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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht
Autoren: Thomas Ziegler
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verschwiegen, daß Sie mit einem Hammer bewaffnet durch das Schiff schleichen.«
    »Ich … Es handelt sich sozusagen um einen Notfall«, verteidigte sich der Techniker. »Ich bin ein friedlicher Mensch, aber der Hammer ist das einzigeArgument, das die Kiste versteht,« Er bedachte den Container mit einemanklagenden Blick. »Wenn ich dem Rosthirn nicht hin und wieder einen aufmunternden Schlag verpassen würde … «
    »Zu Hülfe!« quäkte die Kiste und fuchtelte aufgeregt mit den Plastikarmen. »Dieser Werkzeugcontainer ist in Gefahr! Zu Hülfe!«
    Bess brachte ihn mit einem Fußtritt zum Schweigen. »Ihr Container hat einen Sprachfehler«, wandte sie sich an Stengel.
    »Nicht nur das«, sagte Stengel deprimiert. »Der verrostete Blechkopf ist nicht einmal in der Lage, einen Potentiometer von einem Hochfrequenzdetektor zu unterscheiden. Es ist schrecklich. Er sabotiert meine Arbeit.«
    »Der Container ist defekt?«
    Stengel schüttelte den Kopf. »Er verwechselt die Werkzeuge absichtlich. Aus Schikane. Und wenn ich den Hammer nicht hätte … «
    Sofort begann die Kiste protestierend zu quäken. »Es ist verboten, diesen Werkzeugcontainer zu beschädigen.«
    »Es ist auch verboten, Frauen gegen ihren Willen in den Ausschnitt zu greifen«, schnappte Stengel. »Schon allein dafür hast du Schläge verdient. Wie stehe ich jetzt da? Schließlich trage ich die Verantwortung für dich!«
    Flaming Bess hob die Brauen.
    »In Wirklichkeit war es ein Versehen«, fügte Stengel verlegen hinzu. »Die Kiste muß Glory Moons Halskette mit einer Transkraftsonde verwechselt haben, und ehe ich reagieren konnte, war das Malheur passiert. Natürlich gab Glory Moon mir die Schuld. Sie wollte nicht glauben, dass ich nichts damit zu tun hatte — diese Psychonautin haßt alle Männer. Aber daß auch Katzenstein mich verdächtigte … « Er seufzte. »Nun, seitdem kann ich hier den Rost von den Maschinen klopfen. Ich weiß nicht einmal, ob der Transkrafttest erfolgreich verlaufen ist. Vielleicht haben Katzenstein und Glory Moon das Paratriebwerk inzwischen unter Kontrolle gebracht,« und ich … «
    »Das Paratriebwerk?« unterbrach Bess. »Sie meinen, Katz hat es wirklich geschafft? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Oje«, murmelte Stengel zerknirscht. »Deshalb sind Sie hier. Tut mir leid, Kommandantin, ich habe nicht daran gedacht. Der letzte Stand der Dinge war, daß Katzenstein den mentalen Steuermechanismus entdeckt hat; als Psychonautin müßte Glory Moon mit einem derartigen System zurechtkommen, obwohl die technischen … «
    »Schon gut«, unterbrach Bess. »Jedenfalls vielen Dank. Wir sehen uns noch.« Sie eilte davon.
    »Wenn Sie einmal einen guten Techniker brauchen«, rief Stengel ihr nach, »dann denken Sie an mich, Kommandantin! Fortunato Stengel. Ein Wort genügt, und ich stehe zu Ihrer Verfügung!«
    Seine Stimme verklang hinter ihr im Labyrinth der Maschinengänge. Sie eilte weiter und näherte sich dem Ende der Halle. Das Paratriebwerk, dachte sie, das Geschenk des Dhrakanen Pra-Yaswän. Wenn Katzenstein wirklich Erfolg gehabt hatte, dann war die Ungewißheit beendet. Dann waren sie nach der Ankunft im Reich der Dhrakanen nicht zur Untätigkeit verdammt, gefangen in einem manövrierunfähigen Schiff. Dann konnten sie den Flug zur Erde fortsetzen …
    Flaming Bess ließ die Reihen der wuchtigen Maschinenkolosse hinter sich und gelangte durch ein offenes Schott in eine weitere Halle. Je mehr sie sich der Hecksektion näherte, desto öfter stieß sie auf kleine Gruppen Techniker, die fieberhaft an der Generalüberholung des alten Sternenschiffes arbeiteten. Die Stille wich dem rhythmischen, herzschlag-ähnlichen Wummern des Paratriebwerks, und in das Wummern mischten sich andere Laute: Stimmengewirr, Rufe, Befehle; das Klirren von Metall auf Metall; das asthmatische Schnaufen einer überlasteten Hydraulik; Knirschen und Schmirgeln, als irgendwo ein tonnenschweres Aggregat von seinem Sockel geschoben wurde; das hohe Pfeifen, mit dem Ultraschallsägen in Stahlträger schnitten; das Heulen einer Turbine im Probelauf. Die Luft roch nach Elektrizität und glühendem Metall.
    Weit vor ihr, dort, wo sich ein Bündel mannsdicker Rohre wie eine Brücke durch die Halle spannte, flammte der Lichtbogen eines Laserschneidbrenners. Ein Techniker, aus der Entfernung zwergenhaft klein, turnte mit affenartiger Behendigkeit über das Rohrgeflecht.
    Flaming Bess gelangte an eine große, muldenförmige Vertiefung im Boden.
    Am
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