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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung
Autoren: Celeste Bradley
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Vergangenheit.
    Willkommen, Marquis von Brookhaven. Willkommen, unsichere Zukunft.
    Sie war sich ihrer Gelübde kaum bewusst und auch nicht derer, die Brookhaven mit tiefer Stimme von sich gab. Endlich war sie hier, stand an seiner Seite, seine Braut, seine Lady. Und bald auch seine Geliebte …
    All die einsamen Jahre unter Tessas Fuchtel hatte sie davon geträumt. Dieser Mann war ihr Schicksal. Dieser Mann war für sie bestimmt, auch wenn er nichts davon ahnte.
    Als der Augenblick gekommen war, dass sie ihren Schleier lüften sollte, drehte sie sich bebend zu ihm um und war endlich bereit, ihn an ihren Gefühlen teilhaben zu lassen. Als der Spitzenvorhang sich hob und sie nichts mehr voneinander trennte, da durchbrach sie die Förmlichkeit mit einem scheuen Lächeln und schloss die Augen, als er sich zu ihr beugte, um sie zu küssen.

    Sie hatte gedacht, es würde herrlich werden. Sie hatte geträumt, es würde ergreifend.
    Sie hatte ja keine Ahnung.
    Sein warmer Mund berührte ihren, seine Lippen pressten sich fest, ja – durfte sie es denken? – Besitz ergreifend auf die ihren. Der mächtige Ruck wanderte direkt von ihren zarten Lippen an eine Stelle tief in ihrem Unterleib und breitete sich dort wellenförmig aus, als wäre ein Stein in einen glitzernden Teich geworfen worden.
    Fast hätte sie ihren Brautstrauß fallen lassen. Oh, süßes Paradies. Das alles durch einen einfachen, keuschen Kuss vor dem Altar?
    Ihre Hochzeitsnacht würde sie umbringen!
    Ihre Lippen öffneten sich, und ihr Atem entfuhr ihr in einem leisen, unbeabsichtigten Seufzer. Endlich bestärkt, schlug sie in der Erwartung, eine ähnliche Empfindung in seinem Blick zu finden, die Augen auf. Schließlich war es unmöglich, dass er es nicht auch gefühlt haben musste -
    Sein dunkler Blick war jedoch recht abwesend. Tatsächlich schaute er sie nicht inniger an, als hätte er sie angeheuert, seine Schuhe zu tragen. Kalte Verzweiflung durchflutete sie und wusch den Ansturm von Hitze mit eisiger Gründlichkeit fort. Er hatte nichts gefühlt, gar nichts.
    Zum ersten Mal, zugegebenermaßen ein wenig spät, kam Deirdre der Gedanke, dass er sich vielleicht niemals etwas aus ihr machen könnte. Zum ersten Mal erhaschte sie einen Blick auf eine Zukunft, die in Erwägung zu ziehen sie sich bisher strikt geweigert hatte; dass sie nämlich eine kalte, blutleere Verbindung eingegangen war –
mit einem Mann, der am besten dafür bekannt war, dass er die einzige Frau, die so etwas bisher versucht hatte, in den Tod getrieben hatte.
    Plötzlich erschien ihr die schöne Zeremonie nüchtern, das Stilvolle herzlos. Es war ein Ereignis, das dazu gedacht war, die Menschen zu beeindrucken, keine herzliche Feier.
    Deirdre, Lady Brookhaven, schaute zu ihrem neuen Herrn auf, während er sie formvollendet den Mittelgang zurückführte. Groß und beeindruckend, stolz und hölzern schritt er an ihrer Seite und schaute kein einziges Mal zu ihr herab.
    Wenn es das ist, was ich immer gewollt habe, warum fühlt es sich dann so schal an?
     
     
    Unter den Gästen saßen zwei Männer in einer der hinteren Bänke auf der Brautseite. Hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Stellung waren sie kaum der Rede wert – ein gut aussehender, auf gewisse Art leichtlebiger Kerl, der sich am Rand der guten Gesellschaft bewegte, und ein kleiner, vollkommen unscheinbarer Bücherwurm.
    »So, jetzt hat sie’s geschafft.« Der Gutaussehende war ein wenig zu laut oder vielleicht auch ein bisschen zu angeheitert, wenn man bedachte, dass die Sonne noch nicht ihren höchsten Stand erreicht hatte, aber das fiel niemandem auf.
    Der kleinere Mann strahlte übers ganze Gesicht, und sogar seine Brillengläser beschlugen ein wenig, so sehr freute er sich. »Sie wird nie auch nur einen Penny anrühren
müssen. Nicht mit einem Ehemann wie Brookhaven, der für sie sorgt.«
    Stickley schien vor Freude vollkommen außer sich bei dem Gedanken, dass all das herrliche Pickering-Gold für immer sicher in ihren Händen blieb. Wolfe murmelte beruhigend und reichte ihm sein Taschentuch. »Was für ein wunderbarer Tag«, seufzte er. »Ein wunderbarer, zauberhafter Tag.«
    Wolfe war über dieses Arrangement nicht so glücklich. Die Frau konnte jederzeit ihre Meinung ändern. Leider hatte er erst zu spät von der Hochzeit erfahren.
    »Wenn du dich nicht für drei Wochen auf Sauftour begeben hättest, nachdem es uns gelungen war, Miss Phoebe davon abzuhalten, den Marquis zu heiraten, hättest du vielleicht rechtzeitig
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