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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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entblößte verführerisch rote Seidenstrümpfe, weiße Schenkel und dunkles Kraushaar. »Ich tue alles, was du möchtest.«
    Vielleicht hätte ihr ein Mönch widerstanden. Vielleicht auch nicht. Aber Johnnie Carre kannte keine religiösen Bedenken, und sein sexueller Appetit war unersättlich. O ja, er begehrte Janet. Aber sein Ärger über ihr besitzergreifendes Verhalten war keineswegsverflogen. »Nur eine kleine Warnung.«
    »Was auch immer …«
    »Wenn du mir in meinem Haus noch einmal Vorschriften machst, demütige ich dich – in aller Öffentlichkeit.« Obwohl seine Stimme leise und sanft klang, war die Drohung unmißverständlich und traf Janet wie ein Blitzschlag.
    Zum erstenmal in ihrem Leben fühlte sie sich eingeschüchtert. »Ja, mein Gebieter«, flüsterte sie. Nun verschmolzen Spiel und Wirklichkeit miteinander. Ein wohliger Schauer rann ihr über den Rücken.
    »Also hast du mich verstanden?«
    »Natürlich, Euer Gnaden.« Gefügig senkte sie die dunklen Wimpern.
    »Aber du mußt dich nicht allzu intensiv in deine Rolle hineinsteigern«, erwiderte er grinsend. »Ich werde es so oder so mit dir treiben.«
    Nun zögerte sie kurz, nicht wegen seiner ungalanten Wortwahl, sondern weil sie überlegte, ob sie die reizvolle Komödie verlängern sollte, um das erfolgreiche Ende noch attraktiver zu gestalten. Dann stand ihr Entschluß fest. »Trotzdem möchte ich spielen.«
    »Und wenn ich’s nicht will?«
    »Oh, ich werde dich schon umstimmen …«
    »Was für ein lüsternes kleines Ding du doch bist! Du hättest einen jüngeren Mann heiraten sollen.«
    »Meinst du etwa, ich müßte meinem Ehemann die Treue halten?« fragte sie in geheuchelter Unschuld.
    Seufzend erinnerte er sich an die krasse Realität aristokratischer Ehen und seine eigenen unmoralischen Anschauungen. »Verzeih mir meinen naiven Vorschlag.«
    »Ja, der war tatsächlich naiv, wenn man bedenkt, wie viele verheiratete Damen du schon beglückt hast.«
    Plötzlich fragte er sich, ob Elizabeth Graham ihrem alten Gemahl treu gewesen war. Wenn ja, wie würde sie sich in den Armen eines vitalen, begehrlichen Mannes verhalten? Kalt wie Eis – oder voller Glut, nachdem sie jahrelang auf sexuelle Freuden verzichtet hatte?
    »Nun?«
    Von faszinierenden Visionen abgelenkt, hatte er Janets Frage überhört.
    Entschlossen verdrängte er die bezaubernde Lady Graham aus seinen Gedanken und bat mit einem Lächeln um Entschuldigung. »Sei mir nicht böse. Es war ein sehr langer Tag.«
    »Ich habe mich nur erkundigt, ob du noch etwas Wein trinken möchtest, mein Gebieter«, murmelte Gräfin Lindsay in unterwürfigem Ton.
    Nachdenklich verglich er die lasterhafte Janet mit der kühlen, beherrschten Elizabeth Graham. Doch die schöne Geisel war außerhalb seiner Reichweite – und die heißblütige Nachbarin ganz in seiner Nähe. »Warum nicht?«
    »Ja, warum nicht?« Für einen Augenblick fiel sie aus der Rolle. »Wie schwierig du heute bist! Muß ich dich fesseln und dir die Kleider vom Leib reißen?«
    »Vielleicht später«, entgegnete er lächelnd.
    »Bist du sehr müde?« Die Frage galt weniger seinem Wohlbefinden als ihren eigenen Interessen.
    »Und wenn ich es wäre, nachdem ich nach Harbottle und zurückgeritten bin?«
    »Unsinn, Johnnie, du bist nie müde.«
    Damit hatte sie recht. Nachdem das Problem ihrer unberechtigten Anmaßung geklärt war, befand er sich in bester Laune. Um seinen Bruder brauchte er sich nicht mehr zu sorgen. Nachdem er Lady Graham in seine Gewalt gebracht hatte, konnte er am nächsten Morgen anfangen, um Robbies Freilassung zu verhandeln. Spätestens in einer Woche müßte der Junge zurückkehren. »Also gut, wenn du darauf bestehst – ich bin nicht müde, aber verdammt hungrig. Und für eine persönliche Dienerin hast du viel zuviel an, Kätzchen.« Gemächlich stand er auf und ging zum gedeckten Tisch. »Rück mir meinen Stuhl zurecht, Janet.«
    Da sie es nicht gewöhnt war, Befehle zu erhalten, dauerte es eine Weile, bis er ihren Seidenrock rascheln hörte. Verführerisch streiften ihre vollen Brüste seinen Arm. »Küß mich!«
    Doch er schaute sie nicht einmal an. »Rück mir endlich den Stuhl zurecht, damit ich mich setzen kann.«
    »Erst mußt du mich küssen.« Herausfordernd schmiegte sie sich an ihn. Seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr hatte ihr noch kein Mann widerstanden.
    »Der Stuhl!« Johnnies herrischer Tonfall ließ sie erschauern, seine kühle Gleichgültigkeit wirkte wie ein Aphrodisiakum.
    Flehend strich
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