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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus
Autoren: Poul Anderson
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Persönlichkeit geschädigt wird. Er kann an einer Stelle zurückgelassen werden, wo man ihn rasch auffinden wird. Annehmen würde man natürlich, dass er von Merseianern gefangen genommen und nach einem zufälligen Informationssuchmuster hypnosondiert wurde.«
    Rax reckte sich vor. »Wenn Sie erlauben, möchte ich ein wenig mehr ins Detail gehen«, fuhr er fort. »Falls Wieland sich als wertlos erweisen sollte, erstatten Sie Ammon wie angewiesen Bericht. Wenn es Ihnen sicher erscheint, suchen Sie mich auf und teilen mir die Einzelheiten mit. Insbesondere möchte ich über Flandry so viel erfahren, wie Sie nur aus ihm herausholen können. Zum Beispiel, ob er bei diesem Nebenjob noch mehr im Sinne hatte, als sich seine Bestechung zu verdienen. Sie müssen verstehen, meine Organisation hätte durchaus eigene Verwendung für einen käuflichen Raumoffizier. Da Ihnen hierdurch keine weitere Mühe erwächst und Sie auch nicht in größere Gefahr geraten, beträgt Ihre Entlohnung einhunderttausend Credits.«
    Plus dem, was ich schon in meiner Tasche habe, jubilierte Djana innerlich, plus Leons Bezahlung!
    »Und falls der Mond von Wert sein sollte?«, murmelte sie.
    »Dann müssen Sie das Boot in Ihre Gewalt bringen. Das dürfte sich nicht weiter schwierig gestalten, denn Flandry wird arglos sein. Außerdem werden unsere Mittelsmänner dafür gesorgt haben, dass in den Kisten, die eigentlich Flugtornister enthalten sollten, keine Flugtornister liegen. Das ist nicht weiter schwierig, denn die Lagerhöhle ist unbewacht.«
    Djana runzelte die Stirn. »Hä? Was soll das denn? Wie soll er diesen Mond überprüfen, wenn er nicht im Raumanzug herumfliegen kann?«
    »Wenn sein Urteil sich aus diesem oder einem anderen Grund als fehlerhaft erweist, wird man es nicht Ihnen zur Last legen. Dennoch sollte er auch so gut auskommen; schließlich handelt es sich hier um keine xenologische Expedition oder dergleichen. Der Grund, aus dem wir seine Mobilität stark einschränken, ist vielmehr der, dass er sich dann weniger wahrscheinlich auf Risiken einlässt, die Sie, unsere Kontaktperson, in Gefahr bringen könnten.«
    »Na!«, lachte Djana, »das finde ich aber nett von Ihnen.«
    »Nachdem Flandry in Ihrer Gewalt ist, werden Sie das Boot durch ein Raumgebiet steuern, dessen Koordinaten Sie noch erhalten werden«, fügte Rax hinzu. »Dadurch werden Sie in Ortungsreichweite eines unserer Schiffe gelangen, das sie dann an Bord nehmen wird. Ihre Belohnung steigt auf eine Million Credits.«
    »Hm …« Vergiss jetzt bloß nichts. Die Frage, die du jetzt nicht stellst, ist garantiert die mit dem großen Haken. Djana verzog gequält ihr Gesicht, denn sie erinnerte sich daran, wie gewisse Kiefer sie für Ungehorsam gegenüber einer einflussreichen Persönlichkeit gestraft hatten. Sie fing sich jedoch rasch wieder und fragte: »Warum verfolgen Sie nicht einfach das Aufklärungsboot?«
    »Die Raumschwingungen, die ein laufender Hyperantrieb erzeugt, können zeitverlustfrei über eine Entfernung von etwa einem Lichtjahr geortet werden«, antwortete Rax voller Geduld mit Djanas technischer Unkenntnis. »Kommunikation über größere Entfernung ist so nicht möglich, weshalb dann wieder Briefe und Kuriere benutzt werden müssen. Wenn unser Raumschiff Flandrys Boot ortet, kann er uns ebenfalls orten, und bei ihm könnte man damit rechnen, dass er Gegenmaßnahmen ergreift.«
    »Verstehe.« Djana lehnte sich nachdenklich zurück. Nach einer Weile blickte sie auf und sagte: »Himmel, Sie führen mich wirklich in Versuchung! Aber wenn ich ehrlich sein soll, habe ich Angst. Ich weiß verdammt gut, dass man mich beobachtet, seit ich diesen Job angenommen habe, und Leon könnte sich in den Kopf setzen, mich vorher noch einmal einem Narkoverhör zu unterziehen. Verstehen Sie?«
    »Auch daran ist bereits gedacht worden.« Rax deutete auf die zweite Tür. »Dahinter steht eine Hypnosonde mit einer Einrichtung zur Amnesieerzeugung. In ihrer Anwendung bin ich Experte. Wenn Sie zustimmen, uns für die erwähnte Entschädigung zu helfen, bekommen Sie die Rendezvouskoordinaten zu sehen und werden sie auswendig lernen. Danach wird Ihre Erinnerung an diesen Abend aus Ihrem Bewusstsein vertrieben.«
    »Was?« Djana war, als hätte sich eine Hand um ihr Herz geschlossen. Sie sackte in den Sessel zurück, und die Zigarette fiel ihr aus den kalten Fingern.
    »Nur keine Angst«, sagte der Kobold. »Verwechseln Sie das, was ich vorhabe, nicht mit der Erschaffung von Zombies.
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