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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung
Autoren: Celeste Bradley
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deine Meinung dazu äußern können«, hatte Stickley ihm steif beschieden, als er an diesem Morgen endlich wieder einmal ins Büro gekommen war. »Ich für meinen Teil bin froh über das Ergebnis. Lady Brookhaven hat zugestimmt, ihr Erbe für viele Jahre in unseren Händen zu lassen. Das ist es doch, was wir ursprünglich vorhatten, nicht wahr?«
    Aber das war nicht, was Wolfe brauchte. Er hatte Schulden, große, bei Leuten, die sich nicht mit Ratenzahlung zufrieden gaben, es sei denn, es handelte sich dabei um Teile seines Fleisches und seiner Knochen. Es ging hier nicht einfach nur um Gier und ein Leben in Saus und Braus, es ging um sein Leben generell! Er würde sterben, wenn er seine Schulden nicht zurückzahlte. Er starrte Stickley voller Hass an. Ihm kam der Gedanke,
dass er sein Honorar nicht teilen müsste, wenn er keinen Partner hätte.
    Aber der alte Stick war zu etwas gut. Wolfe wollte gewiss nicht derjenige sein, der Pennys zählen und die Bücher führen musste. Zuerst musste er sich seine Feinde vornehmen. Für seine Freunde war auch später noch Zeit.
     
     
    Als Calder seine Braut den Mittelgang zurückführte, war er sich der Gratulationsrufe, die von allen Seiten erschallten, kaum bewusst. Er hatte es geschafft. Er war wieder ein verheirateter Mann.
    Genauer gesagt: Er war wieder ein Mann mit einer sehr schönen Frau.
    Vielleicht ein bisschen zu schön. Erinnere dich daran, was beim letzten Mal passierte.
    Das Schlimmste war, dass sie mit jedem Moment schöner zu werden schien. Bei Gott, dieses Lächeln, das sie ihm schenkte, als er den Schleier hob – als würde sie ihn lieben!
    Aber leider wusste er nur allzu gut, was das Lächeln einer schönen Frau bedeutete. Sehr wenig. Sie war offensichtlich glücklich, einen Marquis geheiratet zu haben. Sie hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie seinen Reichtum zu schätzen wusste – oder zumindest hatte sie sich dessen reichlich bedient, um diese zugegebenermaßen seinem Stand entsprechende Hochzeitsfeier zu arrangieren. Es war gut, dass sie mit ihrer Verbindung zufrieden war, aber das erklärte immer noch nicht den Kuss.

    Die Macht dieses flüchtigen Lippenkontaktes hatte ihn bis in die Zehenspitzen erschüttert. Nie zuvor war er so schnell atemlos gewesen. Sein Puls hatte sich überschlagen, und seine Finger hatten vor Verlangen, sie zu berühren, gezuckt. Erstaunlich.
    Was hatte ihn derart berührt? Es waren doch nur weiche Lippen gewesen und eine willige Frau. Schließlich war er kein grüner Junge mehr. Er hatte schon viele Frauen geküsst – vielleicht nicht so viele wie Rafe, aber mehr als genug, um zu wissen, dass eine solche Reaktion eher ungewöhnlich war.
    Dann hatte sie gelacht, als ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten, und das hatte ihn mit einem Ruck zur Besinnung gebracht. Der Augenblick hatte ihr nichts bedeutet, außer vielleicht, dass sie erleichtert darüber war, es hinter sich gebracht zu haben, und dass ihre sorgsamen Vorbereitungen zum Erfolg geführt hatten.
    Er musste daran denken, dass sie praktisch veranlagt war. Ihr Antrag war bar jeden Gefühls und sehr direkt gewesen. Sie hatte vollkommen recht gehabt, dass diese Heirat ihnen beiden zum Vorteil gereichte. Er hatte eine wohlerzogene Frau, die darauf vorbereitet war, eines Tages ihre Rolle als seine Herzogin auszufüllen, seine Kinder zu gebären und Herrin von Brookmoor zu sein. Sie verfügte über allen Reichtum und Status, den sich eine Frau nur wünschen konnte, und außerdem war sie auch noch endlich ihre niederträchtige Stiefmutter los.
    Ja, sie würde passen. Die Tatsache, dass sie schön genug war, seinen Pulsschlag zu beschleunigen, sollte nur ein köstlicher Nebeneffekt sein.

    Nach diesem Kuss wünschte er sich, er hätte mit seiner kleinen Überraschung noch ein wenig gewartet. Es hätte recht nett sein können, etwas mehr Zeit mit ihr allein zu haben …
    Deirdre trat ins Tageslicht, wo Brookhavens Kutscher mit der pompösesten Kutsche des Marstalls auf sie wartete. Das detailreiche Familienwappen glänzte golden auf der schwarzen Lacktür.
    Ihre Kutsche. Ihr Wappen.
    Hinter ihr erklangen die Stimmen einiger von Tessas Bekannten.
    »Was für eine schöne Hochzeit«, sagte eine Frau neidisch. »Das lässt mich beinahe wünschen, ich würde die Bestie heiraten.«
    Die Frau neben ihr kicherte. »Beinahe.«
    Die Bestie. Deirdre war es unendlich leid, das immer wieder zu hören. Und immer wieder wurde es ein wenig zu laut ausgesprochen, als dass es ein
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