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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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See stechen."
    "Es wird schon alles gut gehen, Miss Darcey", sagte Nancy tröstend.
    Darcey entspannte sich etwas. Sie hatte in der vergangenen Nacht kein Auge zugetan. Nachdem sie mit Margaret über ihren Plan gesprochen hatte, nach Schottland zu fahren und sich dort eine Stelle als Gouvernante zu suchen, hatte sie stundenlang darüber nachgegrübelt, wie sie zu einem Empfehlungsschreiben kommen sollte. Sie brauchte mindestens ein Empfehlungsschreiben, um eine Stelle zu finden.
    Margaret hatte ihr geraten, sich erst einmal in Edinburgh ein Zimmer zu nehmen und ihr dann ihre Adresse mitteilen. Sie sollte den Brief an ihre Patin schicken. 'Sobald meine Patin gesund ist, werde ich Sie bitten, für dich eine Empfehlung zu schreiben', hatte sie versprochen. 'Tante Heather kann mir nur schwer etwas abschlagen.'
    Darcey befürchtete jedoch, daß mehrere Wochen vergehen würden, bevor sie die Empfehlung in den Händen hielt. Sie konnte nur hoffen, daß ihr Geld für diese Zeit reichen würde.
    Von Müdigkeit übermannt schlief die junge Frau schon nach kurzer Zeit ein. Während der nächsten beiden Stunden erwachte sie immer nur sporadisch. Halb im Unterbewußtsein hörte sie, wie sich ihre Freundin und Nancy miteinander unterhielten. Sie fühlte sich wunderbar geborgen. Die Pelzdecken in der Kutsche hielten sie warm. Mit jeder Meile, die sie fuhren, entfernte sie sich weiter von London.
    Gegen elf hielten sie bei einer Poststation, um zu essen und die Pferde zu wechseln. Nun hieß es Abschied nehmen. Darcey wollte in der Station bleiben, um auf die nächste Kutsche zu warten, die in Richtung Schottland fuhr. Margaret und sie wußten, daß sie sich vermutlich sehr, sehr lange nicht mehr sehen würden.
    "Du wirst es schaffen, Darcey", sagte Margaret Thomson. "Was auch geschieht, verliere nicht den Mut."
    "Danke für deine Hilfe. Ohne dich hätte ich diesen Schritt nicht wagen können." Darcey war es schwer ums Herz. Nie zuvor hatte sie auf eigenen Füßen stehen müssen. Stets war jemand dagewesen, der gesagt hatte, was sie zu tun und zu lassen hatte. Nun war sie völlig auf sich gestellt.
    Ich muß irrsinnig sein, dachte sie. Minutenlang spürte sie das heftige Verlangen, von der Poststation aus eine Depesche nach London zu schicken und ihren Onkel zu bitten, sie abholen zu lassen. Nein, dachte sie, nein! Sie holte tief Luft. "Ja, ich werde es schaffen", versicherte sie und küßte Margaret auf beide Wangen.
    Margaret und Nancy stiegen in den Wagen. Der Kutscher tippte zum Gruß an seinen Hut, bevor er auf den Bock stieg und die Zügel ergriff. Niedergeschlagen winkte sie ihren Freunden nach, bevor sie in die Poststation zurückkehrte, um dort in einem separaten Raum, der alleine reisenden Damen vorbehalten blieb, auf die Kutsche nach Coventry zu warten.
    Darcey blieb nicht lange allein. Eine junge Dame in einem braunen Mantel und einem altmodisch wirkenden Hut betrat den Raum. Der Stallbursche folgte mit ihrem Gepäck. Es bestand aus einem Überlandkoffer und einer großen, bunten Tasche. "Einen Moment", bat sie, griff nach ihrer Börse und drückte dem Burschen ein Geldstück in die Hand, bevor sie grüßend zu Darcey hinüber nickte und ihren Mantel auszog.
    "Setzen Sie sich ruhig an meinen Tisch. Er steht näher am Feuer", bot Darcey freundlich an.
    "Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen", erwiderte die junge Dame. "Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle? Mein Name ist Anabel Curtis."
    "Ich bin Darcey Marlow", sagte Darcey. "Der Tee und das Gebäck sind hier wirklich gut."
    "Wenigstens etwas Erfreuliches", antwortete Miss Curtis. "So eine Reise bringt eine Menge Unannehmlichkeiten mit sich. Ich komme aus Cambridge und bin auf dem Weg nach Cornwall, wo ich eine Stelle als Gouvernante antreten werde."
    Die Postmeisterin brachte für Anabel Curtis Gebäck und Tee. "Falls Sie noch eine weitere Tasse Tee haben möchten, so melden Sie sich bitte", wandte sie sich an Darcey. "Ich verbringe ohnehin den größten Teil des Tages damit, Tee aufzubrühen."
    "Nachher hätte ich gern noch einen Tee", erwiderte Darcey. "Ich fahre nach Edinburgh", sagte sie zu Anabel. "Ich warte auf die Kutsche nach Coventry. In der dortigen Poststation kann man übernachten."
    "Ein weiter Weg nach Schottland", bemerkte Anabel. Darcey sah ihr an, daß sie gern mehr darüber erfahren hätte und nur die Höflichkeit sie daran hinderte, sie zu fragen.
    "Ich habe vor, mir in Schottland eine Stelle als Gouvernante zu suchen", verriet Darcey.
    "Haben Sie
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