohe Aktivitäten von Lehrern. Manche kamen erst um 18 Uhr aus dem Laden, vorwiegend junge Lehrerinnen. „Die sind ja hochmotiviert in diesem Schuppen“ dachte er. Die
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