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Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken

Titel: Forstchen, William R. - Das verlorene Regiment Bd. 4 - Den Feind im Nacken
Autoren: William R. Forstchen
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Süden Roums gefochten hatten, ein abgeschiedenes Geplänkel, um die Kommandos der Merki aufzuhalten, die das Binnenmeer überquert hatten und nach Norden gekommen waren. Den Abschluss bildeten die Männer des Sechsten und Siebenten. Vor ihnen stand Vincent mit klaren, strahlenden Augen. Der junge Offizier salutierte.
    »Ein schöner Tag«, sagte Vincent lächelnd.
    »Ein Tag, von dem man seinen Enkeln erzählen kann«, gab Andrew zurück und schüttelte Vincent die Hand.
    »Ich bin stolz auf Sie, Sohn«, meinte Andrew.
    »Und ich bin stolz, unter Ihnen gedient zu haben, Sir. Danke.«
    Neben Vincents Kommando befand sich ein halbes Dutzend berittener Soldaten, von denen ein Sergeant das Banner der 1. Kavalleriebrigade der Republiken trug. Die Flagge hatten einige von Barrys Männern einer im Wald erwischten Einheit der Merki abgenommen.
    Zu guter Letzt folgten die Seestreitkräfte. Bullfinch hatte steif vor seinen Männern Stellung bezogen. Hinter ihm waren die Flaggen der Marineabteilung und Fähnriche der Schiffe zu sehen, die nun im Fluss vor Anker lagen. In die Flaggen der Marinebrigade waren die Schriftzüge »Verteidigung Carthas« und »Schlacht vom Bantag-Pass« eingestickt.
    Zwei Tage nach dem Ende des Krieges hatte Bullfinchs Schiff in Roum Anker geworfen, und er war mit dem Zug nordwärts nach Hispania gereist, um Bericht zu erstatten. Andrew musterte den jungen Admiral und erinnerte sich wieder einmal daran, dass nichts einen Soldaten besser schützte als Glück und vor allem Erfolg. Bullfinch hatte die Cartha organisiert und seine Schiffe anschließend zweihundert Meilen südwärts gebracht, um den Hauptdurchgang an der Küste abzudecken, durch den die Bantag vorrückten. Die Marinesoldaten waren in Stellung gegangen, und hinter ihnen war eine Bürgerwehr aus zehntausenden Cartha angerückt, die Kanonen vor sich herschob – Kanonen, die nur aus Wagenrädern und schwarz bemalten Baumstämmen bestanden. Dazu trugen sie Musketen aus gleichermaßen schwarz gefärbten Stöcken und Messern als Bajonetten. Ein Bombardement von den Schiffen aus und der Anblick der über den Pass aufmarschierten Armee hatten sich als überzeugendes Argument für die Bantag erwiesen, die solche Waffen noch nie gesehen, aber viel zu viel darüber gehört hatten, wozu das Vieh in der Lage war. Sie waren umgekehrt, und die Schlacht hatte als nahezu blutloses Unterfangen geendet.
    Als Nächstes hatten sie sich nach Norden gewandt, um Cartha vor den Umen der Merki abzuschirmen, die sich noch westlich der Stadt aufhielten, ebenso vor den zusätzlichen Einheiten, die aus dem Norden kamen. Bullfinch und seine Männer nahmen eine Fabrik wieder in Betrieb, um glattläufige Musketen und Pulver herzustellen. Die Merki hatten sich herangetastet, aber nicht angegriffen.
    Die Beziehung zu Cartha war nach wie vor angespannt, insbesondere, nachdem Hamilcar vom Inhalt des am Sangros geschlossenen Paktes erfahren hatte. Andrew hasste er mehr denn je, aber zumindest empfand er eindeutig Sympathie für Bullfinch – die jedoch nicht so weit reichte, dass er das Eisenschiff zurückgab, das er sich genommen hatte. Vier Wochen nach dem Ende des Krieges hatte Bullfinch die Flotte zurück in den Norden geführt, um den Neiper zu decken und den Merki wie ein Schatten zu folgen, als diese den Marsch zurück nach Westen antraten, gleichsam als Erinnerung an eine Macht, die sie davon abschneiden konnte, sollte gegen den Vertrag verstoßen werden. Mit der Eisenschiffflotte war Andrew zusammen mit einer Infanteriebrigade schließlich zurück nach Suzdal gekehrt.
    Bullfinch, der in Andrews Gegenwart immer noch ein wenig nervös wegen seines Ausflugs in diplomatische Gefilde und seines eigenmächtigen Handelns wirkte, stand in steifer Habachtstellung, während Andrew ihn eine lange Weile anstarrte. Allmählich breitete sich ein Grinsen über Andrews Züge aus, und er streckte Bullfinch die Hand entgegen.
    »Gute Arbeit, Admiral, verdammt gute Arbeit.«
    Bullfinch strahlte vor Freude, während Andrew den Weg die Linie hinab fortsetzte und schließlich wendete, um zum Beginn zurückzukehren. In der Ferne hörten sie alle das hohe, durchdringende Schrillen einer Zugpfeife, und die Versammelten brachen spontan in Jubel aus.
    Andrew ging zu Mercury und stieg auf. Pat und die anderen Korpskommandeure kamen zu ihm und taten es ihm gleich. Andrew lenkte das Pferd auf die breite Straße zu, die hinab zum Osttor der Stadt führte. Hinter ihm begann eine Kapelle zu spielen,
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