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Frag Nicht - Kuess Mich

Frag Nicht - Kuess Mich

Titel: Frag Nicht - Kuess Mich
Autoren: Anna Cleary
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dem Wohnzimmer der Suite hatte man einen atemberaubenden Blick auf den Hafen und die Oper von Sydney.
    Jede Sekunde dieses Tages war wunderschön und kostbar gewesen. Jeder Moment bittersüß, weil der Abschied immer näher kam.
    Verzweifelt hatte Lara zu überspielen versucht, wie ihr Herz immer trauriger wurde. Anfangs zog Alessandro sie noch auf, weil sie ungewöhnlich still war, doch auch er wirkte ernst und in sich gekehrt. Nach dem Mittagessen fuhren sie gemeinsam zu seiner Suite, um über alles nachzudenken.
    Er schenkte Champagner ein, doch bevor Lara nur am Glas nippen konnte, nahm er es ihr schon wieder ab und stellte es auf den Tisch. Dann sah er ihr tief in die Augen, und sie erbebte vor Erregung. Geschickt streifte Alessandro ihr die Kleidung ab und führte Lara schließlich zum Bett.
    Es war aufregend und unglaublich gefühlvoll, gleichzeitig leidenschaftlich und berauschend.
    Als Lara später neben Alessandro lag und verträumt mit ihren Fingern über seinen muskulösen Körper strich, nahm sie schließlich all ihren Mut zusammen.
    „Ich werde dich vermissen, Alessandro“, begann sie vorsichtig und lachte leise, um ihre tiefen Gefühle zu verbergen. „Ich wünschte, du könntest hierbleiben.“
    Ihre bebende Stimme verriet, was Lara wirklich empfand. Alessandro schwieg eine halbe Ewigkeit, ohne sie dabei anzusehen. Als Lara die Spannung kaum noch aushielt, antwortete er endlich.
    „Das geht leider nicht.“ Er drehte sich zu ihr um und sah sie beschwörend an. „Ich habe nachgedacht, tesoro . Warum kommst du nicht mit?“
    Schockiert sah sie ihn an. „Wie? Du meinst … nach Amerika?“
    „Ja, wieso nicht? Es wird dir dort gefallen. Das Semester dauert nur einige Monate. Anschließend kehre ich nach Italien zurück.“ Dann fügte er hinzu: „Du kannst mit mir nach Hause kommen.“
    Nach Hause. Lara antwortete nicht sofort. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf – ihr Job, ihre Eltern, das Risiko, sich auf ein unbekanntes Abenteuer einzulassen, und das mit einem Mann, den sie kaum kannte. Noch dazu im Ausland. Dabei war sie bisher kaum aus New South Wales herausgekommen.
    Venedig.
    Mit dem Marchese d’Isole Veneziane Minori. Das war aufregend, aber es machte ihr auch Angst.
    „Wir wären ein Paar“, fügte Alessandro hinzu.
    Das Schicksal hat entschieden, dachte Lara überglücklich. War es nicht unglaublich, dass sie ihre andere Hälfte gefunden hatte? Einen blendend aussehenden, fantastischen Mann! Gebildet, gut erzogen, aus bestem Hause. Einen Mann, mit dem sie sich unterhalten, dem sie die Geheimnisse ihrer Seele anvertrauen konnte.
    Doch dann schaltete sich eine innere Stimme ein. Was genau meinte Alessandro damit, dass sie ein Paar wären? Kannte sie ihn überhaupt gut genug?
    „Oh“, sagte Lara leise. Ihr war schwindlig. Eigentlich ging ihr das alles viel zu schnell. „Das wäre fantastisch. Ich bin überwältigt, Alessandro. Es wäre mir eine Ehre.“ Sie erkannte, dass sie nicht sehr überzeugend geklungen hatte, denn Alessandro verzog das Gesicht.
    „Eine Ehre?“, fragte er zerstreut. Ein Schatten verdunkelte vorübergehend seine Miene.
    Hoffentlich habe ich ihn nicht verletzt, dachte Lara besorgt.
    Ruhig und erhaben fragte er dann: „Heißt das nein, tesoro ?“
    „Nein, nein, ganz und gar nicht“, wiegelte sie schnell ab. „Es ist nur … das kommt alles etwas überraschend. Ich bin völlig überrumpelt.“ Sie lächelte entschuldigend, um etwas Zeit zu gewinnen. „Oh, da fällt mir ein, ich habe ja gar keinen Reisepass.“
    Lara war erleichtert, diese Entschuldigung vorbringen zu können.
    „Ich buche meinen Flug einfach noch einmal um. Ein Tag spielt da keine große Rolle. Vierundzwanzig Stunden sollten genügen, um einen Pass für dich zu bekommen.“
    Nun saß sie in der Falle. Doch ein plötzlicher Geistesblitz kam ihr zur Hilfe.
    „Das geht mir alles viel zu schnell, Alessandro. Vielleicht sollten wir erst mal testen, ob das wirklich das Richtige für uns ist.“ Sie würde einen Pakt mit Alessandro schließen. Ihre Liebe sozusagen auf den Prüfstand stellen.
    Nachdenklich senkte er den Blick. „Du bist dir also nicht sicher, ob du mit mir zusammenleben willst.“
    Lara atmete tief durch. „Doch, natürlich will ich das. Aber ich brauche mehr Zeit, um alles vernünftig zu organisieren. Ich muss mich von meinen Eltern verabschieden und meinen Job kündigen. Und du möchtest dir das alles vielleicht auch noch einmal in Ruhe überlegen. Wir könnten doch
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