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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition)
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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traf ich ja irgendwann auf einen von Coelestins Kriegern – oder auf noch mehr dämonische Engel. Was, wenn einer von ihnen Philippe fand?
    Nach einem abrupten Halt und einer schnellen Drehung zielte ich mit meinem Schwert auf meinen Verfolger. Das Biest musste einst ein verdammt guter Kämpfer gewesen sein. Unverletzt entkam es dem Angriff. Ich fluchte, als es sein Schwert auf mich niedersausen ließ. Sein schiefes Grinsen alarmierte mich. Inzwischenwusste es, dass ich nichts in der Hand hatte, was ihm gefährlich werden konnte.
    Ich flüchtete einen Flur entlang, der mich hoffentlich wieder zurück zu Philippe bringen würde. Natürlich blieb mir das Ding auf den Fersen. Doch ich musste es loswerden, bevor ich die Gruft erreichte.
    Ich wählte eine Zelle mit steckendem Schlüssel. Der dunkle Engel folgte mir. Langsam, siegesgewiss. Er drängte mich in eine Ecke und hob seine Klinge zum finalen Schlag. Anstatt den Hieb abzuwehren, duckte ich mich, während ich mein Schwert und meine Flügel sich in Luft auflösen ließ, und hechtete an ihm vorbei Richtung Tür. Das Schwert des dunklen Engels schlug Funken über meinem Kopf, als ich den Schlüssel umdrehte, doch die Gitterstäbe hielten dem Angriff stand. Sein ohrenbetäubendes Brüllen folgte mir. Es wusste, dass es sterben würde.
    Völlig außer Atem erreichte ich die Gruft. Coelestins Krieger waren zurück. Ein panischer Aron stürzte mir entgegen.
    »Eines ist uns entkommen, und ich dachte schon … Lynn, bist du okay?«
    Ich nickte.
    »War es hier?«
    »Ja.« Noch immer atemlos deutete ich auf den Rest Flügel, der auf dem Boden lag.
    »Bist du … bist du verletzt?« Arons Augen glitten suchend über meinen Körper.
    »Nein, es geht mir gut.«
    »Und … und wo ist Sanctifers Monster?«, fragte Aron verwirrt.
    »Das findest du in einer der Zellen.«
    »Du hast es eingesperrt?« Stolz spiegelte sich in den Augen meines einstigen Tutors – und unendliche Erleichterung, dass ich den Kampf unbeschadet überlebt hatte.

Kapitel 34
Für immer
    A ron, der von der Dogin überraschend schnell wieder zu meinem Tutor berufen worden war, ließ mich mit Philippe allein nach Sulmona reisen. Christopher war aus seinem Heilschlaf noch nicht erwacht, und Coelestin hatte mir versichert, dass er das auch nicht so schnell tun würde.
    Nachdem die Anklage gegen mich bis auf weiteres aufgehoben worden war, hatte ich in den letzten beiden Tagen ununterbrochen an Christophers Bett gesessen und ihm einfach nur beim Schlafen zugesehen. Er wirkte so friedlich, als hätte er all die Schrecken der vergangenen Tage vergessen und träumte jetzt einen wunderschönen Traum. Ihn in der Basilika zurückzulassen fiel mir unsagbar schwer, doch Philippe allein nach Hause zu schicken kam nicht in Frage.
    Aron hatte Philippes Erinnerungen manipuliert. Meine Aufgabe war es, sie mit Details auszuschmücken, um sie zu festigen. Also erzählte ich Philippe während der Zugfahrt von unseren tollen Badeausflügen an den Lido, unseren Shopping- und Besichtigungstouren durch Venedig und den gemeinsamen Abenden mit Christopher und Lucia.
    Philippe wirkte manchmal ein wenig verwirrt oder versuchte, das Thema zu wechseln – vermutlich wollte er nicht zugeben, dass er sich an das eine oder andere nicht mehr erinnern konnte –, glaubte mir aber die Lügengeschichten.
    Bei Lucia schied eine Manipulation aus. Sie stand schon zu lange in Sanctifers Diensten – und das freiwillig. Bei ihr wäre höchstens eine mehrjährige Amnesie möglich gewesen. Doch Lucia hatte abgelehnt. Da sie jedoch aufrichtig bereute und schwor, das Geheimnisder Engelswelt zu bewahren, durfte sie dennoch die Welten wechseln. Dass sie unter besondere Beobachtung gestellt wurde, war ihr lieber, als in der Engelswelt zu bleiben. Sie wollte Philippe wiedersehen.
    Aron gab mir eine Woche frei. Danach sollte ich ihn in der Einsiedelei über Sulmona treffen. Während meines Aufenthaltes bei Sanctifer hatte er meinen Eltern Postkarten von meinem angeblichen Italientrip mit Christopher geschickt – in Christophers Handschrift, ich schrieb niemals welche. Natürlich hatte er auch meinen ungeplanten Heimatbesuch angekündigt.
    Nach allem, was ich erlebt hatte, war es schön, für ein paar Tage einfach nur Lynn zu sein. Meine Freunde zu treffen, mit ihnen loszuziehen, Eis essen zu gehen oder abends Sulmona unsicher zu machen, fühlte sich wunderbar an. Einzig Christopher fehlte mir – jeden Tag ein wenig mehr. Zu wissen, dass ich ihn bald
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