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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma
Autoren: Rita Falk
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samt Hauslatschen und einem demonstrativ dicken Schal in Richtung Küche.
    »Schaut ganz danach aus«, sag ich und setz mich nieder. »Geht’s dir heut besser?«
    »Viel besser«, sagt er und nickt. Ich hege mal den Verdacht, dass die baldige Ankunft seines Älteren für den rasanten Heilungsprozess verantwortlich ist.
    »Der Leopold hat die Panida verlassen?«, frag ich, grad wie die Oma das Essen austeilt.
    »Mei, ich weiß auch nicht so recht«, sagt der Papa leicht weinerlich. »Jedenfalls hatten sie wohl einen handfesten Streit, und fürs Erste wird er jetzt mal hier bei uns übernachten. Es ist bestimmt nur eine kleine Krise. Ganz bestimmt.«
    »Das ist ja nicht neu«, sag ich.
    »Nein«, sagt der Papa und stochert in seinem Teller umeinander.
    »Haben wir ja schon zweimal hinter uns, oder? Neu daran ist nur, dass jetzt auch noch ein Kind drunter leiden muss«, sag ich und schau dem Papa direkt ins Gesicht. Er legt die Gabel beiseite und schnauft durch.
    »Ja, das ist scheiße«, sagt er ziemlich brummig.
    »Was wird denn jetzt eigentlich aus der Kleinen?«, fragt die Oma.
    »Das wird schon alles wieder werden, Oma«, sagt der Papa und legt die Hand auf die ihre. »Die raufen sich bestimmt wieder zusammen, die zwei. Schon wegen dem Zwerg. Wirst schon sehen, Oma.«
    Ja, das bleibt wahrhaftig zu hoffen. Allein schon, weil ich diesen Zwerg nämlich auch total mag. Im Grunde steh ich ja so gar nicht auf kleine Kinder. Die Uschi aber, die hat mich irgendwie total um den Finger gewickelt. Da bin ich praktisch komplett machtlos dagegen. Ich persönlich nenn sie ja lieber Sushi. Weil’s halt einfach perfekt passt zu diesen süßen kleinen Mandeläuglein.
    »Was hat denn der Bürgermeister bei dir im Büro wollen?«, fragt dann die Oma und reißt mich aus meinen Gedanken.
    Und so verkündige ich schließlich die Neuigkeiten über meine Wahnsinnskarriere bei der Bayerischen Polizei. Freilich tu ich das zusätzlich mit Händen und Füßen, damit auch die Oma Anteil nehmen kann.
    »Aber das ist ja ganz wunderbar, Franz«, sagt der Papa immer wieder völlig begeistert. »Die Löwengrube in München! Mei, das ist ja ganz fantastisch! Da hat doch dieser wunderbare Jörg Hube diesen herrlichen Fernseh-Mehrteiler gedreht, gell. Die ›Löwengrube‹, unglaublich. Also, Hut ab, Franz, wirklich!«
    »Die Löwengrube? Ja, das ist ja vielleicht eine Freude, Bub!«, schreit mich anschließend auch noch die Oma an und schlenzt mir die Wange. »Ist das nicht da, wo der wunderbare Hube diese herrlichen Filme gemacht hat? Gell, hab ich mir schon gedacht. Mei, wer weiß, Bub, vielleicht kommst dann auch noch in den Fernseher rein!«
    Jetzt muss ich grinsen. Ja, das würd mir grade noch fehlen. So helf ich der Oma noch kurz beim Abwasch, geb ihr ein Bussi auf die Backe, und dann mach ich mich auch schon wieder auf den Weg ins Büro.
    Wie ich reinkomm, hockt der Simmerl Max schon drin. Genauer: Er hockt in meinem Bürostuhl und hat seine Haxen auf meinem Schreibtisch. Er erschrickt so dermaßen, dass er mitsamt dem Stuhl nach hinten knallt.
    »Was willst du hier«, frag ich und helfe ihm vom Boden auf.
    »Der Bürgermeister, also der hat gemeint, du solltest mich in den nächsten Tage vielleicht ein bisschen anlernen. Damit ich hinterher nicht dasteh wie ein Depp«, stottert er mich an.
    »Aber Max. Du wirst immer dastehen wie ein Depp. Dein ganzes Leben lang, verstehst. Das haben Deppen einfach so an sich, dass sie dastehen wie Deppen«, sag ich und hock mich auf den Schreibtisch.
    »Das ist jetzt voll gemein«, sagt er beleidigt und vergräbt seine Hände bis zu den Ellbogen in den Hosentaschen.
    »Ja, das Leben ist hart, Max. Besonders im Sicherheitsdienst. Daran solltest du dich schon mal gewöhnen.«
    Dann fliegt die Tür auf, und die Susi kommt rein. Sie macht die Tür hinter sich zu und drückt sich dagegen. Grad so, als wäre der Teufel hinter ihr her.
    »Franz, ist das wahr?«, sagt sie ganz leise.
    »Wenn du mir sagst, was genau du meinst, Süße, dann werde ich dir jederzeit und immer gerne sagen, ob es wahr ist oder nicht.«
    »Jetzt tu doch nicht so, du weißt genau, was ich meine. Du gehst nach München, ist das wahr?«
    »Ja, diese Information ist völlig korrekt.«
    Sie schnauft ganz tief ein und dann wieder aus, kneift die Augen zusammen und blickt dann rüber zum Max.
    »Raus hier!«, faucht sie ihn an, und allein ihr Tonfall lässt ihn gleich aufs Wort gehorchen.
    Wenn ich dran denk, dass dieser Held hier künftig für
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