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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen
Autoren: Asimov Isaac
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melodramatischen Quatsch?« meinte Leebig mit heiserem Flüstern. »Höchstens ein anderer Erdenmensch, ein Tier vielleicht, aber kein Solarianer.«
    »Meine Argumentation hängt auch nicht von diesem Motiv ab«, sagte Baley. »Es mag vielleicht in Ihrem Unterbewußtsein bestanden haben; aber Sie hatten daneben ein viel klareres Motiv. Dr. Rikaine Delmarre stand Ihren Plänen im Wege und mußte beseitigt werden.«
    »Welchen Plänen?«
    »Ihren Plänen, die auf die Eroberung der Galaxis abzielen, Dr. Leebig«, sagte Baley.

 
18
EINE FRAGE WIRD BEANTWORTET
     
     
    »Der Erdenmensch ist wahnsinnig!« schrie Leebig und wandte sich den anderen zu. »Ist das nicht offenkundig?«
    Einige starrten sprachlos Leebig an, andere Baley.
    Baley ließ ihnen keine Chance, eine Entscheidung zu treffen, sondern sagte: »Sie wissen selbst, daß dem nicht so ist, Dr. Leebig. Dr. Delmarre war im Begriff, mit Ihnen zu brechen. Mrs. Delmarre dachte, Sie würden sich so verhalten, weil Sie nicht heiraten wollten. Ich glaube nicht, daß das der Grund war. Dr. Delmarre selbst plante eine Zukunft, in der Ektogenese möglich und die Ehe unnötig sein würde. Aber Dr. Delmarre arbeitete mit Ihnen zusammen; er würde daher mehr über Ihre Arbeit wissen als irgend jemand sonst. Er würde es wissen, falls Sie gefährliche Experimente beabsichtigten, und würde versuchen, Sie daran zu hindern. Agent Gruer gegenüber machte er derartige Andeutungen, lieferte ihm aber keine Einzelheiten, weil er sich dieser Einzelheiten noch nicht sicher war. Offensichtlich haben Sie seinen Argwohn bemerkt und ihn getötet.«
    »Wahnsinnig!« wiederholte Leebig. »Ich will damit jetzt nichts mehr zu tun haben.«
    Aber Attlebish fiel ihm ins Wort. »Hören Sie sich an, was er zu sagen hat, Leebig!«
    Baley biß sich auf die Unterlippe, um seine Befriedigung über den Tonfall des Sicherheitschefs nicht zu früh erkennen zu lassen. Er fuhr fort: »In dem selben Gespräch mit mir, in dem Sie Roboter mit abnehmbaren Gliedmaßen erwähnten, Dr. Leebig, erwähnten Sie auch Raumschiffe mit eingebauten Positronengehirnen. Sie haben damals ganz entschieden zuviel geredet. Kam das daher, daß Sie dachten, ich sei nur ein Erdenmensch und daher einfach nicht fähig, die Implikationen der Robotik zu begreifen? Oder kam es daher, daß Sie gerade mit persönlicher Gegenwart eines anderen Individuums bedroht worden waren und vor Erleichterung darüber, daß sich diese Drohung nicht verwirklicht hatte, etwas verwirrt waren? Jedenfalls hatte mir Dr. Quemot bereits gesagt, daß die Geheimwaffe Solarias gegen die Äußeren Welten der positronische Roboter sei.«
    Quemot, der sich völlig unerwartet ins Gespräch einbezogen sah, zuckte zusammen und schrie: »Ich meinte…«
    »Sie haben das soziologisch gemeint, das weiß ich. Aber es macht einen doch nachdenklich. Stellen Sie sich doch ein Raumschiff mit einem eingebauten Positronengehirn im Vergleich zu einem bemannten Raumschiff vor. Ein bemanntes Raumschiff könnte keine Roboter für die aktive Kriegsführung einsetzen. Ein Roboter könnte keine Menschen auf feindlichen Raumschiffen oder feindlichen Welten vernichten. Er wäre nicht imstande, den Unterschied zwischen freundlichen und feindlichen Menschen zu erfassen.
    Aber einem Roboter könnte man natürlich sagen, daß an Bord des gegnerischen Raumschiffes keine Menschen seien. Man könnte ihm sagen, der Planet, den er bombardieren müßte, sei unbewohnt. Es wäre schwierig, das zu bewirken. Ein Roboter könnte erkennen, daß sein eigenes Schiff Menschen an Bord hatte; er würde wissen, daß seine eigene Welt von Menschen bewohnt war. Er würde annehmen, daß dasselbe für feindliche Schiffe und Welten gilt. Es würde also einen wirklichen Experten der Robotik erfordern, so wie Sie, Dr. Leebig, um sie in dem Fall richtig zu leiten. Und solche Experten gibt es nur sehr wenige.
    Aber ein Raumschiff, das mit seinem eigenen Positronengehirn ausgestattet wäre, könnte freudig jedes Schiff angreifen, wenn man es ihm befiehlt, scheint mir. Es würde ganz natürlich annehmen, daß alle anderen Schiffe unbemannt seien. Ein Schiff mit einem Positronengehirn könnte man leicht so einrichten, daß es keine Nachrichten von anderen feindlichen Schiffen aufnehmen könnte, die die Täuschung lüften würden. Mit Waffen und Verteidigungseinrichtungen unter der unmittelbaren Kontrolle eines Positronengehirns würde es wesentlich manövrierfähiger als jedes bemannte Schiff sein. Und da es keinen
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