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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg
Autoren: Christopher Moore
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Foundation (Clays Boot), der Always Confused, einem nagelneuen Sieben-Meter-Grady White-Fisherman mit Mittelkonsole. (Liegeplätze waren in Lahaina schwer zu bekommen, und die Umstände zwangen die Maui Whale Research Foundation – Nate und Clay – in dieser Saison, tagtäglich ein nautisches Kuddelmuddel mit sechs weiteren Booten aufzuführen. Was tut man nicht alles, nur um mit einem Stock Wale pieksen zu können?)
    »Schade«, sagte Clay, als ihm Amy die Heckleine zuwarf.
    »Was für ein schöner, windstiller Tag.«
    »Wir haben alles, bis auf die Längenmessung von dem einen Sänger«, erwiderte Amy.
    Der Wissenschaftler und der Marineoffizier auf dem Anleger hinter Clay nickten, als verstünden sie nur zu gut. Clifford Hyland, ein grauhaariger Walforscher aus Iowa, stand neben dem jungen Captain L. J. Tarwater in frisch gebügelter schneeweißer Uniform, der aufpasste, dass Hyland das Geld der Navy auch angemessen verwendete. Hyland wirkte immer etwas verlegen und mied den Blickkontakt mit Amy und Nate. Ohne Geld ging es nicht, und Forscher nahmen, was sie kriegen konnten, aber Navy-Geld, also … es stank.
    »Morgen, Amy«, sagte Tarwater und strahlte sie mit seinem makellosen, schneeweißen Lächeln an. Er war schlank, dunkelhaarig und wirkte beklemmend tüchtig. Neben ihm sahen Clay und die anderen Wissenschaftler aus, als hätte man sie mit einem Sack voll Lavaasche in den Trockner gesteckt.
    »Guten Morgen, Captain. Morgen, Cliff.«
    »Hi, Amy«, sagte Cliff Hyland. »Hi, Nate.«
    Nathan Quinn schüttelte seine Benommenheit ab wie ein Golden Retriever, der seinen Namen irgendwie im Zusammenhang mit Futter gehört hatte. »Was? Wie? Oh, hi, Cliff. Was?«
    Hyland und Quinn gehörten einer Gruppe von dreizehn Wissenschaftlern an, die zum ersten Mal in den Siebzigern nach Lahaina gekommen war ( »Die Killer-Elite« nannte Clay sie noch heute, nachdem sie sich alle zu Autoritäten auf ihrem Gebiet entwickelt hatten). Ursprünglich wollten sie gar keine Gruppe sein, merkten jedoch schon bald, dass sie nur auf der Insel bleiben konnten, wenn sie ihre finanziellen Mittel zusammenlegten und auch gemeinsam wohnten. Jahrelang lebten dreizehn Personen – manchmal sogar mehr, wenn sie sich Assistenten, Frauen oder Freundinnen leisten konnten – während der Saison gemeinsam in einem kleinen Haus, das sie in Lahaina angemietet hatten. Hyland verstand Quinns Neigung, sich in seine Forschungen zu vertiefen, bis er alles um sich herum vergaß, und so konnte es ihn auch nicht überraschen, dass der schlaksige Forscher mit seinen Gedanken woanders war.
    »Anomale Daten, hm?«, fragte Cliff, da er vermutete, dass Nate deshalb in anderen Sphären schwebte.
    »Äh … nichts, was ich mit Bestimmtheit sagen könnte. Ich meine, im Grunde funktioniert nur der Rekorder nicht richtig. Irgendwas schleift. Muss vielleicht gereinigt werden.«
    Und alle, einschließlich Amy, sahen Quinn einen Moment lang an, als wollten sie sagen: Was du nicht sagst, du verlogener Popel Walrotz , das ist ja wohl die müdeste Geschichte, die ich je gehört habe, wen willst du hier eigentlich verarschen?
    »Schade«, sagte Clay. »So einen strahlend blauen Tag da draußen zu verpassen. Vielleicht könnt ihr mit dem anderen Rekorder wieder rausfahren, bevor Wind aufkommt.« Clay wusste, dass mit Nate irgendwas los war, aber er vertraute ihm auch, und deshalb drängte er ihn nicht. Nate würde schon damit rausrücken, sobald ihm danach zumute war.
    »Apropos«, sagte Hyland. »Ich glaube, wir sollten langsam mal los.« Er schlenderte den Anleger zu seinem Boot hinunter. Tarwater starrte Nate gerade so lange an, dass seine Abscheu deutlich wurde, dann machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte Hyland hinterher.
    Als sie weg waren, sagte Amy: »Tarwater ist ein ekliger Typ.«
    »Der ist schon in Ordnung. Er macht einfach seine Arbeit«, erwiderte Clay. »Was war mit dem Rekorder?«
    »Der Rekorder ist okay«, sagte Nate.
    »Was war denn los? Es ist doch ein perfekter Tag.« Clay fasste gern das Offensichtliche in Worte, sofern es denn positiv war. Es war sonnig, still, kein Lüftchen regte sich, und die Unterwassersicht betrug fast siebzig Meter. Es war tatsächlich ein perfekter Tag für die Walforschung.
    Nate begann, Clay die wasserdichten Kisten mit der Ausrüstung rüberzureichen. »Ich weiß nicht. Könnte sein, dass ich da draußen was gesehen habe, Clay. Ich muss drüber nachdenken und die Bilder sehen. Ich geb meinen Film im Labor ab, dann
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