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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium
Autoren: Isaac Asimov
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vermutete, daß
Mandamus sich nicht gerade gut auf Trivialitäten verstand. Es
gab natürlich das Wetter. Die letzten, jetzt zum Glück der
Vergangenheit angehörenden Regengüsse wurden erwähnt
und die Aussichten für die bevorstehende trockene Jahreszeit.
Dann folgte die fast obligatorische Lobeshymne auf die Niederlassung
der Gastgeberin, die Gladia mit geübter Bescheidenheit
akzeptierte. Sie tat nichts, um es dem Mann leichter zu machen, und
ließ ihn ohne Hilfe nach weiteren Themen suchen.
    Schließlich fiel sein Auge auf Daneel, der still und reglos
in seiner Wandnische stand. Mandamus schaffte es, seine auroranische
Gleichgültigkeit zu überwinden und ihn zur Kenntnis zu
nehmen.
    »Ah«, sagte er, »das ist offensichtlich der
berühmte R. Daneel Olivaw. Er ist absolut unverkennbar. Ein
wirklich bemerkenswertes Exemplar.«
    »Sehr bemerkenswert.«
    »Er gehört jetzt Ihnen, nicht wahr? Gemäß
Fastolfes Testament?«
    »Gemäß Doktor Fastolfes Testament, ja«, sagte
Gladia mit leichter Betonung.
    »Es verwundert mich wirklich, daß die Versuche des
Instituts mit humanoiden Robotern gescheitert sind. Haben Sie einmal
darüber nachgedacht?«
    »Ich habe vom Scheitern der Versuche gehört«, sagte
Gladia vorsichtig. (War es etwa das, worauf er hinauswollte?)
»Aber ich muß gestehen, daß ich mich nicht sehr
damit befaßt habe.«
    »Die Soziologen versuchen immer noch, es zu begreifen. Wir im
Institut sind jedenfalls nie ganz über diese Enttäuschung
hinweggekommen. Uns schien das eine so natürliche Entwicklung.
Einige von uns glauben, daß Fa… daß Dr. Fastolfe
irgendwie etwas damit zu tun hatte.«
    (Er hatte es vermieden, den Fehler ein zweites Mal zu machen,
dachte Gladia. Ihre Augen verengten sich. Für sie war jetzt
klar, daß er sie aufgesucht hatte, um nach Material zu suchen,
das dem armen, guten Han schaden würde.)
    So meinte sie gereizt: »Wer das denkt, ist ein Narr. Wenn Sie
das denken, bin ich nicht bereit, diesen Ausdruck
zurückzunehmen.«
    »Ich gehöre nicht zu denen, die das denken, und
zwar hauptsächlich deswegen, weil ich nicht sehen kann, was Dr.
Fastolfe getan haben könnte, um ein Fiasko daraus zu
machen.«
    »Warum sollte überhaupt jemand etwas tun müssen? Es
läuft doch darauf hinaus, daß die Öffentlichkeit sie
nicht haben wollte. Ein Roboter, der wie ein Mann aussieht, tritt in
Wettbewerb mit einem Mann. Und einer, der wie eine Frau aussieht,
eben mit einer Frau. Und wer will das schon? Die Menschen auf Aurora
jedenfalls wollten diesen Wettbewerb nicht. Müssen wir da weiter
suchen?«
    »Sexueller Wettbewerb?« fragte Mandamus ruhig.
    Einen Augenblick lang suchte Gladias Blick den seinen und hielt
ihn fest. Wußte er von ihrer lange zurückliegenden Liebe
zu dem Roboter Jander? Und wenn er es wußte, hatte es etwas zu
bedeuten?
    Aber an seinem Gesichtsausdruck war nichts, das darauf hingewiesen
hätte, daß seine Worte irgendeinen versteckten Sinn
vermitteln sollten.
    Schließlich sagte sie: »Wettbewerb in jeder Hinsicht.
Wenn Dr. Han Fastolfe etwas getan hat, das zu einem solchen
Gefühl beitrug, dann dies, daß er seine Roboter in zu
menschlicher Weise gebaut hat. Aber das war auch das
einzige.«
    »Ich denke, Sie haben doch darüber
nachgedacht«, sagte Mandamus. »Das Problem ist, daß
den Soziologen die Konkurrenzfurcht mit zu menschlichen Robotern
einfach als Erklärung zu vereinfacht erscheint. Das allein
würde nicht ausreichen. Und irgendwelche andere, wesentliche
Motive für eine solche Aversion waren nicht
festzustellen.«
    »Die Soziologie ist keine exakte Wissenschaft«, sagte
Gladia.
    »Aber auch nicht völlig unexakt.«
    Gladia zuckte die Achseln.
    Nach einer längeren Pause meinte Mandamus: »Jedenfalls
hat das uns davon abgehalten, Kolonisierungs-Expeditionen richtig zu
organisieren, ohne humanoide Roboter, die den Weg
bereiten…«
    Das Frühstück war noch nicht ganz beendet; aber für
Gladia war es klar, daß Mandamus die Trivialitäten einfach
ausgegangen waren. Und so sagte sie: »Wir hätten ja selbst
gehen können.«
    Jetzt war Mandamus an der Reihe, die Achseln zu zucken. »Zu
schwierig. Außerdem sind diese kurzlebigen Barbaren von der
Erde mit Erlaubnis Ihres Dr. Fastolfe wie eine Heuschreckenplage
ausgeschwärmt, zu jedem Planeten, den sie erreichen
konnten.«
    »Es gibt immer noch viele verfügbare Planeten.
Millionen. Und wenn sie es können…«
    »Natürlich können sie es«, sagte
Mandamus mit plötzlicher Leidenschaft. »Das kostet viele
das
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