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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4-
Autoren: Christina Dodd
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Konstantines. »Ich hab ihn mit eigenen Augen gesehen. Ich hab unseren Sohn gesehen.«
    »Der Arzt hat dir ein Mittel gegeben … Das hast du dir bloß eingebildet.« Konstantine schnappte sich eine Windel und wickelte das Kind, als wäre das eine seiner leichtesten Übungen. »Als ich heute Nacht ins Zimmer kam, hast du so fest geschlafen, dass ich dich nicht wach bekam. Da hab ich der Kleinen ein Fläschchen gegeben.«
    »Ich weiß, dass man mir ein Schmerzmittel gegeben hat, trotzdem hab ich ihn gesehen. Wir haben einen Sohn.«
    Konstantines Stirn legte sich in besorgte Falten. »Nein, mein Schatz, es ist eine Tochter.«
    Zorana schob Konstantine von sich. Sie setzte sich auf, wickelte das Baby aus der Decke und öffnete die Windel.
    Die Jungen stellten sich auf eine Seite des Bettes und blinzelten neugierig zu dem Baby. Konstantine spähte von der anderen Seite.
    Adrik sprach als Erster, seine Stimme irgendwie dumpf. »Das ist garantiert ein Mädchen, Mama.«
    »Ein anderes Baby gibt es hier nicht, Mama.« Jasha versuchte selbstbewusst zu klingen, obwohl die Einwände seiner Mutter ihn zweifelsfrei verunsicherten. »Schau mal, wie hübsch sie ist.«
    »Nein, ist sie nicht!«, versetzte Adrik.
    Rurik stand Schulter an Schulter mit Jasha. »Und wir lieben sie.«

    »Nein, tun wir nicht!«, meuterte ihr jüngerer Bruder.
    »Wo ist Miss Joyce?«, wollte Zorana wissen. »Sie wird euch bestätigen, dass es ein Junge war!«
    »Sobald der Regen nachließ, ist sie nach Hause gegangen«, erklärte Konstantine. »Sie hat mir jedoch zu einer Tochter gratuliert.«
    Panik schnürte Zorana die Kehle zu. »Was … was hat der Arzt gesagt?«
    »Miss Joyce hat ihn mitgenommen«, sagte Jasha. »Er hatte sich mächtig den Kopf gestoßen und eine dicke Beule an der Schläfe.«
    »Ich habe einen Sohn geboren«, beteuerte Zorana. Hatte sie, ganz bestimmt. Trotzdem wurde sie sich zunehmend unsicher.
    Konstantine blickte besorgt drein. »Du hast wahrscheinlich zu viel von dem Schmerzmittel bekommen«, beteuerte er.
    Zorana betrachtete ihr Baby.
    Das kleine Geschöpf öffnete die Augen. Babys konnten noch nicht fixieren. Sie sahen alles bloß schemenhaft. Aber dieses Baby schaute Zorana an – und sah sie.
    Sie war so winzig. So perfekt. Ihre Zehen … und ihre Finger … ihre weiche, vanilleduftende Haut … der Babyflaum auf ihrem Köpfchen …
    Zorana hatte reichlich Schmerzmittel bekommen. Womöglich hatte sie halluziniert.
    Das Baby wimmerte leise, dann riss es den Mund auf und schrie. Schrie lauter, als Zoranas Söhne je geschrien hatten.
    »Alle Achtung«, sagten die Jungs wie aus einem Mund und wichen staunend vom Bett zurück.
    »Wir haben ihr Babymilch gegeben.« Konstantine, für gewöhnlich
sehr selbstsicher, schien sich mit einem Mal unsicher. Er trat unschlüssig von einem Fuß auf den anderen und suchte nach Worten. »Ich kann ihr ein Fläschchen machen … wenn du sie nicht stillen magst.«
    Während das Babygeschrei in ihren Ohren schrillte, wurden Zoranas Brüste hart und schmerzten unter dem Druck der einschießenden Milch.
    »Mama«, stammelte Adrik, seine Augen vor Entsetzen geweitet. »Mach was. Mach irgendwas, damit das Baby aufhört zu schreien!«
    Konstantine blickte zerknirscht drein.
    Und das Baby funkelte Zorana herausfordernd an.
    »Okay!« Zorana knöpfte ihr Nachthemd auf. »Okay, ich stille das Kind.« Sie legte das Baby an ihre Brust.
    Die Kleine brauchte keine Anleitung. Sie umschloss mit ihrem winzigen Mund Zoranas Brustwarze und saugte hart.
    Zorana fuhr vor Schmerz zusammen; dann, als der Milchstau nachließ, entspannte sie sich.
    Adrik verfolgte das Ganze halb staunend, halb bestürzt. »Was machst du da?«
    »Sie füttert unsere Schwester.« Jasha starrte stoisch auf die Wand über Zoranas Kopf.
    »Echt? Das ist cool!«, meinte Adrik.
    »Ja.« Rurik schob seinen kleinen Bruder in Richtung Tür. »Jetzt weißt du, wie man das macht. Merk es dir für später. «
    In ihrer Hektik blieben die beiden Jungen im Türrahmen stecken; Jasha, der den beiden folgte, schob sie nacheinander in den Flur.
    Zorana lachte leise.
    Konstantine, der sanft, aber bestimmt die Tür hinter seinen
Söhnen schloss, kehrte zu seiner Frau zurück. »Ist es nicht schön, dass wir endlich eine Tochter haben?«
    Zorana betrachtete das Baby.
    Sie konnte sich nicht entsinnen, dieses winzige Geschöpf geboren zu haben.
    Es gab jedoch kein weiteres Baby, und die Kleine hielt ihre winzige Faust an Zoranas Brust gestemmt und saugte so
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