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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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einölen.“
    „Die Vorstellung ist ekliger als alles, was Alien zu bieten hat“, sagt Daniel. „Bitte. Gebt mir Monster, damit ich dieses Bild wieder aus meinem Kopf kriege.“
    Er treibt die anderen zurück ins Wohnzimmer, wo Lilli sich der Fernbedienungen bemächtigt und erst mal die Rolling Stones abwürgt und Jo sich stöhnend aufs Sofa fallen lässt.
    „Wo ist denn das Gras?“, will Daniel wissen, während Lilli die DVD startet.
    „In meiner Hosentasche“, sagt Mick und dann holt er aus dem Nichts seinen tiefschwarzen Mitternachtsblick heraus und überschüttet Daniel damit. „Komm doch und hol’s dir.“
    „Ich glaube nicht“, sagt Daniel mit trockenen Lippen.
    „Was für ein Gras?“, fragt Jo. „Ihr meint tatsächlich Gras? Ihr habt Gras dabei? Warum sagt mir das keiner?“
    Der Augenblick ist vorbei. Mick klärt Jo über die Herkunft des Grastütchens auf und Daniel hat Zeit, sich über die seltsame Empfindung zu wundern, die ihm auf der Haut kribbelt.
    Etwas an Mick ist anders. Er hat nur noch nicht herausgefunden, was.
    Er findet auf dem Sofa einen Platz neben Lilli, befasst sich mit seiner Pizza und lässt den Film auf sich wirken. Nur mit halbem Ohr hört er zu, wie Mick und Jo großspurig über die Handlung lästern. Er findet nicht, dass ein Film nur dann gut ist, wenn man dabei vor Angst fast in seinem Sessel stirbt.
    Vorsichtig legt er die Füße auf den Couchtisch. Das Sofa ist bequem, der Fernseher ein Wahnsinn. Daniel wirft einen Blick über die Schulter.
    Siebenhundert Liter Wasser. Zwanzig oder mehr wunderschöne Buntbarsche, die darin leben. Mit welchem Beruf könnte man so viel Geld verdienen, wenn man doch von Null startet?
    Lilli lehnt sich gegen seine Schulter. Daniel legt vorsichtig den Arm um sie. Jo und Mick stecken am anderen Ende des Sofas die Köpfe zusammen und sind mit irgendwas beschäftigt.
    Als das Alien sich am Gesicht des Raumfahrers festklammert, zuckt Lilli zusammen.
    „Und so was sieht sich mein kleiner Bruder an“, flüstert sie schaudernd. „Immer wieder.“
    „Er ist eben in einem schwierigen Alter.“
    „Er ist in einem schwierigen Alter, seit er auf der Welt ist.“
    „Warum lassen deine Eltern ihn das ansehen?“
    „Tun sie nicht. Er hat eine Raubkopie, die er auf dem Computer laufen lässt. Nachts, hauptsächlich.“
    Daniel seufzt. Er kennt das Drama mit Lillis dreizehnjährigem Bruder Mischa, der schwarze Klamotten trägt, einen auf Emo macht und sich für einen Künstler hält. Die ganze Familie arbeitet daran, ihn zur Vernunft zu bringen, seit Daniel denken kann.
    So hat jeder seine eigenen Probleme.
    Irgendwann, die Katze im Film hat sich gerade selbst gerettet, zieht ein süßlich-markanter Geruch in Daniels Nase. Er lehnt sich nach vorne.
    „Ach, nö! Hab ich euch nicht gesagt, ihr sollt das bleiben lassen?“
    „Hab ich nicht gehört“, sagt Jo grinsend und zieht an einer ziemlich krummen, irgendwie selbstgebastelt aussehenden Zigarette.
    „Genau“, sagt Mick. „War wohl nicht deutlich genug.“
    „Ich hasse euch. Ich kriege Stress wegen euch, ist euch das klar?“
    „Nimm einen Zug“, sagt Mick und hält Daniel den Joint hin, der offenbar aus einer Filterzigarette improvisiert ist. „Ist gut gegen Stress.“
    Daniel nimmt den Joint entgegen und dreht ihn zwischen den Fingern.
    „Ist noch was in der Tüte?“
    „Wieso? Du meinst, ein Joint für vier Leute ist ein bisschen wenig? Recht hast du.“
    „Ich meine, ob wir die Tüte zurücklegen können, ohne dass Krüger später was merkt.“
    Jo hält die Tüte hoch.
    „Wohl nicht“, sagt Daniel frustriert. „Da ist ja fast nichts mehr drin.“
    „Das war nicht gerade die Familienpackung, weißt du“, sagt Jo. „Und jetzt zieh dran, oder gib ihn zurück. Das arme Gras hat es nicht verdient, so sinnlos zu verbrennen.“
    Daniel zögert. Als Asthmatiker tut man gut daran, nicht zu rauchen, aber irgendwie hat er es gleichzeitig satt, sich von der blöden Krankheit immer den Spaß verderben zu lassen. Zumal der Stress unausweichlich ist und so will er wenigstens etwas davon haben.
    Daniel fischt sein Asthmaspray aus der Hosentasche, bringt es in Anschlag und nimmt einen tiefen Zug vom Joint.
    Es folgt ein ausgiebiger Hustenanfall, hektisches Werkeln mit dem Asthmaspray, ein Lachflash der beiden anderen Jungs und schließlich die totale Entspannung.
    „Alien“ verliert den letzten Schrecken. Lilli schaltet den Ton ab und gemeinschaftlich lassen sie die düsteren Bilder aus dem
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