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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung
Autoren: Celeste Bradley
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genau, wer und was ich bin – und ich weiß, dass ich Euch eine bewundernswerte Gattin wäre.« Ihr Ausdruck wurde sarkastisch. »Außerdem kann es für Euch kaum noch schlimmer kommen, als es ohnehin schon ist.«
    Nun, damit hatte sie allerdings recht. »Die Tratschweiber würden das Gegenteil behaupten.«
    Ihre Augen leuchteten auf, möglicherweise aus Wut. »Es gibt Leute, die haben nichts Besseres zu tun, als Geschichten zu erfinden.«
    »Was macht Euch so sicher?« Er war die Bestie, oder nicht? Der Schrecken der feinen Gesellschaft, Schänder zitternder Bräute? Aus einem Impuls heraus, den er nicht benennen konnte, trat er auf sie zu und nagelte sie mit seinem Blick fest. »Bekommt Ihr leicht Angst, Miss Cantor?«
    Sie senkte weder den Blick noch wich sie vor ihm zurück. »Woher soll ich das wissen?«
    Er drängte sich an sie, viel zu nah, aber bei Gott, sie
war reizend und er hatte einen sehr anstrengenden Tag hinter sich. »Wie könnt Ihr das nicht wissen?« Er neigte den Kopf, bis seine Worte nur noch ein Atemstrich an ihrem Ohr waren. »Ein jeder hat Angst.«
    Da drehte sie den Kopf und erwiderte seinen Blick aus dunkelblauen Augen. »Ich bekomme keine Angst«, bekannte sie mit vollkommen ruhiger Stimme. »Ich nehme Rache.«
    Er war so überrascht, dass er fast auflachte. Sie war nicht der Typ, der in Ohnmacht fiel. Er blieb, wo er war, reizte sie. Sieh mich an. Unterschätze mich nicht.
    »Ihr spielt auf Zeit«, sagte sie sanft. Ihr Atem strich warm über sein Gesicht. »Ich will wissen, ob Ihr mich heiraten wollt. Ja oder nein?«
    Genug gespielt. Genug von dem ganzen Pack. Er öffnete den Mund, wollte sie wegschicken, mitsamt ihrer garstigen Stiefmutter davonjagen, damit sie niemals wieder über seine Türschwelle traten. Er wollte nichts weiter, als in Ruhe gelassen zu werden, für immer und ewig allein in diesem großen, leeren, klappernden Haus -
    »Ja.«
    Was? Hatte er das laut ausgesprochen? Die Überraschung in ihrem Blick verriet ihm, dass dem so war.
    Verdammter Mist! »Ich -« Sein mit einem Mal trockener Mund vermochte keine Wörter zu bilden. Er räusperte sich. »Es tut mir leid, ich -«
    »Ihr habt Ja gesagt.« Triumphierend schaute sie ihn an. »Ich habe es gehört.«
    Verdammt! »Miss Cantor, ich -«
    Sie drängte sich an ihn und hob die Lippen zu seinen.
»Ihr habt Ja gesagt«, flüsterte sie. »Ich bin fest entschlossen, Euch beim Wort zu nehmen, Lord Brookhaven.«
    Nehmen. Was für eine brillante Idee. Er drängte sich an sie. Eine Umarmung wäre nicht gänzlich verkehrt, da sie ja jetzt so gut wie verlobt waren -
    O Gott! Was hatte er getan?
    In diesem Augenblick löste sie sich von ihm. Ihr Gesicht strahlte triumphierend, während sie zur Tür tänzelte. »Ich sage es gleich Tessa. Ich nehme an, wir sollten die Hochzeit so bald wie möglich abhalten, um die Gerüchte zu beenden.«
    Die Gerüchte! Zum Teufel, was würde die Klatschpresse daraus machen? Dass er die Cousine des Mädchens heiratete, das ihn vor dem Altar hatte stehen lassen?
    Nach den dramatischen Ereignissen des heutigen Morgens? Es wäre kaum der Rede wert.
    Sie war nicht angemessen.
    Sie ist vollkommen angemessen. Ihre familiären Beziehungen sind tadellos, ihr Ruf blütenweiß, ihre Schönheit unbestritten; bei Gott, du wirst von allen Männern Londons beneidet werden.
    Sie war zu jung.
    Sie ist jung – aber nicht naiv. Und mit Melinda hatte sie völlig recht. Intelligent und scharfsichtig.
    Er blinzelte. Seine Gedankengänge überraschten ihn. Erwog er tatsächlich, die Sache durchzuziehen?
    Warum nicht? Es war an der Zeit, dass er wieder heiratete. Es war ein logischer, effizienter Zug, denn er hatte keine Zeit, noch einmal auf Brautschau zu gehen.
    Bestärkt und einigermaßen davon überzeugt, dass er
lediglich entschlossen, nicht impulsiv gewesen war, wies er die bereits verblassende Erinnerung an den Ausbruch seiner Verzweiflung weit von sich.
    Ja, sie würde eine gute Marquise abgeben. Außerdem war da noch etwas an ihr. Er würde es niemals zugeben, aber ihm gefiel die Art, wie sie ihn ansah, als wäre er überhaupt keine Bestie.

Drittes Kapitel
    A m Tag ihrer Hochzeit zwei Wochen später sehnte sich Deirdre nach ihrer einstigen Zuversicht, als sie den Mittelgang der Kirche entlangschritt. Vor dem Altar blieb sie stehen und machte einen Knicks vor der mächtigen Gestalt, die dort auf sie wartete – ihr neuer Ehemann, der Marquis von Brookhaven.
    Auf Wiedersehen, Tessa. Auf Wiedersehen, schmerzvolle
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