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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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verirrten Funkspruch der Dhrakanen handeln würde. Ich bin Mediacontrolerin; Expertin für Kommunikationsprobleme. Vielleicht gelingt es mir, die Funkimpulse zu entschlüsseln.« Sie sah ihn ernst an. »Außerdem hast du mir versprochen, daß du mich der Kommandantin vorstellen wirst, wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet. Also? Was ist?«
    Katzenstein fuhr sich unbehaglich über das kurzgeschnittene, dunkle Haar. »Wahrscheinlich haben diese Impulse überhaupt nichts zu bedeuten … «
    »… sagte der Laie zur Expertin und wunderte sich, daß er nicht ernstgenommen wurde.«
    Er bedachte sie mit einem verweisenden Blick. »Nun gut. Ich glaube zwar nicht, daß Bess begeistert sein wird — aber vielleicht versteckt sich hinter deiner kundigen Zunge tatsächlich ein kundiger Verstand … «
    Vira hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. »Keine Bange, Katz. Ich werde dich auch diesmal nicht enttäuschen.«
    Gemeinsam verließen sie das Nebula-Casino und gingen durch die stillen, dämmerigen Korridore zum Luv-Aufzug, der sie hinauf zum 6. Oberdeck trug. Mit dem zentralen Hauptlift erreichten sie schließlich das Kommandodeck, zu dem allein die Crewmitglieder Zutritt hatten.
    Der Kabinengang war leer; nichts rührte sich in den Seitenkorridoren, die zum Rechenzentrum und den peripheren Magazinen und Instrumentenräumen rührten.
    Katzenstein lauschte, aber aus den Kabinen drang kein Laut. Wahrscheinlich schliefen die anderen Crewmitglieder oder nahmen an den von Vira organisierten Veranstaltungen in den unteren Decks teil.
    Er deutete auf das geschlossene Zentralschott. »Noch kannst du es dir anders überlegen.«
    Vira Mandala ging mit schnellen Schritten an ihm vorbei. »Du scheinst Flaming Bess mehr zu fürchten als Kriegsherr Krom«, sagte sie spöttisch über die Schulter hinweg.
    Er unterdrückte eine Verwünschung und schloß zu ihr auf. »Ich fürchte niemand«, erklärte er. »Aber als Besatzungsmitglied der ersten Stunde weiß ich besser als jeder andere, was es bedeutet, Mitglied der Crew zu sein.«
    Er preßte seine Handfläche auf das Sensorschloß des Schotts.
    »Und was bedeutet es?« fragte Vira.
    Das Schott glitt zur Seite.
    »Zuviel Arbeit und zu wenig Freizeit«, antwortete Katzenstein und betrat die Zentrale.
    Der amphitheaterähnliche große Raum war in indirektes Licht getaucht. An den Schaltwänden entlang der Galerie, die rechts und links bis zum schräg geneigten Fenster des riesigen Hauptbildschirms reichten, glühten die Dioden in beruhigendem Grün. Die Kontrollpulte auf den einzelnen, terrassenförmig nach unten abfallenden Ebenen waren unbesetzt; nur am Pult der Kommandantin saß, mit dem Rücken zum Schott, eine einsame Gestalt im schweren Servosessel.
    Leise surrend drehte sich der Sessel.
    Flaming Bess stand auf.
    Sie war hochgewachsen und schlank, ihre Haut hatte die Farbe heller Bronze, ihr nackenlanges Haar war dunkel und glänzte im Streulicht der Monitore wie Seide. Die tief ausgeschnittene Bluse mit den dornartigen, hochstehenden Schulterteilen entblößte den Ansatz ihrer festen Brüste, und die dunkle Hose spannte sich straff um wohlgeformte Schenkel.
    Flaming Bess sah von Katzenstein zu Vira Mandala, und in ihren kühlen Augen blitzte Ärger auf.
    »Offenbar«, sagte sie mit gefährlicher Ruhe, »hast du mich mißverstanden, Katz. Ich wollte dich allein sprechen.«
    »Es ist … «, begann Katzenstein, aber Vira schob sich an ihm vorbei und stieg die Treppe zur Grundebene hinunter.
    »Ich habe Katz gebeten, mich mitzunehmen«, sagte sie. Vor Bess blieb sie stehen, entspannt, offen lächelnd. »Ich bin Vira Mandala; Mediacontrolerin. Ich dachte mir, ich könnte Ihnen bei der Lösung Ihres Problems helfen, Kommandantin.«
    »Vira ist Expertin für Kommunikationsprobleme«, warf Katzenstein hastig ein. »Sie entschlüsselt chiffrierte Funksprüche im Handumdrehen.«
    »So?« Bess’ Blicke wanderten von Katzenstein zu Vira Mandala. »Ich nehme an, die Entschlüsselung von Funkkodes ist nicht Ihr einziges Talent. Was haben Sie mit Katz gemacht? Ihm den Kopf verdreht? Hat er deshalb vergessen, daß ohne meine ausdrückliche Erlaubnis niemand das Kommandodeck betreten darf, der nicht zur Crew gehört?«
    »Von Notfällen abgesehen, oder?« sagte Vira Mandala. »Und es handelt sich doch um einen Notfall, nicht wahr?«
    Flaming Bess sah die blonde Frau nachdenklich an. Plötzlich löschte ein Lächeln das ärgerliche Funkeln in ihren Augen aus.
    »Wenn Sie Ihr Fach verstehen, Vira«,
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