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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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zusammen und drückte sie ihm vorsichtig auf die Kopfwunde, die ungefähr zehn Zentimeter lang war und von seiner Stirn bis zu seinem rechten Ohr verlief.
    Für einen Augenblick fragte ich mich, auf was er gefallen war, um sich eine derartig schlimme Verletzung zuzuziehen. Dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Erste Hilfe Kenntnisse.
    Der Stoff war mittlerweile vom Blut durchtränkt und auch meine Hände waren nach kurzer Zeit völlig damit beschmiert. In meiner Panik rief ich laut nach Hilfe und sah mich immer wieder suchend um. Seine Kollegen mussten doch in der Zwischenzeit bemerkt haben, dass er nicht mehr bei ihnen war.
    Mit einem Mal begann der Mann am ganzen Körper zu zittern und wälzte sich auf dem Boden hin und her. Nur mit hohem Kraftaufwand schaffte ich es, ihn halbwegs zu fixieren, als ihn plötzlich ein heftiges Zucken durchfuhr und sein Kopf schlaff zur Seite sank.
    Mit zitternden Händen tastete ich nach seinem Puls, doch weder am Hals noch am Handgelenk konnte ich einen Herzschlag spüren. Als ich vorsichtig sein Augenlid anhob und erkannte, wie seine Pupille sich nach hinten gedreht hatte, wusste ich, dass er tot war.
    Mir wurde schlecht. Ich drehte mich ab und übergab mich auf einen prachtvollen Farn, für dessen Schönheit ich zu diesem Zeitpunkt keinen Blick hatte. Noch nie zuvor hatte ich einen Menschen sterben sehen. Kalter Schweiß lief mir die Stirn hinunter und ich wischte mir mit meinen zitternden, klebrigen Händen die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl, als würde es jeden Moment explodieren. Dann setzte mein Verstand aus und hinterließ für einen kurzen Augenblick nichts, als gähnende Leere. Schlagartig wurde mir bewusst, was eben geschehen war und ich sprang entsetzt auf.
    Ich musste die anderen Reiter finden und ihnen erzählen, was hier passiert war. Nach einem kurzen Blick auf das Gebüsch, in dem mein Rucksack gelandet war, entschloss ich mich, ihn liegen zu lassen und lief los.
    Ich weiß nicht, wie lange ich rannte, doch meine Lungen brannten und meine Bluse war vom Schweiß durchnässt, als ich erschöpft zu Boden sackte und nach Luft rang. Ich hatte keine Kraft mehr und war kurz davor, mich vor lauter Erschöpfung, ein zweites Mal zu übergeben.
    Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und tauchte den Wald in ein unwirkliches Zwielicht. Langsam versuchte ich mich zu beruhigen, schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, meine Atmung wieder in den Griff zu bekommen und meinen Puls auf eine normale Frequenz zu senken.
    Nach einiger Zeit spürte ich wie mein ganzer Körper wieder etwas zur Ruhe kam, doch mein Herz schlug noch immer wie wild in meiner Brust.
    Plötzlich packte mich eine große Hand von hinten und riss mich brutal zu Boden. Mit dem Gesicht ins Moos gedrückt, spürte ich einen schweren Körper auf mir, gegen dessen Gewicht ich keine Chance hatte. Dann wurde ich brutal auf den Rücken gedreht und eine kalte Klinge presste sich an meine Kehle.
    Zu verwirrt und erstaunt, um auch nur einen Ton über die Lippen zu bringen, sah ich in die leuchtend blauen Augen eines jungen Mannes, der mich mit grimmigem Blick musterte. Unvermutet wechselte seine Mimik von wütend in fassungslos und er starrte mich fragend an.
    »Ein Frauenzimmer? Wer seid Ihr und was sucht Ihr hier?« Mein Angreifer nahm die Klinge von meinem Hals und erhob sich.
    Vor mir stand ein großer, kräftiger Highlander, der mit einem traditionellen Plaid bekleidet war. Darunter trug er ein grob gewebtes Leinenhemd, das an einigen Stellen schon mehrmals geflickt worden war.
    Sein bronzefarbenes Haar fiel ihm bis auf die Schultern und seine blauen Augen funkelten mich herausfordernd an. Die hohen Wangenknochen, sein markantes Kinn, sowie seine sonnengebräunte Haut, trugen nicht unwesentlich dazu bei, dass es sich um einen sehr attraktiven Mann handelte.
    Über seinem Plaid befand sich ein dicker Lederriemen, der Diagonal um seinen Oberkörper und um die Hüften verlief. Daran war ein Schwert befestigt, das riesig war. Seine braunen Lederstiefel waren bis zu den Knien geschnürt und betonten seine muskulösen Oberschenkel.
    Nach wie vor hielt er den Dolch in der Hand, den ich vor einigen Augenblicken noch auf meiner Haut gespürt hatte, und sah mich interessiert an.
    Ich wagte nicht, mich zu bewegen, saß wie versteinert da und wusste nicht, was ich sagen sollte. Die Furcht, die ich empfand, musste sich in meinem Gesicht widergespiegelt haben, denn nun
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