Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
seien Sie objektiv. Nicht, als seien Sie über die Politik hinaus.«
    Der alte Mann zuckte die Achseln. »Erinnerungen stechen, wenn sie plötzlich kommen. Hören Sie! Urteilen Sie selbst! Als Siwenna noch die Provinzhauptstadt war, war ich Patrizier und Mitglied des Provinz-Senats. Meine Familie war eine alte und ehrenwerte. Einer meiner Urgroßväter war ... Aber lassen wir das. Vergangener Ruhm ist von geringem Wert.«
    »Ich nehme an«, warf Mallow ein, »daß es einen Bürgerkrieg oder eine Revolution gegeben hat.«
    Barrs Gesicht verfinsterte sich. »Bürgerkriege sind in dieser entarteten Zeit chronisch, aber Siwenna hatte sich herausgehalten. Unter Stannell VI. hatte es beinahe wieder seinen früheren Wohlstand erreicht. Doch dann folgten schwache Kaiser, und schwache Kaiser bedeuten starke Vizekönige. Unser letzter Vizekönig - derselbe Wiscard, dessen Letzte Scharen die Handelsschiffe zwischen den Roten Sternen überfallen - streckte die Hand nach dem kaiserlichen Purpur aus. Er war nicht der erste. Und wenn er Erfolg gehabt hätte, wäre er auch da nicht der erste gewesen.
    Aber es mißlang ihm. Denn als sich der Admiral des Kaisers an der Spitze einer Flotte der Provinz näherte, rebellierte Siwenna gegen seinen rebellierenden Vizekönig.« Barr verstummte traurig.
    Mallow ertappte sich dabei, daß er verkrampft auf der Stuhlkante hockte, und entspannte sich bewußt. »Bitte, fahren Sie fort, Sir.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Barr müde. »Es ist freundlich von Ihnen, auf einen alten Mann einzugehen. Sie rebellierten. Besser sollte ich sagen, wir rebellierten, denn ich war einer der kleineren Anführer. Wiscard verließ Siwenna knapp vor uns, und der Planet und mit ihm die Provinz öffnete sich dem Admiral mit allen Gesten der Treue zum Kaiser. Warum wir das taten, weiß ich nicht recht. Vielleicht empfanden wir Treue zu dem Symbol, wenn schon nicht zu der Person des Kaisers, einem grausamen und bösartigen Kind. Vielleicht fürchteten wir die Schrecken einer Belagerung.«
    »Und?« drängte Mallow behutsam.
    »Und das paßte dem Admiral nicht«, lautete die grimmige Antwort. »Ihn verlangte es nach dem Ruhm, eine rebellische Provinz erobert zu haben, und seine Männer verlangte es nach der Beute, die bei einer solchen Eroberung zu machen ist. Deshalb besetzte er alle bewaffneten Zentren, während die Menschen noch in jeder großen Stadt versammelt waren und Hochrufe auf den Kaiser und seinen Admiral ausbrachten, und dann befahl er, die Bevölkerung mit Atomwaffen zu vernichten.«
    »Unter welchem Vorwand?«
    »Unter dem Vorwand, sie hätten gegen ihren Vizekönig, den Gesalbten des Kaisers, rebelliert. Und der Admiral wurde der neue Vizekönig, dank eines Monats der Massaker, der Plünderung und des absoluten Horrors. Ich hatte sechs Söhne. Fünf starben - auf verschiedene Weise. Ich hatte eine Tochter. Ich hoffe, daß sie letzten Endes gestorben ist. Ich selbst entkam, weil ich alt war. Ich kam hierher, zu alt, als daß sich unser Vizekönig meinetwegen Sorgen machen würde.« Er beugte das graue Haupt. »Sie haben mir nichts gelassen, weil ich geholfen hatte, einen rebellierenden Gouverneur zu verjagen und einen Admiral um seinen Ruhm zu bringen.«
    Mallow wartete stumm. Dann fragte er leise: »Was ist aus Ihrem sechsten Sohn geworden?«
    »Wie?« Barr lächelte bitter. »Er ist in Sicherheit, denn er hat sich unter einem angenommenen Namen als gemeiner Soldat dem Admiral angeschlossen. Er ist Kanonier in der Privatflotte des Vizekönigs. O nein, ich sehe Ihre Augen. Er ist kein unnatürlicher Sohn. Er besucht mich, wenn er kann, und gibt mir, was er kann. Er hält mich am Leben. Und eines Tages wird man unseren großen und glorreichen Vizekönig hinrichten, und mein Sohn wird der Henker sein.«
    »Und das erzählen Sie einem Fremden? Sie gefährden Ihren Sohn.«
    »Nein. Ich helfe ihm, indem ich einen neuen Feind einführe. Und wäre ich der Freund des Vizekönigs statt sein Feind, würde ich ihm raten, den äußeren Raum bis an den Rand der Galaxis mit Schiffen abzusichern.«
    »Da sind keine Schiffe?«
    »Haben Sie welche gesehen? Haben irgendwelche Raumwachen Ihnen die Landung verwehrt? Er hat sowieso nur wenige Schiffe, und da es in den benachbarten Provinzen vor Intrigen und Feindseligkeit brodelt, sind keine übrig, um die barbarischen äußeren Sonnen zu bewachen. Uns hat nie eine Gefahr vom zerbrochenen Rand der Galaxis bedroht - bis Sie gekommen sind.«
    »Ich? Ich stelle doch keine Gefahr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher