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Fluch des Piraten

Fluch des Piraten

Titel: Fluch des Piraten
Autoren: Ben Nevis
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haben? Der Wasserfall liegt zu weit entfernt. Am besten, du zeigst uns die Stelle, wo du den Elefanten entdeckt hast!«
    Peter hatte sich den Ort genau gemerkt. Sie gingen die paar Meter. »Hier!«, sagte er und deutete auf die Stelle im Gras. Das Seeufer war gut zehn Meter entfernt. Auf der anderen Seite der Wiese lag der Waldrand. Sie sahen sich um und entdeckten in der Nähe nichts als Büsche und Steinbrocken. »Sollen wir die etwa alle untersuchen?«, fragte Bob.
    »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben.«
    Bob zog zweifelnd die Stirn in Falten: »Zum Schluss enden wir wie der alte Dennis: als Verrückte auf einer Schatzinsel! Die irgendwann elendig verunglücken!«
    »Außerdem wird es dunkel«, bemerkte Peter.
    Justus wies auf die Taschenlampe, die in seinem Gürtel steckte. »Wenn Ray Liotta die Szene mitbekommen hat, holt er sich die Goldfiguren selbst. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben: Wir müssen sie vor ihm finden. Und zwar schleunigst. Was ist los, Bob?«
    Bob trat von einem Fuß auf den anderen, als müsse er mal aufs Klo. »Franco war doch Biologe«, flüsterte er.
    »Mrs Livingston hat es erwähnt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die Vegetation.« Bob wies auf die Umgebung. Da verstand Justus. »Hey, Bob! Franco war Biologe! Dem haben wir bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt! Diese Tatsache könnte in der Tat eine Rolle bei der Wahl des Versteckes gespielt haben. Der Einzige, der sich mit Pflanzen auskennt, bist du, Bob«, sagte Justus und zog die Taschenlampe aus dem Gürtel. »Schau nach, was hier wächst!«
    Bob nahm die Lampe und leuchtete die Büsche ab. Einige kamen ihm bekannt vor. Sie wuchsen an unzähligen Stellen auf der Insel. Auf einmal erfasste der Lichtkegel einen hohen Busch mit herunterhängenden Zweigen, an denen goldgelbe Blüten hingen. »Hey!« Bob ließ das Licht unauffällig weiterwandern. »Ich glaube, der eine da, der gehört nicht hier hin. Der wächst hier normalerweise nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein ... Goldregen!«
    »Goldregen?« Justus ließ das Wort auf der Zunge zergehen. Goldregen. Das war genial! Welch schöneres Versteck für einen Goldschatz war denkbar, als auf ihm einen Busch zu pflanzen, der ›Goldregen‹ hieß? Hatte der Bruder von Mrs Livingston damals nicht nur den Schatz, sondern auch noch eine junge Pflanze im Gepäck gehabt? »Weiterleuchten!«, befahl Justus. »Lauf einfach ein paar Meter von uns weg und tue so, als wolltest du Ray Liotta aufspüren. Peter und ich gehen zurück zum Gepäck und schnappen uns die Taschenmesser.«
    Bob leuchtete zwischen den Bäumen hindurch, doch er sah kaum hin. Aufgeregt fragte er sich, ob er eben auf die Spur der Goldfiguren gestoßen war. Die Angespanntheit mischte sich mit der Angst vor ihrem Verfolger. Hatte Justus wirklich recht mit seiner Eile? Oder war es das größere Risiko, die Figuren bereits jetzt zu suchen?
    Er sah, wie seine Freunde wieder zurückkamen. Bob leuchtete eine Baumkrone an und stieß zur Ablenkung einen überraschten Schrei aus. Im Dunkeln krochen Justus und Peter unter den Busch. Die Katze, die eigentliche Entdeckerin des Schatzes, strich miauend um Justus und Peter herum und wunderte sich wahrscheinlich, warum diese großen Wesen plötzlich auf allen vieren so ungelenk im Gras rumkrabbelten.
     
    Peter fluchte leise vor sich hin. Es machte wirklich keinen Spaß mit einem Taschenmesser und einem Stein bewaffnet in Mäuselöchern herumzugraben. Wenn es denn keine Rattenlöcher waren. Zum Glück hatte er sich das T-Shirt angezogen. Trotzdem piksten Steine in seinen Bauch, Zweige kratzten ihm ins Gesicht, und jeden Augenblick rechnete Peter damit, dass ihn eine Ratte in den Finger biss. Zu allem Überfluss hatte Bob auch noch erwähnt, dass die Pflanze giftig sei. Sie mussten lange suchen. Doch plötzlich spürte Peter etwas Glattes, Kühles unter seinen Fingern. Er zog es heraus und leuchtete es kurz mit der schwachen Minilampe seines Taschenmessers an. »Ein Affe«, flüsterte er Justus zu, der zu ihm rübersah. »Wir sind auf der richtigen Spur!« Mit neuen Kräften wühlten sie zwischen den Wurzeln, und auf einmal hatten sie sie alle: Löwen, Hunde, Katzen, Giraffen ... schließlich auch den zweiten Elefanten. Alle dreiundzwanzig Paare!
    »Wow! Ich fasse es einfach nicht«, jubilierte Peter still für sich los, während Justus sein Hirn offenbar auch in solchen Momenten des Glücks nicht abschaltete: »Franco muss das Gold in Tücher oder eine Decke gesteckt
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