Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition)
Autoren: Verena Rank
Vom Netzwerk:
Es war sinnlos, es zu leugnen.
    „Ja.“
    Daria setzte sich und nahm Arvinjas Hand. „Ich habe Neyra geliebt, als wäre sie meine eigene Tochter. Dass sie in diesen Wald gegangen ist , war sehr mutig und sie hat damit vermutlich vielen Menschen das Leben gerettet . Trotzdem warne ich dich hiermit eindringlich. Vergiss die se verzauberten Pflanzen und Kräuter – sie haben deiner Mutter nichts als Schmerz und Unglück gebracht. Ich wünschte, ich könnte dir mit dem Feuer helfen, aber ich kann es nicht. Versuche die Magie und das was sie auslöst zu unterdrücken, lass sie nicht B esitz von dir ergreifen .“
     
     
    ****
     
    Arvinja schlang sich den neuen Schal um die Schultern und zog ihn vor der Brust zusammen, als sie sich auf den Heimweg machte. Als sie an der Schmiede vorbeikam, brannte noch Licht. Sie klopfte und trat ein.
    „Vater? Was machst du denn noch hier?“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich dachte, du wär e st längst zuhause.“
    Er wandte sich zu ihr um und wischte sich mit einem Tuch die Stirn. „Ich muss noch eine Auftragsarbeit fertigmachen, geh schon mal nach Hause. I ch komme bald nach.“
    Arvinja zögerte. „Ich könnte dir helfen“, entgegnete sie.
    Er trat auf sie zu, nahm ihr Kinn sanft zwischen Daumen und Zeigefinger und küsste ihre Stirn.
    „Das ist lieb von dir, aber das brauchst du nicht. Wir haben morgen viel Arbeit. Geh heim und ruh dich aus. “
    „Sicher?“
    „Ganz sicher.“
    „Na gut.“
    „B is später, Liebes .“
     
     
    ****
     
    Arvinja hatte eigentlich gar ni cht vorgehabt, so weit zu gehen , doch mit den Gedanken beim Tagebuch war sie automatisch Richtung Schimmerwald gelaufen. Sie schrak auf, als sie plötzlich hinter sich ein Geräusch vernahm und sah sich um . Nichts – außer einer leichten Brise, die mit ihren Locken s pielte . Es dämmerte bereits. Sie war an den großen Maisfeldern angekommen, die das Dorf vom Schimmerwald trennte . Arvinja hörte das Plätschern des Baches, der in der Nähe floss und beschleunigte ihre Schritte. Da knackte es hinter ihr, als wäre jemand auf einen Zweig getreten. Ihre Hand tastete rasch nach dem Dolch, der in der Lederscheide an ihrem Gürtel hing. Arvinja legte die Faust um den Griff und zog die Waffe. Als sie herumwirbelte, sprang auch schon ein Schatten auf sie zu und warf sie mit ungeheurer Wucht zu Boden.
    Torek!
    „Ich hab geschworen , irgendwann erwisch ich di ch, wenn du allein bist, Hexe! Heute ist der Tag gekommen und n iemand wird sehen, wie ich mit dir abrechne!“
    „Aber sie werden es herausfinden!“, entgegnete Arvinja keuchend. „Alle wissen, wie sehr du mich hasst!“
    „Halts Maul!“ Torek packte sie am Hals und begann, sie zu würgen. Arvinja zögerte nicht. Sie hob den Dolch und wollte ihm die Klinge in den Oberarm stoßen, doch er wich aus, so dass sie ihn nur streifte . Torek ließ von ihrer Kehle ab, schrie auf und schlug ihr hart ins Gesicht.
    „Du Schlampe, ich bring dich um !“
    Als Arvinja ein zweites Mal zustechen wollte, fing er ihren Arm auf . Sein eiserner Griff quetschte ihr Handgelenk so brutal, dass ihr d er Dolch aus der Hand glitt . Im nächsten Moment raste seine Faust auf sie nieder und alles wurde schwarz.
     
    Arvinja kam prustend und spuckend zu sich – jemand tauchte sie in eiskaltes Wasser. Sie schnappte nach Luft und versuchte zu schreien, als sie Torek über sich gebeugt erkannte. Er hielt sie grob an den Schultern gepackt und grub seine Fingernägel in ihre Haut. Arvinja lag am Ufer des Baches , mit dem Oberkörper im knietiefen Wasser. I hr Kopf schmerzte und sie sah verschwommen.
    „Mit was besiegt man Feuer, du Hexe ?“, zischte Torek mit grotesk verzerrter Miene. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Wahnsinniges, als er sie aus weit aufgerissenen Augen anstarrte. Er ließ ihr gar keine Zeit, um zu antworten, sondern stieß sie zurück ins Wasser, tauchte ihren Kopf unter und hielt sie gnadenlos fest. In ihrer Todesangst begann Arvinja zu zappeln und versuchte, nach Toreks Armen zu greifen, doch sie fühlte sich vom harten Schlag auf den Kopf völlig benommen. Ihre Lunge schmerzte und fühlte sich an, als würde jemand eine Eisenkette darum festzurren. Als sie schon glaubte, ohnmächtig zu werden , zog er sie mit einem Ruck aus dem Wasser und schüttelte sie so heftig, dass ihr Kopf auf und abflog . „Na, hast du noch nicht genug, Drecksstück! Jetzt kannst du mir nichts anhaben, dein Hexenfeuer brennt hier nicht!“, zischte er voller Hass und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher